Sonntag, 30. Dezember 2007

The Low Life Syndicate

Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Bandtechnisch sah es in den letzten Jahren bei mir leider eher mau aus. Mit dem Bandprojekt „Sons of Keith“ im März diesen Jahres leckte ich aber wieder Blut: Ja, ich brauche das Muggemachen.

Da aber bandtechnisch leider auch nichts in Aussicht steht, habe ich mich entschlossen, in die „Offensive“ zu gehen und selbst ein Projekt ins Leben zu rufen. Einerseits mache ich immer schon „nebenbei“ Musik, für die ich eine Plattform suche. Ich meine, Musik ist für mich eine Art Lebenselexier. Und gerade wenn ich mir solche interessanten Tools wie Orion Platinum anschaue: Die laden ja förmlich zum Experimentieren und Rumprobieren ein, wobei da auch sicher was Interessantes bei rumkommt.

Andererseits hoffe ich, über so ein Projekt vielleicht auch MusikerInnen zu finden, mit denen sich eine neue Band formieren lässt.


Deshalb habe ich jetzt auf Myspace das Low Life Syndicate ins Leben gerufen und dort auch gleich einen ersten Song – Arbeitstitel: For Fury (v.1) – eingestellt. Insofern möchte ich die LeserInnen dieses Blogs gerne dazu ermuntern, dort einfach mal vorbeizuschauen und, bei Gefallen, mich auch gerne zu verlinken.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Weihnachtsspaziergang am Abend & Hogfather

Tja, irgendwie überkam es mich vorhin und ich musste einfach mal raus, mir „ein wenig“ die Füße vertreten. Dabei schlenderte ich an einem kleinen Laden vorbei, wie er typischer für mein „Unterschichtenviertel“ gar nicht sein kann: Gelegen an einer Ecke, an der ein trostloses, kleines Straßenfragment auf das faktische Ende einer größeren Hauptstraße trifft. Dass im Laden Licht brannte und auch noch ein paar Gestalten dort zugegen waren, erstaunte mich ein wenig. Kaum war ich über die Ecke hinaus, hörte ich von links eine laute Stimme: Ein mindestens 40 Jahre alter Herr, dessen alkoholische Ausstattung in Form eines Bieres ihn als Stammkundschaft des Eckladens auswies, schien einen zweiten Herren belehren zu wollen.

„Ja, der Wohlstand ist angekommen bei den Menschen.
Heute gibt es viel mehr warmes Wasser als früher!“,

drangen seine fast predigenden Worte an meine Ohren. Sein langes und ergrautes Haar, dass offen vom Haupt fiel, und seine mystische Bierampulle gaben diesem Bild zusätzlich noch einen grotesk-belustigenden Anstrich.

Gut möglich, dass dieser Unterschichten-Jesus nur jemanden zitierte. Aber irgendwie musste ich trotzdem schmunzeln. Es passte ja geradezu in dieses Viertel. Und irgendwie lag darin auch diese melancholische Komik, die auch bei Terry Pratchett zu finden ist, wenn bei ihm ein paar typische Underdogs ursprünglich „Stiefel und Schlamm“ als weihnachtlichen Festschmaus feiern.

Ach ja, die Verfilmung von Pratchetts „Hogfather“ (deutscher Titel: „Schweinsgalopp“) kam gestern im Privat-Fernsehen. Eigentlich hatte ich mich darauf gefreut, denn die Vorankündigungen sahen nicht schlecht aus. Allerdings war ich dann doch enttäuscht; ich halte „Hogfather“ für einen ziemlich anspruchsvollen Stoff, der m.E. nicht so gut rüber kam. Und dann dieser Soundtrack, der mit seiner Theatralik ständig auf „Herr der Ringe“ machen musste. Zusammen mit den für meinen Geschmack zu düsteren Bildern wurde der Film dem Buch leider nicht ganz gerecht. Es waren aber trotzdem ein paar schöne Szenen dabei, z.B. wenn Susanne Sto Helit (die Enkelin von TOD) die Zeit anhält oder sich in das Haus der Zahnfee begibt.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Zum "frohen" Fest: Rollenspiel im Osten

Alle, die immer schon mal wissen wollten, warum das Rollenspiel im nahen Osten der BRD so einen schlechten Stand hat, die finden auf Dailor's lustiger Rollenspielseite die passende Antwort.



Ansonsten allen LeserInnen und Lesern dieses Blogs ein "frohes" Fest oder all jenen, für die es dazu nicht reicht, wenigstens ein paar ruhige Tage.

Link: Lustiges Rollenspiel.

Schatten der Vergangenheit: Arbo auf RS

Ich war mal wieder ein wenig im "good old net" unterwegs und habe dabei feststellen dürfen, dass ein altes Forum, das ich zum Koordinieren meiner Rollenspielrunde um etwa 2003 anlegte, irgendwo (doch) noch existierte. Eigentlich dachte ich, dass es längst abgewickelt wäre. Aber denkste: Das Gegenteil ist der Fall; wie das mit dem Datenmüll des Webs halt so ist. Jedenfalls überkam mich beim Inspizieren dieser längst verschollen geglaubten Fragmente das Schmunzeln, da ich wieder mit ein paar dokumentarischen "Mitschnitten" konfrontiert war, die der damaligen Runde entsprungen waren. Natürlich möchte ich diese "Perlen" hier niemandem vorenthalten, wenngleich sicherlich auch andere - vielleicht sogar viel lustigere - Aussprüche von Rollenspielrunden im Netz kursieren. Amüsant finde ich sie trotzdem und frage mich, was für ein Teufelchen mich hier und da geritten haben muss, um solch dämlichen Verbalmixturen von mir gegeben zu haben.

Zur näheren Erläuterung: Die Spielrunde selbst bestand aus
  • Ranor, mit Campor Aschenpelz, einem ehemaligen Stadtgardisten, der es sich mit seinem Hauptmann verscherzte;
  • Saven Ral, einem netten, zuvorkommenden und sehr hübschen Frauen zugeneigten Dieb;
  • Arngrolf Amethystenschleifer, einem zwergischen Thaumaturgen; und
  • mir, Arbo, der die ehrenvolle Aufgabe des Spielleiters (SL) übernehmen durfte.
Die erste Sitzung

  • Ranor: Hier, du würdest doch gerne sicherlich, ja du würdest.
    SL (Arbo): Äh....

  • SL (würfelt): Drei Augen blicken in eure Richtung.

  • Arngrolf: Ha, ich fresse Zwehänder!

  • SL: ( In Form eines alten Elfen, der in Arnstedt Boote verkauft) Ja, ein schöner Morgen, wenngleich das Welt der Licht nicht mehr so scheint wie vor hunderten von Jahren noch.

  • SL: Die unnätürliche Welt der Schwernis? Von Monty Python?
    Ranor: Nein, der Film heißt die wunderbare welt der Schwerkraft.

  • SL: Ein Halblings Bergfäller.

  • SL: Auf dieser Burg...äh, auf diesem Berg steht eine Burg.
    Ranor: Hast du eigentlich was genommen?

  • SL: Also nicht so eine normale Burg, wo der 0815-Brainmagier wohnt!


Die zweite Sitzung (09.10.2003)
  • SL: Neben dem Busch steht ein abgebrochener Staumbumpf.

  • Ranor (die Gruppe befindet sich inmitten einiger nicht gerade intelligenter Räuber, an die sie auf der Flucht vor Orken geraten sind.): Wir hätten zu den Orks gehen sollen, verdammt.

  • SL (in Form eines rauchenden Hobbits, von dem sich Saven Ral eine Pfeife erbeten hat.) : Jo Junge, ich moch di dat.
    Ranor: Argh, friesische Halblinge!


Bloggingphilosophie von Lovink

Auch gerade eben erst in der ZEIT entdeckt: "Ich blogge, also bin ich", ein Interview mit Geert Lovink, Leiter des Institute of Network Cultures an der Universität Amsterdam. Dort wird u.a. das "Bloggen" und seine Bedeutung reflektiert.


"Blogging betreibt einen Kult um das Individuum unter individualismusfeindlichen Bedingungen, insofern ist es der Nachfolger des Tagebuchs. Allerdings handelt es sich um eine vollkommen neue Tagebuchkultur, die weder öffentlich ist noch privat, sondern in einem Zwischenbereich spielt. Obwohl Blogging Schrift ist, hat es etwas Informelles: Wie ein Gerücht verblasst und vergeht es sehr schnell.

[...]

In einer Zeit, in der das Individuum unter einem ungeheuren Druck steht, stellen Blogger zumindest auf eine kreative Weise die Frage, wem wir noch trauen können, inmitten der Vermassung steuern sie auf ein Jenseits der Massenmedien zu."

Link: "Ich blogge, also bin ich", ein Interview mit Geert Lovink, ZEIT.

Aussteigen aus der Wohlstandshektik?

Gerade eben entdeckte ich einen recht vorzüglichen ZEIT-Artikel von Iris Radisch, geradezu passend zur Weihnachtszeit: "Vom Glück der Erleuchtung" (Plädoyer für den Ausstieg aus der Wohlstandshektik).


"[A]nders als der Erwerb lässt sich der Konsum der Waren bisher nicht delegieren. Haben wir die Waren dann doch irgendwann irgendwie konsumiert, schaffen wir es wiederum kaum noch, sie zu entsorgen, um für neue Waren Platz zu machen [...].

[...]

Dieser rasende Stillstand führt dazu, dass wir alles Wichtige in unserem Leben mehr und mehr von anderen erledigen lassen. [...] Diese käuflichen Erlebnisangebote sind meist so erstklassig und professionell, dass der Vergleich zwischen dem gekauften Erlebnis und dem selbst verfertigten Erlebnis-Original in etwa so ausfällt wie der zwischen Omas gehäkelten Topflappen und einer hochgerüsteten Einbauküche. Mit anderen Worten: Die selbst verfertigte Erlebnisware hält dem Qualitätsvergleich nicht stand. Die selbst verfertigte Wirklichkeit ist grau und mühsam, sie klappt nicht, sieht nicht so gut aus, sie ist voller Makel. Außerdem dauert sie viel zu lange. Die gekaufte Wirklichkeit bietet mehr Erlebnis in kürzerer Zeit.

Auf diese Weise schrumpft die selbst erlebte Wirklichkeit immer mehr [...]. Manchmal können wir sie nirgends mehr finden.

[...]

Jahrhundertelang hat man sich Sorgen um das Leben nach dem Tod gemacht. Dass das Leben vor dem Tod gerade am Aussterben ist, ganz einfach, weil wir kaum noch Zeit und Lust zum Selberleben haben, sollte uns heute noch viel mehr Sorgen machen."


Ich denke, gerade in der konsumfreudigen Vorweihnachtszeit sind dort ein paar interessante Gedanken zum Nachdenken enthalten, die zudem nicht einfach nur in "das Lied der Entschleunigung" einstimmen.

Daher Prädikat: Lesenswert!

Link: IRIS RADISCH, "Vom Glück der Erleuchtung", ZEIT.

Montag, 17. Dezember 2007

Weihnachtsspezial für Musiker: Orion Platinum 7

Synapse-Audio ist der Hersteller von "Orion Pro", einer Musiksoftware, die verschiedene Sequenzer, Synthis usw. enthält und welche sich m.E. durch eine wirklich schön intuitive Handhabung auszeichnet. Die "Orion Pro" Version war bisher für 99 $ erhältlich. Die umfangreichere Version "Orion Platinum" enthielt nicht nur mehr Einstell- und Konvertierungsmöglichkeiten, sondern auch eine Reihe diverser Samples - das hatte aber bisehr auch einen Preis von 199 $.

Nun bieten die Hersteller ein Weihnachtsspecial, in dem es das "Orion Platinum" in Version 7 für 99 Euro gibt. Enthalten ist ein Upgrade zur Version 7.1 sowie zur im Jahr 2008 zur Veröffentlichung gedachten Version 7.5 sowie sämtlichen Presets (Samples).

Wer also immer schon nach einem guten Tool zum Musikmachen suchte und ein wenig Geld übrig hat, dem würde ich dieses Programm wärmstens empfehlen (auch, wenn es sich hier um eine versteckte Beta-Tester-Werbung handeln wird). Ich jedenfalls bin von dem Programm selbst wirklich begeistert. Ach ja: Eine normale Überweisung ist hier übrigens auch möglich.

Link: Synapse-Audio.

Schleichende Veganisierung?

Jaja, das chinesische Neujahrsfest (18. Februar 2007) ist nun fast zehn Monate vorbei und seit dem hat es mich nicht dazu gedrängt, totes Tier zu futtern. Ehrlich gesagt hätte ich auch nicht gedacht, dass mir dies so einfach fallen würde (obwohl ich in den letzten Jahren immer schon einen Hang zur vegetarischen Kost hatte!). Das einzig Doofe sind manchmal die "doofen" Sprüche von Leuten, die meinen, mich deshalb aufziehen zu müssen.

Was mich ein wenig mehr erstaunt, ist, wie stark sich mensch dabei dem streng vegetarischen – aber oft missverständlicherweise (!) oft als "vegan" bezeichneten – Ideal annähert. Mit Ausnahme von ein paar für mich wichtigen Produkten achte ich nämlich schon bei der Zubereitung darauf, möglichst "tierfreie" Produkte zu verwenden. Und das ist manchmal einfacher, als mensch denkt, denn das muss nicht unbedingt "im Großen" beginnen (z.B. in der Verwendung von pflanzlichen "Fettstreichmitteln" anstatt Butter).

Wieso ich gerade jetzt auf dieses Thema komme? Nun, wir haben jetzt Weihnachtszeit und da wird ganz offensichtlich sehr viel totes Tier verputzt. Und ich sitze nun hier und überlege, was ich mir zu Weihnachten zubereite.

Samstag, 15. Dezember 2007

PiratenVZ: Gedanken zur AGB-Änderung im StudiVZ

Seit ein paar Tagen gibt es "drüben" im Tanelorn.net eine Diskussion über die neuen Änderungen der AGB im StudiVz. Tja und heute erhielt ich selbst die Mail, dass sich die AGB im StudiVz ändern werden.

Nun ja, insbesondere mit dem Datenschutz im StudiVz gab es ja schon in der Vergangenheit Probleme: Recht präsent ist mir noch der Artikel "StudiVZ: 700 Stalker und der Datenschutz" von Don Alphonso auf Blogbar.de. Dort wurde kritisiert, dass bestimmte – männlich dominierte – Gruppen ganz gezielt nach weiblichen Personen Ausschau hielten und diese dann mehr oder minder "belästigten". Wer will, kann die ganze Chose im geannten Artikel selbst nachlesen; die wird dort sehr ausführlich dargestellt.

Mittlerweile denke ich, hat sich Einiges in Sachen "Sicherheitsvorkehrungen" getan. Heikel bleibt's dennoch, denn ehrlicherweise ist das mit den Daten wie überall im Netz: Mensch sollte vorsichtig mit den eigenen Daten umgehen. Trotzdem möchte mensch aber auch gerne sicher gehen, dass die eigenen Daten nicht an Dritte weitergegeben werden.

Genau dieser Vorwurf stand im Raum, worauf das StudiVz ausdrücklich darauf hinwies, dass keine Daten an Dritte weitergegeben werden. Soweit so gut, mag mensch meinen. Das Problem steckt aber im Detail. Zum Beispiel erklärt Konrad Lischka vom Spiegel-Online in "StudiVZ setzt auf Schnüffel-Werbung", dass es den Betreibern zukünftig um "personalisierte" bzw. zielgruppenorientierte Werbung geht. Nun mögen zwar keine Kundendaten verkauft werden, aber die Kundendaten lassen sich intern auswerten und dann in Form "potenzieller Kundenpools" als Werbefläche für bestimmte Produkte anbieten. Keine Ahnung, wie weit das gehen soll, aber irgendwie ist damit faktisch der "Verkauf" von Daten "nur" verlagert worden.

Mag die ein oder andere selbst damit noch kein Problem haben, denn störender als Werbung ist unpassende und damit nervende Werbung, so finden sich u.a. auf Creativecoding.blogspot.com gänzlich kritischere Töne. Mit dem Verweis auf einen Auszug der neuen AGB wird der Anspruch, keine Daten an Dritte weitergeben zu wollen, deutlich in Zweifel gezogen: Diesem AGB-Auszug zur Folge sei die Weitergabe von Daten möglich, sofern dies gemäß gesetzlicher Vorschriften oder Gerichtsentscheidungen zulässig ist. Mit anderen Worten: Es könnten Daten an Dritte weitergegeben werden, wenn dabei u.a. die Datensicherheit (bei der Übermittlung) usw. gewahrt bleibt. Ferner wird auf der gleichen Seite noch ein anderer brisanter Fakt offenbart: Und zwar sollen Nutzeraccounts zukünftig nicht mehr gelöscht, sondern nur deaktiviert werden. Ich persönlich denke, dass da datenrechtlich sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, denn zur imformationellen Selbstbestimmung gehört m.E. auch das Recht, seine Daten löschen zu lassen. Dennoch wird es sich wahrscheinlich so verhalten, dass die einstmals gespeicherten Daten auch weiter gespeichter bleiben, selbst wenn der User oder die Userin nicht mehr im StudiVz tätig sind.

JedeR kann nun selbst entscheiden, wie mensch dazu steht, wo Skepsis angebracht ist und wo nicht. Dass mit Daten vorsichtig umzugehen ist, sollte sich jedeR selbst verinnerlichen: Konkret bedeutet dies, wesentlich freizügiger mit Pseudonymen, Fakedaten und Wegwerfmails umzugehen. Auf der anderen Seite bieten diverse "Social Networks" auch bestimmte Vorteile und ja, sie machen auch Spaß! Interessant fand ich deshalb folgenden Vorschlag auf Creative Coding:

"Daher erscheint für mich das einzig sichere Portal dieser Art eines, welches komplett auf einer OpenSource software aufsetzt und auf einem gemeinnützigen, über Spenden finanzierten Server (ähnlich des Wikipedia-Konzepts) läuft."


Interessant auch, dass "drüben" im Tanelorn ein ähnlicher Vorschlag aufkam: Ein gemeinnützig organisiertes PiratenVz. Ich selbst empfinde diese Idee mehr als sympathisch!

Links


"StudiVZ: 700 Stalker und der Datenschutz" von Don Alphonso auf Blogbar.de

"StudiVZ setzt auf Schnüffel-Werbung" von Konrad Lischka

Wasser auf meine Mühlen

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Arbo im Einzelkämpfermodus

Heute bin ich mal wieder so richtig gefrustet. Zunächst knallte mich ja „das Amt“ mit zig Bescheiden voll, und zwar auf eine Weise, dass diese sich mit diversen Widersprüchen überschnitten; ab einem bestimmten Zeitpunkt kam dann der für die Widersprüche zuständige Sachbearbeiter auch nicht mehr ganz hinterher; gleiches gilt für den von mir beantragten Rechtsbeistand, bei dem auch irgendwie etwas auf der Strecke blieb (auf die Begründung meiner fristwahrenden Widersprüche, welche mein Rechtsbeistand liefern sollte, wartete der entsprechende Sachbearbeiter vergebens). Das Ende vom Lied war, dass ich nun kurz Rücksprache mit meinem Rechtsbeistand hielt, der mehr oder minder zugab, da selbst nicht mehr durchzublicken und dann meinte, dass ich es ja auch erstmal so probieren könnte; das habe ich dann heute gemacht – und die Sache endlich erledigt.

Im Gesamtbild sieht das dann wie folgt aus: Da gebe ich meine Rechtsstreitigkeiten ab, um u.a. mich davon zu entlasten und dies den Fachleuten (!) zu überlassen, bleibe letztlich aber trotzdem im Regen stehen – darf alles wieder alleine machen. Das hätte ich mir also eigentlich alles sparen können.

Wenn mensch also jemanden braucht, sieht's wieder düster aus. Im Grunde ist dann wieder nur auf sich selbst Verlass. Also „Einzelkämpfermodus“ anwerfen und durchbeißen. Wie immer ... Ein echt tolles Gefühl!

Gut, anderen geht es vielleicht auch nicht besser. Das ändert aber nichts daran, dass ich trotzdem gefrustet bin.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Des Shaitans Perlen: "Arabischer" Heavy Metal und Rock (2)

Ja, wie versprochen nun zu den Perlen, die mir hinsichtlich der arabischen Metal- und Rockbands ins Auge fielen und die ich deshalb gerne vorstellen möchte.

Zunächst wäre da WASTED LAND aus Saudi-Arabien. Die Stimme ist nicht überall wirklich so toll, aber trotzdem weckte der Sound und das Spiel wunderbare Erinnerungen an die alten Amorphis: Melodiöses Gitarrenspiel trifft auf Gurgelgesang und schöne treibende Flächenriffs. Ja, nicht wirklich neu, aber im Vergleich zu den anderen Bands ist der Sound recht modern ... und ja, es macht Spaß. Das Schöne: Einige Songs sind auf ihrer Webseite kostenlos herunterzuladen.



Deutlich härter geht's bei NERVECELL aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai) zu. Ich würde sie irgendwie bei SIX FEET UNDER einordnen. So, wie "Demolition" reinkommt, der Groove, ja DAS macht einfach nur Spaß.




Wieder etwas melodiöser und "schwedischer" gehts bei AUGURY aus Jordanien zu. Was mir insbesondere an "Scrum of War" auf Myspace gefiel, war, dass Tareq Fayyad hier nicht so klingt, als ob er einfach nur ins Mikro "grunzen" würde.

Für alle, die irgendwie nach hartem, ehrlichen Grindcore und Deathmetal mit (hc-) punkigen Einlagen suchen sind AJDATH aus Jordanien sicher ganz richtig. Ja, liebe Cannibal-Corpse-Fans, bei diesem Gesang dürfte selbst einem Chris Barnes SEHR, SEHR kalt werden. Und die Songs erst: Intifada, I'm the Terrorist usw. ... Ja, da werden einem die Gitarrensalven um die Ohren gefetzt, dass es einfach nur kracht. Mittendrin wieder ein paar schöne Melodien. Ja, das ist ehrliche Mugge, so, wie sie sein soll ... und ja, das macht enorm viel Spaß. Schön finde ich übrigens ihr Instrumental "Before the War", welches ebenfalls auf Myspace zu hören ist.

Etwas skurril mutet NARJAHANAM aus Bahrain an. Naja, gut, das Bild auf Myspace (siehe rechts) sieht auch nicht sehr freundlich aus. Aber wirklich bemerkenswert ist, dass es sich laut eigenen Aussagen um ein 2-Mann-Projekt handelt, d.h. Busac und Mardus spielen alle Instrumente selbst ein und programmieren die Drums. Was mir weiterhin sehr gefallen hat ist der ganz klar orientalische Einschlag in der Musik selbst; allen Songs ist klar ihr arabische Herkunft anzuhören, was dem schweren Charakter ihrer Musik einen noch deutlich düsteren Anstrich gibt. Dabei wirkt das auch nie wirklich "folkloristisch" - meiner Meinung nach eine gute Kombination. Und ja, das Dritte wirklich sehr schöne an den Songs der beiden ist, dass sie offenbar arabisch "singen" (naja, zumindest haben ihre Songs arabische Namen; bei dem Gegrunze ist die Sprache wirklich schwer herauszuhören). Gefallen hat mir besonders "Rayat al Mouwt", das sich wie eine Walze nach vorne schiebt. Dagegen besitzt "Al Aukhira" an manchen Stellen einen recht interessanten Groove. Alles in Allem auf Dauer vielleicht etwas eintönig, aber trotzdem irgendwie sehr bemerkenswert.

Deutlich weniger düster geht's bei DARGA aus Marokko zu; die spielen nämlich Raggae und Ska. Und schon die ersten Songs auf Myspace verleiten einen zum Mitschunkeln.

Mein absoluter Favorit, was Groove angeht, ist aber "Human Insanity" von HAOUSSA aus Marokko. Laut Myspace soll das Ganze zwischen Punk, Hardcore und Ska einzuordnen sein. Wie Punk und Harcore fand ich es irgendwie nicht. Ist aber auch Wurscht, denn grooven tuts. Und da sollte eigentlich niemand wirklich auf dem Hosenboden sitzen bleiben!

Zum Schluss noch eine Band aus Marokko: HOBA HOBA SPIRIT. Ja und auch die grooven und machen einfach nur Spaß.

Fazit

So, zum Schluss darf ich resümieren, dass offenbar die Metaller aller Welt irgendwie doch ziemlich ähnlich sind. ;-) Schön auch, dass trotz des düsteren Schwedentods, der offenbar besonderen Gefallen an der arabischen Halbinsel gefunden hat, es auch solch leichte und groovige Kost wie HAOUSSA gibt. Obwohl ich natürlich nicht die gesamte Breite der Bands kenne, fehlen mir irgendwie die arabischen Slipknot oder Soulfly. Letztere schon wegen der Mixtur aus "tribal", HipHop und Metal. Trotzdem bietet auch der arabisch-sprachige Bereich eine erstaunliche Vielzahl an Bands, die in ihrer Art weit "westlicher" wirken und damit ein gänzlich anderes Bild vermitteln, als uns das archaische Gespenst glauben macht, welches uns die Medien immer vorgeben.

Bild
Foto von NARJAHANAM (Myspace)


Links

Augury.tk
AUGURY (Myspace)

Ajdath.net
AJDATH (Myspace)

DARGA (Myspace)
HAOUSSA (Myspace)

Hobahobaspirit.com
HOBA HOBA SPIRIT (Myspace)

NARJAHANAM (Myspace)

Nervecell.net
NERVECELL (Myspace)

Wastedland.net
WASTED LAND (Myspace)

Wo der Shaitan zu Hause ist: „Arabischer“ Heavy Metal und Rock (1)

Gestern küsste mich die Muse des Internets mal wieder so richtig und sendete mich alsdann auch auf den Weg, um zu sehen, ob es im Nahen und Mittleren Osten nicht auch Rock-Bands oder sogar Heavy-Metal-Bands gibt. Hier nun, sozusagen als kleines Präsent zum zweiten Advent meine Erkenntnisse.

Zunächst, als ich die große Suchbrille mit "arabic metal" konfrontierte und gelangte ich geradezu problemlos an eine recht kuriose Dokumentation: Heavy Metal in Bagdad.

In dieser Doku wurden die Jungs um "Acrassicauda", was laut obiger Webseite die lateinische Bezeichnung für den "schwarzen Skorpion" ("black skorpion") sein soll, vom Fall das Saddam-Regimes bis in die Gegenwart begleitet. So sympathisch die Band auf dem ersten Blick wirkt, so muss ich persönlich auch nach dem Besuch ihrer Myspace-Seite leider sagen: So wirklich dolle ist die Musik wirklich nicht. Da wirkt z.T. noch der Mief der 80er Jahre. Ich meine, wer Slayer mag, der wird sicherlich auch darauf abfahren; insbesondere die alten Metal-Opis, welche zu Scharen zu den obskuren ABM-Maßnahmen alternder Metal-Stars - kurz: Festivals - aus ihren Löchern gekrochen kommen, mögen daran ihre Freude finden. Zugegebenermaßen, Songs wie "Massacra" sind schön tief und die Jungs beherrschen sicherlich ihr Handwerk. Aber so richtig vom Hocker gerissen hat's mich nicht.

So begab ich mich nun weiter in die Untiefen des Internets: Ich wollte wissen, ob es noch andere Bands aus dem "arabischen Bereich" gibt. Ja, fast überall kommt der normal Suchende nämlich auf "Acrassicauda". Tja und ich wurde fündig.

Wer sich auf Jordanbands.com begibt, der wird hauptsächlich jordanische Metalbands finden; und auf lelahelmetal.com wartet ein Popup, in dem verschiedene "arabische" Bands aus dem Metalbereich aufgelistet werden.

Gleich vorweg: Das Gesamtbild dieser Bands gibt in etwa das "bekannte Normalbild" aus unseren Breiten wieder, d.h. es gibt zum großen Teil "Normalkost", aber kaum wirklich aus der Masse herausragende Bands. Viele scheinen sich an bestimmten musikalischen Größen zu orientieren, die natürlich auch herauszuhören sind und daher z.T. kaum Begeisterung bei mir aufkommen lassen. Das liegt aber an meinem persönlichen Geschmack: 80er-Jahre-Thrash usw. liegt mir nicht wirklich. Ich steh' da mehr auf Sachen wie Soulfly. Wenn ich also eine arabische Band empfehlen soll, tja, dann fällt es mir leider recht schwer.

Was weiterhin auffällt, ist, dass Black- und Death-Metal doch sehr dominant vertreten sind. Keine Ahnung, ob ich da selbst einem Vorurteil erlag, aber dass es eine so sehr düstere und dem Black-Metal angetane Affinität gibt, hätte ich so nicht erwartet. Manche Bands lassen natürlich irgendwie den Gedanken an gesellschaftliche Auflehnung, Rebellion und Provokation aufkommen (z.B. AJDATH aus Jordanien, s.u.). Dennoch ist es schon merkwürdig, so viel düstere Musik und dann auch noch vom schwedischen (!!!) Blackmetal inspiriert zu sehen. Offenbar scheint es aber auch einen Unterschied zwischen Musik direkt von der arabischen Halbinsel und z.B. Marokko zu geben: Jedenfalls stieß ich beim Suchen nach Bands aus Marrokko sofort auf Bands, die Hiphop, Ska und Punk mixten.

Tja, stellt sich nun die Frage, ob es empfehlenswerte arabische Metal- bzw. Rockbands gibt. Und ja, es gibt sie, die kleinen interessanten Perlen, wenn z.T. vor allem auch aus Hochachtung vor der Skurrilität oder dem Engagement der jeweiligen Bands. Dazu mehr in einem nachfolgenden Beitrag.

Bild
Flyer zum Egypt-Metal-Festival von Nervecell.net

Links
Heavy Metal in Bagdad
ACRASSICAUDA (Myspace)
lelahelmetal.com
Jordanbands.com

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Bildungsbarrieren, Hartz-IV-Monster & Hysterie-Blödsinn

In der taz erschien mit „Unsichtbare Klassenschranken“ von Ulrich Raiser ein interessanter Artikel über die sozialen Barrieren im Bildungssystem. Dort heißt es u.a.

“Viele dieser Eltern verfügen aber über ein gutes Gespür für die unsichtbaren Klassenschranken, die ihre Kinder in einem akademisch geprägten Setting überwinden müssen. Das Stigma des Außenseiters kann nur kompensieren, wer mit besonders guten Leistungen aufwartet. Man kennt diesen Mechanismus aus der Genderdebatte, der Rassismusforschung ebenso wie aus den Diskussionen um die Aufstiegschancen von Kindern aus Einwandererfamilien.“

Quelle: taz.


Ebenfalls in der taz erschienen: „Das Monster“ von Barbara Dribbusch, die sich dort mit Hartz-IV als „Bürokratiemonster“ auseinandersetzt.

“ Zwei große Bruchstellen gibt es bei der Umsetzung der Hartz-IV-Regelungen, die im Sozialgesetzbuch II festgehalten sind. Eine davon ist die Schwierigkeit, die Bedarfslage von Einzelfällen per Gesetz pauschal zu regeln. […]
Die Hartz-IV-Gesetze mit der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe sollten Bürokratie vereinfachen, auch indem viele Leistungen pauschaliert wurden. Doch entgegen der politischen Idee, den bürokratischen Aufwand durch Pauschalierungen zu vermindern, landen die Einzelfallprüfungen nun nicht mehr wie früher bei den Mitarbeitern des Sozialamts, sondern bei der Justiz. […]
Die zweite Bruchstelle liegt schon im Vorfeld der Gerichte, bei den Jobcentern. Denn auch dort sind die gesetzlichen Regelungen nur störungsreich umzusetzen. […]
Und schon im Vorfeld der juristischen Verfahren, beim Einlegen von Widersprüchen gegen Bescheide durch die Jobcenter, bekämen 40 Prozent der Leistungsempfänger recht.“

Quelle: taz.


Ebenfalls etwas länger, aber aus meiner Sicht ganz lesenswert ist „Panikmache und Politik“ von Walter Krämer, den ich kürzlich über eine Verlinkung im Tanelorn fand. Darin geht es u.a. um die Risikowahrnehmung bzw. wie diese u.a. in der Politik eingesetzt wird.

“Anders als das Betrachten von Pornoheften, für das wir ins Fegefeuer kommen, ist das Inhalieren von Asbestfasern tatsächlich gefährlich. Z.B., wenn man es in großen Mengen tut. Aber was ist eine große Menge? Der Eingreifwert für eine Asbestsanierung ist eine Belastung von 1000 Fasern pro Kubikmeter Luft (zum Vergleich: die sogenannte MAK-Liste hält eine Belastung von 250.000 Fasern pro Kubikmeter Luft für ungefährlich). Wenn wir einem Menschen, der dieser Belastung ein Jahrzehnt lang unterliegt, ein Risiko von 1 zuordnen, dann hätte Tod durch Blitzschlag den Risikowert drei, ein tödlicher Fahrradunfall 75, ein ebensolcher Fußgängerunfall 290, ein Flugzeugabsturz 730 und der Tod durch Lungenkrebs 8800. Das Krebs-Risiko von Kindern, deren Eltern rauchen, ist durch Passivrauchen etwa hundertmal höher als die Krebsgefahr durch Asbest in einem Schulgebäude. Die durch die Medien ausgelöste Asbest-Panik war eine der unsinnigsten Geldvernichtungsaktionen der Nachkriegsgeschichte in Deutschland, aber auch in anderen reichen Industrienationen, und die einzigen, denen die Asbestsanierung wirklich geholfen hat, waren die Asbestsanierer selbst.“



Insbesondere die letzten beiden Schriftstücke sind etwas länger, aber dennoch recht informativ.

Links

Unsichtbare Klassenschranken“ von Ulrich Raiser, taz

„Das Monster“ von Barbara Dribbusch, taz

„Panikmache und Politik“ von Walter Krämer

Montag, 3. Dezember 2007

Sarkasmus, ja bitte?

Da war ich mal wieder "unterwegs", im Netz und stolperte über diesen Quiz hier: How sarcastic are you?.

Das Ergebnis:

You Have Your Sarcastic Moments

While you're not sarcastic at all times, you definitely have a cynical edge.
In your opinion, not all people are annoying. Some are dead!
And although you do have your genuine moments, you can't help getting your zingers in.
Some people might be a little hurt by your sarcasm, but it's more likely they think you're hilarious.


Tja, für alle, die auch mal wissen wollen, wie sarkastisch sie wirklich sind, ist dieser Quiz wirklich zu empfehlen. ;-)

Sonntag, 2. Dezember 2007

Advent Advent: Bescheidener Tag heute ...

Ja, irgendwie bin ich heute echt mies drauf. Und dann fällt mir auch noch auf, dass erster Advent ist: Aber nichts Feierliches da ... das Wetter ist Mist, von Schnee keine Spur, Gebäck hab'sch jetzt auch nicht zur Hand, zum Kaffee-Kochen bin ich zu faul, ein wenig hat mich die Erkältung immer noch dahingerafft und dann noch diese miese Laune.

Tja, für alle, denen es ähnlich geht, hier mal was zur Aufheiterung.





Mensch beachte hierzu bitte die Musik im Hintergrund mit den entsprechenden Typen. ;-) Wer zusätzlich noch ein wenig über all zu lustige und böse Metaller ablästern will, wird hiermit bedient.





Und das Tollste: Ich war bei dem Konzert dabei. Wer ganz genau schaut, da hiiiiinten ... irgendwoe. ;-)

Tja und nun noch das umstrittene Original ("Don Quijote Marijuana"), ohne Macarena, dafür aber mit um sehr mehr Marijuana.



P.S.: Alles natürlich bei Youtube gefunden.

Swinging Arbo

Vom Freitag bis Samstag war in "McCormacks Ballroom" ein Swinger-Event. "Jaja, so richtig 20'er-Jahre-Style Hardcore-Swing!", dachte ich mir und schwelgte schon in den Erinnerungen an jene Neo-Swing-Heroen wie "Cherry Poppin Daddies". Dumm nur, dass mich Frankfurt / M. noch immer dahingerafft hatte – kurz: Ich bin erkältet.

Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, wenigstens am Samstag im "McCormacks Ballroom" einzukehren. Vorher hatte mich Frau W. schon darauf hingewiesen, dass die Leute dort "very stylish" umhertanzen – um 19.00 Uhr sollte es auch einen "Tanzworkshop" geben. Nun dachte ich mir natürlich, ohne "Style" ist das alles natürlich auch wieder doof. Doch was anziehen, wenn es sich um 20'er-Swing handelt? Ich habe dann noch etwas gefunden, wobei ich optisch wohl eher als "working class hero" duchging; das einzige was fehlte, war der Krug schalen Biers und eine fette Zigarre.

Noja, im McCormacks selbst war dann alles halb so wild, d.h. stilistisch war alles gemixt: Angefangen von der "zugehackten" Psychobilly-Punk-Beauty über wohl gekleidete Damen und Herren im Outfit der 50'er Jahre, bis zu einer interessanten Mixtur aus Skinhead-Hardcore-Look war alles vertreten (inkl. der "Normalos" und jenen, die wie eine "Dark Flower" umherhuschten ;-) ). Also fehl am Platze kam ich mir also nicht vor.

Zu Tanzen gab es auch recht wenig, da der Ballroom schlicht sehr voll war. Nichtsdestotroz war es dann sehr tanzbare Musik und mensch konnte im Grunde auch nicht anders, als sich dazu zu bewegen. Da waren also "Miss Betty Blue" aus Dänemark und "Nosey Joe & the Poolkings", wobei letztere optisch wirkten, als ob ältere Hardcoreveteranen mit einer Schulband unterwegs wären (aber genau dies gab dem ganzen m.E. das wirklich typische mit "Verruchtheit" angehauchte Swing-Feeling, das ich persönlich immer mit Swing in Verbindung bringe). Das Einzige, was mensch hier als Negativpunkt aufwerfen mag: So ganz rein 20'er-Jahre-Style war das doch nicht, hier und da mischten sich ganz klar Rock'n'Roll-Sachen mit ein. Aber schlimm ist das m.E. überhaupt nicht – im Gegenteil, es lockerte die Sache dann doch noch mehr auf.

Was mir dann wieder mal auffiel: Zwischen Swing, Punk und Rock gibt es doch irgendwie auffällige Parallelen. Ja, ich gehe mal soweit und behaupte, dass ein Großteil der Songs an diesem Abend einfach rockte! Da war Energie drin, es hatte irgendwie Groove ... und es hat einfach Spaß gemacht. In der Summe war es also ein schöner Abend. Ich kann das nur weiter empfehlen, insbesondere wegem "Ballroom", der eine wirklich schöne Veranstaltungsstätte darstellt.

Links


McCormacks Ballroom auf Gig-Guide (mit GoogleMap)
McCormacks Ballroom bei abstrus-promotion.de (mit Bildern)

Miss Betty Blue, Swing-Band aus Dänemark
Nosey Joe & the Poolkings aus Schweden

Donnerstag, 29. November 2007

Arbo hasst Rollenspiel

Drüben bei Tanelorn wurde ein lustiger RPG-Test auf 4players verlinkt. Das Ergebnis spiegelt natürlich nur das wieder, was ohnehin schon alle wussten.


Staatlich geprüfter Rollenspielhasser: 290
Staatlich geprüfter Kloppmistspieler: 20
Staatlich geprüfter 3D-Rollenspieler: 40
Staatlich geprüfter Oldschool-Rollenspieler: 80
Staatlich geprüfter Japano-Rollenspieler: 60
Staatlich geprüfter Rollenspielkenner: 230
Staatlich geprüftes WoW-Opfer: 10

Nach eingehender Prüfung Ihrer Antworten, sind wir zu einem zweideutigen Ergebnis gekommen:

Sie sind ab sofort ein Staatlich geprüfter Rollenspielhasser mit Aszendent Staatlich geprüfter Rollenspielkenner.

Das bedeutet erstens:

Party? Werte? Rassen? Klassen? Haut bloß ab! Du bist gegen alle Rollenspiele - egal ob aus Japan oder Deutschland, egal ob Kloppmist oder Epos, egal ob Fantasy oder Science-Fiction. Du kannst diesem ganzen fantastoiden Kram einfach nichts abgewinnen...



Und das bedeutet zweitens:

Egal ob Bard`s Tale oder Baldur`s Gate, egal ob Final Fantasy oder Mass Effect - du tobst dich in allen fantastischen Welten aus. Du stehst auf wirklich gute Storys und einprägsame Charaktere, dir ist das Spielsystem nicht so wichtig wie die Spielerfahrung. Dir ist 2D oder 3D ebenso egal wie rundenbasiert oder Echtzeit. Du bist Allroundrollenspieler!




Mittwoch, 28. November 2007

Studentische Weisheiten

Tja, das Korrigieren von Klausuren ist echt eine Heidenarbeit, macht aber andererseits auch wieder Spaß. Denn hin und wieder gibt es auch so ein paar humoristische Einschübe, die das Ganze dann ziemlich auflockern. Und weil die manchmal mehr als nur ein Lächeln verursachen, will ich hier mal ein paar Stilblüten nicht vorenthalten.

Zum Beispiel aus dem Fach Wirtschaftssysteme, in dem sich bei so manch Prüfling das Feingefühl hinsichtlich geschlechtlicher Gleichberechtigung vermissen lässt. Völlig von einem offensichtlich feministischen Enthusiasmus ergriffen wendete z.B. ein Prüfling Marx's Begriff der Reservearmee auf die Praxis an und schrieb:

Ist diese [Reservearmee, Anm. d. Verf.] sehr hoch, haben Unternehmen eine hohe Auswahl an Arbeitnehmern und sie werden Frauen gegen Männer tauschen, gebildete gegen ungebildete.

(Hervorhebungen d. Verf.)


Dass beim Korrigieren selbst solche Hilfskräfte wie ich noch ihre historischen Lücken füllen können, zeigt sich bei einem anderen Prüfling in den Ausführungen zur „Arbeitsmarktpolitik“ im Dritten Reich:

Zur Durchsetzung des kurzfristigen Zieles wurde zum Beispiel Arbeitsbeschaffungsprogramm aufgelegt oder es wurde Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bei der Bahn oder der Telekom durchgesetzt [...] und die Arbeitslosigkeit sank dramatisch bis 1937.

(Hervorhebungen d. Verf.)


Interessant sind auch immer wieder die dogmenhistorischen Weisheiten, mit denen Prüflinge zu überraschen wissen. So meint ein Prüfling, dass Martin Luther keine Auswirkungen auf das spätere Wirtschaftsdenken hatte und begründete dies wie folgt:

Luther wurde nicht als Vorbild genommen, weil er zu sehr an seiner Bibel hang.


Mit leicht sarkastischem Unterton bemerkt dagegen ein anderer Prüfling zu Luther:
Was soll man zu „diesem“ Luther sagen. Er hat die Thesen an die Kirchentür geschlagen, er der „Reformator“ der Kirche und Gesellschaft.


Ein wirklich schönes Highlight lieferte aber ein Prüfling mit folgenden Ausführungen:

Nach meiner persönlichen Auffassung, beginnt der Übergang zur Wissenschaftlichkeit der Ökonomik mit der Schule von Casablanca. [...] Diese Aspekte in ihrer Forschung bestätigen mich in meine rMeinung, dass die Schule von Casablanca einen Übergang [...] zur Wissenschaft darstellt.

(Hervorhebungen d. Verf.)


Schau mir in die Augen, Prüfling: Daraus wird natürlich keinem ein Strick gedreht! Aber amüsant ist es schon, die Schule von Salamanca zu verwechseln ... wenigstens hat der Prüfling das durchweg gemacht.

Bei so viel Weisheiten ist es zudem ganz erfrischend, wenn Prüflinge offen und ehrlich sind und zugeben, wenn sie etwas nicht wissen. Zudem, wenn sie es selbst mit einer Prise Humor nehmen. Das ist wirklich sehr selten. So wandt sich ein Prüfling sichtbar um jede auch nur erdenkliche Antwort, um dann am Schluss seiner Arbeit – kapitulierend – wie folgt zu enden:

Gut, jetzt gebe ich es auf!
Aber ich komme erstarkt wieder! ☺

Ich wünsche Ihnen eine schöne vorlesungsfreie Zeit!


Tja, was soll ich dazu noch sagen: Ja, dank solcher KandidatInnen ist die "vorlesungsfreie Zeit", in der für gewöhnlich Klausuren aller Art korrigiert werden, wirklich schöner (als ohne).

Dienstag, 27. November 2007

Die Weisheiten eines Otis Firefly

Auf der Suche nach einem Zitat, um mein Profil in einer gewissen Studentencommunity mal wieder etwas aufzupolieren bin ich auf einen Ausspruch von Otis B. Driftwood aka Otis Firefly aus "The Devils Rejetcs" gestoßen.


Ha, that's what they all say "Fuck you". Well it ain't gonna save you. It don't scare me none. And it certainly doesn't make you a fuckin' hero!



Ich denke, es persifliert ganz gut den inflationären Gebrauch eines gewissen Ausspruches (innerhalb der "Gänsefüßchen"). ;-)

Bildquelle
http://en.wikipedia.org/wiki/Otis_B._Driftwood

Links
Weitere Zitate auf Wikiquote

Montag, 26. November 2007

Arbo bei Onkel Aradur oder: Arbo & the Danger of Frankfurt / M.

Tja, was soll ich sagen. Am Wochenende folgte ich dem Ruf von Onkel Aradur und kam nach Frankfurt / Main. War ein wirklich schönes Wochenende, auch mit Harry P. und dem Orden des Phoenix, auch mit gelben virtuellen Quietscheentchen, auch mit dem „zweitbesten Griechen“ Frankfurts und auch mit dem brezelnagelblöden Navi von „Siriana“. Der Sonntag war dann dem Rollenspiel vorbehalten und natürlich einer großen Portion Chilli (für mich natürlich vegetarisch). Naja, auf jeden Fall war es schön, Onkel Aradur, Mortak und Piemur sowie Iverness, Siriana und Matze wieder zu sehen. Hat mir gut gefallen.

So eigentlich wollte ich einen etwas längeren Bericht schreiben. Aber irgendwie habe ich mir aus Frankfurt eine „tolle“ Erkältung eingefangen ... und bin nach dem heutigen Tag einfach fertig. In den nächsten Tagen kommt sicher noch eine „Nachlese“.

Freitag, 23. November 2007

Spießrumdreher und Sicherheitschaoten

Im FREITAG dieser Woche sind mal wieder zwei höchst interessante Artikel zu finden.

Zum einen ist da "Spieß umgedreht" von Robert Kurz, der dort über den Bahnstreik u.a. schreibt:

"Die Individualisierung kann in gewisser Weise mit ihren eigenen Mitteln durch Rückbau der Anonymität geschlagen werden. Das gilt auch für die Vertragslandschaft. Es ist kein Zufall, dass jetzt gerade diejenigen in Politik und Management nach dem Einheitstarif schreien, die ihn durch Aufweichklauseln, Umschalten auf Betriebsvereinbarungen und kalkuliertes Outsourcing systematisch ausgehöhlt haben, weil dies eine größere Willfährigkeit der Beschäftigten gegenüber Zumutungen zu fördern schien. Jetzt sind sie geschockt, da sie sehen, dass der Spieß auch umgedreht werden kann."



Zum anderen hat sich Rudolf Walther in "Spirale nach oben" Gedanken über die neuen Sicherheitsgesetze in Deutschland gemacht.

"Jetzt ist bekannt geworden, dass das BKA - unter dem Vorwand, gegen eine "terroristische Vereinigung" zu ermitteln - nicht nur Wohnungen und Autos von Globalisierungskritikern mit Wanzen und Peilsendern ausstattete, sondern auch Journalisten abhörte. Zwar bietet Art. 5 des Grundgesetzes Journalisten im Namen der Pressefreiheit einen besonderen Quellen- und Informantenschutz, aber darüber setzte sich die Bundesanwaltschaft einfach hinweg."




Links
Spieß rumgedreht, Robert Kurz.
Spirale nach oben, Rudolf Walther.

The Secret of Students of Mensa Peterssteinweg: Vegetarisch gefüllte Kohlroulade II

Gestern noch echauffierte ich mich über den Tatendrang der Köche in der Mensa Peterssteinweg und lobte meinen Todesmut, mich dieser seltsam vegetarisch gefüllten Kohlroulade zu opfern. Ja und heute sehe ich an der vegetarischen Essenstheke doch tatsächlich einige illustre Studentinnenspezies, die sich eine doppelte (!) Portion antaten.

Offenbar in den Bann geschlagen von folgendem "Sonderangebot": Zwei (!) vegetarisch gefüllte Kohlrouladen zum Preis von einer (1,70 Euro). Als Ökonom fällt mir sofort auf: Preisverfall um ca. 50%. Tja, zum Glück gab es heute ein Blumenkohl-Käse-Medaillon mit Ebly-Reis - sone aufgewärmten Kohlrouladen musste ich mir also nicht antun.

Donnerstag, 22. November 2007

The Secret of Mensa Peterssteinweg: Vegetarisch gefüllte Kohlroulade

Es ist manchmal wirklich äußerst rätselhaft, welche Wut, Verzweiflung oder welch' experimentelles Genie manchmal so eine Mensaköchin reitet, wenn es dann auf der Speisekarte heißt: Vegetarisch gefüllte Kohlroulade.

Mal ehrlich, schon mit normalem Hack ist das für die ein oder andere eine Überwindung. Aber mit vegetarischer Füllung? Das ist nur etwas für Hartgesottene.

Meine Damen und Herren: Ich bin solch ein hartgesottenes Exemplar. Und ja, ich wagte heute den Selbstversuch, eine „vegetarisch gefüllte Kohlroulade“ zu verspeisen. Offenbar waren außer mir noch andere von dieser Idee beseelt, denn in der Tat: An der Essensausgabe Nr. 2 stand eine Schlange. Die lukullische Vorfreude fand aber bei einer meiner vegetarischen Zeitgenossinen ein jähes Ende, als diese eine recht dunkle Kohlroulade auf ihrem Teller dargeboten bekam. Auf die Frage, ob das denn normal so wäre, bekam sie sinngemäß die Antwort: JA! Da half auch kein enttäuschter Blick, kein noch so leidvoller Augenschlag.

Nun gut, ich selbst hatte ein ... ähm, nennen wir es einfach ... „gelblich faden“ ... Krautwickel auf dem Teller. Also eigentlich ein ganz normales Exemplar. Tja, die große Frage, was eigentlich da drin war, konnte ich selbst nach dem zweiten Anschnitt nicht feststellen. Es war weiß und krümelig. Also irgendwie schon die Konsistenz von Hackepeterzeugs. Geschmeckt hat es ... ja, auch irgendwie danach. Aber ehrlich: Es war weiß!

Knapp sieben Stunden später: Ich lebe immer noch.

Fazit: Ja, also wenn ich die Wahl hätte, zwischen zahlreichen Fleischgerichten und einer vegetarisch gefüllten Kohlroulade, ich würde sie wohl wieder nehmen müssen. Oder aber vielleicht gleich nen Salat. ... Ich denke, ich würde den Salat nehmen.

SONIC ALKALOID: Herbstliche Musikwehmut

Ja, irgendwie hatte ich es schon geahnt: Da leg' ich mir eine neue Scheibe zu, die sich beim Hören auch noch extrem super entwickelt, schon kribbelt es mich wieder in den Fingern und ich muss wieder an SONIC ALKALOID denken.

Was für Musik: Roh, knüppelhart und groovig. Oder frei nach dem Motto von Herrn H.: Roll'n muss's! Und ja, SONIC ALKALOID rollt und zwar mächtig gewaltig. SONIC ALKALOID - der Metalrotor aus Leipzig. Meine Fresse, was fehlen mir die Jungs und die Mugge!!!





Tja, und alle, die es hier interessiert, was wir - SONIC ALKALOID - da fabriziert hatten, dürfen sich gerne auf


ein paar Kostproben zu Gemüte führen.

Ich persönlich hoffe, dass es im nächsten Jahr bei mir etwas „ruhiger“ ausschaut, um jene Idee, die eigentlich immer noch im Hintergrund herumschwebt, umzusetzen: Nämlich das Ganze mal richtig FETT aufzunehmen und zwar mit Gesang!

P.S.: So, jetzt befindet sich auch die Myspace-Seite in den Links, hier auf der rechten Seite.

Mittwoch, 21. November 2007

Devildrivers Ode an die Wut

Vor ein paar Jahren bekam ich „The Fury of Our Maker's Hand“ von Devildriver in die Hände und was soll ich sagen: Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass derartig harte Musik sich bei mir so sehr zum Longplayer entwickeln würde. Nun haben die Jungs ein neues Album rausgebracht: „The Last Kind Words“.

Der Eindruck beim ersten Reinhören: Enttäuschung. Irgendwie total der blöde Metal-Core-Mix wie er derzeit überall angesagt ist. Und so brachte ich es gestern auch nicht wirklich zum richtigen Durchhören des gesamten Albums.

Ein zweites und intensiveres Hören ließ dann aber endlich den Mond aufziehen, der sich mit seinem silbrig-kalten Schein durch den dunkelrau bewölkten Himmel brach. Jede Sekunde, jeder Atemzug lässt mich neue Feinheiten, Grooves und Melodien entdecken und fühlen ... das Album wächst und ist regelrecht süchtig danach, mit Euch eine Symbiose einzugehen.

Mit anderen Worten: Das Album ist mal wieder ein kleines Meisterwerk – mindestens aber ein würdiger Nachfolger von „The Fury of Our Maker's Hand“. Hier werdet ihr von einer tonnenschweren Walze überrollt, ausgeweidet und im Hagel erbarmungsloser Schlagzeugstakkati zerfetzt, um dann Euren Schmerz unter wütenden Grooves abzuschütteln und Euch weiter dem eisigen Unwetter dieses Albums entgegenzustellen Hier und da versüßt durch den Honig melancholischer Melodien: Wie die Schaumkrone eines wütenden Meeres, die sich von dessen Wogen immer wieder überspülen lässt, um sich dann erneut aufzubauen.

Die anfängliche musikalische „Eintönigkeit“, die die unbedarfte Hörerin beim oberflächlichen Hören diesem Album attestieren mag, entwickelt sich zu einem Mosaik immer wieder neu zu entdeckender Melodienläufe und Grooves. Zudem offenbart sich dann auch die Abwechslung, die in diesem Album steckt. Interessant sind da insbesondere „Head on the Heartache (Let them Rot)“, welches mich schon ein wenig an den Industrial-Charakter von STATIC-X erinnert, ohne dabei aber den typisch wütenden Deathmetal zu verleugnen. Ähnlich „Burning Sermon“: Schöner Groove, der sich wunderbar in das schnelle Devildriver-Korsett zwängt. Absoluter Clou und mein kleiner Favorit: „Monsters of Deep“. Wenn ich es nicht genau wüsste, hätte ich im ersten Moment an PANTERA vs. BRUJERIA gedacht. Einfach herrlich, wie langsam sich dieses Monster – im Vergleich zum Rest des Albums – nach vorn walzt.

FAZIT

Vielleicht nicht gerade geeignet für Leute, die schlecht drauf sind oder Ärger mit „dem Amt“ haben. ;-) Aber insgesamt ein super Album. Auf jeden Fall ein klasse Nachfolger von „The Fury of Our Maker's Hand“. Für mich ein neuer Kandidat für einen Longplayer. Wer also auf wütende Schlagzeugsalven steht, die sich in Melancholie und Groove auflösen, ist hier absolut richtig.


Bild
Roadrunner

P.S.: Nein, ich schreibe hier ausdrücklich nichts von Metalcore, Nu-Metal oder „Thrash-Metal“. Devildriver ist im positivsten Sinne des Wortes Cross-Over – egal, was mensch da aufzählen mag, es würde dem nicht gerecht werden. (Mal abgesehen davon, dass die normalen Subgenrebezeichnungen ohnehin für's bornierte Metalvolk sind und nicht für den aufgeklärten Metalbohème. ;-) ).

Dienstag, 20. November 2007

Um in der Bürokratie zu überleben, musst Du selbst zur Bürokratie werden.

Heute hatte ein „kleiner“ Schrecken sein Ende, welcher letzte Woche seinen Lauf genommen hatte. Da kam ich gerade von meiner Widerspruchsstelle wieder, schon lag da etwas „Feines“ im Briefkasten – natürlich: Vom Amt (d.h. von DEM Amt).

Der sinngemäße Inhalt: Die Aufhebung meines Leistungsbescheides mit dem Hinweis, dass ich für den laufenden Monat unrechtmäßig Beträge bezogen hätte, die ich eventuell zurückzahlen müsste. Begründung: Herr Moosberg ist Student und hat „dem Grunde nach“ ein Anrecht auf BAFÖG.

Um ganz ehrlich zu sein, dachte ich mir schon, dass es da ein Problem geben könnte: Ich meine, ich habe andauernd Probleme; sollte mal wirklich was klappen, muss ich skeptisch sein. Die letzten Tage liefen einfach viel zu gut für meine Verhältnisse.

Aber nein, ernsthaft: Ein ungutes Gefühl hatte ich schon, als ich meine Änderungsmitteilung abgab und dazu gehörte halt meine Immatrikulation. Zwar steht dort drauf „Student“, aber da ist unter dem angestrebten Abschluss auch „Promotion“ vermerkt. Nun erklär mal einer den Leuten vom Amt, dass ein Graduierten- oder Promotionsstudent – kurz: ein Doktorand – kein „normaler“ Student ist, der sich nämlich in der (akademischen) Erstausbildung befände und damit einen Anspruch auf BAFÖG besäße. Mein Sachbearbeiter gab dann heute auch unumwunden zu, er sei kein Fachmann zum Bundesausbildungsförderungsgesetz.

Wie auch immer: Letzte Woche ließ ich mir einen Termin bei meinem Sachbearbeiter geben. Gleichzeitig spitzte ich das BAFÖG-Amt an. Die wiederum waren sauer bzw. standen die dem Ganzen etwas verständislos gegenüber. Nicht, dass sie meine prekäre Situation nicht verstanden. Was ihnen unbegreiflich schien, war die Aktion seitens des Amtes. Es wäre ja klar, dass ich als Doktorand kein BAFÖG bekomme. Nun hatte ich also auch dort einen Termin ausgemacht, um einen Antrag zu stellen, dem mir natürlich das BAFÖG-Amt nicht statt gibt – denn ich bin ja Doktorand und habe keinen Anspruch auf diese Förderung. Somit hätte ich dann etwas Handfestes zum Vorlegen beim Amt (ARGE).

Gestern nun war ich auf dem BAFÖG-Amt und durfte feststellen, dass meine Sachbearbeiterin krank war. Nun ja, ihre Kollegin im Nebenzimmer war darüber informiert, nahm meine Unterlagen an und äußerte die ein oder anderen Worte. Im Laufe der Woche soll ich nun einen Ablehnungsbescheid vom BAFÖG-Amt erhalten.

Das nützte mir heute nun leider wenig, aber ich konnte um so deutlicher und sicher vertreten, dass ich KEIN BAFÖG beziehe und keins beziehen werde. Also bin ich dann am Nachmittag zum vereinbarten Termin mit meinen Sachbearbeiter gegangen. Der wiederum wies mich darauf hin, dass die (SachbearbeiterInnen) – mehr oder weniger – gesagt bekommen haben, dass Studenten „dem Grunde nach“ einen Anspruch auf BAFÖG besitzen. Konkret vermute ich, dass eine Richtlinie dazu auffordert; wahrscheinlich, weil StudentInnen und Studenten unter ganz bestimmten Voraussetzungen neuerdings auch ALG 2 beantragen können. Nichtsdestotrotz wusste der Sachbearbeiter aber, dass ich kein „normaler“ Student bin. Für ihn zählte aber nur das Wörtchen „Student“ auf meiner Immatrikulation. Ärgerlich ist das vor allem deshalb, weil ich mit ihm schon einmal darüber sprach und er meinte, dass dies alles klar wäre (d.h. „das Amt“ wisse, dass Doktoranden keine „normalen“ Studenten sind). Naja, ich habe ihn dann nochmals nachdrücklich darauf hingewiesen, dass ich kein BAFÖG bekomme und das BAFÖG-Amt auch ziemlich sauer reagierte. Letztlich lief es darauf hinaus, dass er sich erstmal mit einem anderen Sachbearbeiter kurzschließen wollte.

Nach wenigen Minuten holte er mich dann noch einmal in sein Zimmer und erklärte, er werde die Aufhebungsbescheide aufheben: Verständlicherweise war ich damit ziemlich erleichtert.

Allerdings frage ich mich jetzt, ob dieser ganze Heckmeck wirklich notwendig war. Letztlich hat sich mein Sachbearbeiter nur bei einem anderen Sachbearbeiter erkundigt; dass – im Vorfeld – hätte vor allem viel Zeit erspart. Was mir die Sache auch noch zeigt: Dieses „kleine Versehen“ hätte für mich erhebliche Konsequenzen gehabt und hat mich Zeit und Nerven gekostet. Nicht, dass ich den Sachbearbeitern eine reinwürgen möchte. Ich kann mir speziell beim „Amt“ vorstellen, dass da viel zu tun ist und naturgemäß auch Fehler passieren. Aber die Konsequenz, mit der mich ein Irrtum getroffen hätte, ist in den Auswirkungen auf die SachbearbeiterInnen selbst nicht wirklich erkennbar. Ich glaube nicht, dass dies irgendwelche Konsequenzen auf sie hätte. Ich meine, es sind doch letztlich „nur“ ein paar Worte auf Papier, die hier über ein Schicksal – in diesem Fall: über MEIN Schicksal – entscheiden. Tritt ein Fehler auf, sind es auch „nur“ die Worte, die korrigiert werden. Aber die Angst, die Wut, das Gefühl der Niedergeschlagenheit, die Demütigung und Ohnmacht ... all das, was ein Betroffener fühlt und erfährt, all das lässt sich nicht so einfach korrigieren. Irgendwie scheint das Feingefühl dafür auch nicht vorhanden zu sein. Es herrscht dadurch eine Einseitigkeit vor, die ich irgendwie ungerecht empfinde.

Nun will ich froh sein, dass sich das alles so verhältnismäßig unkompliziert geklärt hat. Der Schock sitzt noch tief. Aber ich bin auch erleichtert. Als kleine „Belohnung“ für den Schock, habe ich mir heute noch etwas „Kleines“ geleistet. Am Wochenende geht es dann wahrscheinlich nach Frankfurt / Main, einen guten Bekannten besuchen. Ich denke, da finde ich auch noch etwas Zerstreuung. Auf jeden Fall mache ich drei Kreuze, wenn ich – graduierter Einzelkämpfer – mich heute ins Bett fallen lasse.

(Hinweis: Die Bilder sind wie immer mit SP-Studio entworfen.)

Trabbi († 1996) in Aktion

Tja, auf Wunsch einer bestimmten Dame ...


Naja, ganz so richtig gut getroffen ist der Trabant († 1996) leider nicht (Wenn mir das ursprüngliche Amtsschreiben wieder in die Hände fallen sollte, kommt bestimmt noch ein anderes Bild. ). Aber wenigstens ist der Trabbi hier in Aktion zu sehen. Also ja, das Auto fuhr. Bei dem Foto handelt es sich übrigens um das erste Verkehrsdelikt, welches dem Fahrzeugführer zur Last gelegt wurde - Geschwindigkeitsüberschreitung von 5 oder 10 Km/h zu damals, ich glaube, 30 DM. Am Tag des Schnappschusses ging es dem Fahrer nicht wirklich gut; er düste zur Ausbildungsstelle in Schkeuditz, wo er just von seiner Ausbilderin nach Hause geschickt wurde. Erleichtert, aber dennoch "leidend", war es sein sehnlichstes Anliegen, schnell wieder nach Hause zukommen. Nicht mal ganze 50 Meter hinter dem Ausbildungsplatz warteten auch schon die staatlichen Starfotograph(inn?)en. Tja, aus nahe liegenden Gründen, möchte der Fahrer natürlich nicht erkannt werden.

Achso: Ich kenne ihn natürlich nicht. ;)

Freitag, 16. November 2007

Nachruf: Es war einmal ein Trabbi ...

Am 25.10.2007 war es fast genau 11 Jahre her, dass es um 4 Uhr morgens an der Tür klingelte: "Ja, hallo, hier ist die Polizei. Sie sind doch der Führer des Fahrzeugs XYZ-123, oder?".

Wie sich herausstellte, war mein parkendes Fahrzeug, ein Trabant, gerammt worden. Ursprünglich am Straßenrand abgestellt, lag er jetzt in den Büschen, die einen ehemaligen Spielplatz vom Gehweg trennten. Als ich mir das im Morgengrauen so anschaute, dachte ich mir noch: "Ach, halb so wild, sieht ja gar nicht soooo schlimm aus.". Die Bilder dann auf dem Schrottplatz waren allerdings SEHR ernüchternd.


(Quelle: Bild ausgekramt beim kürzlichen Umzug)


Mittwoch, 14. November 2007

KRAUT ATTACK: Den Kraut's eins auf's Maul hauen

Der UTOPIST vom GroFaFo hat ein nettes kleines Spiel aus der Taufe gehoben, das schon aufgrund seines Namens hier natürlich (!) nicht unerwähnt bleiben darf: KRAUT ATTACK.



Wer sich als Antifaschist immer schon mal so RICHTIG ausleben wollte, der darf das bei KRAUT ATTACK tun. Ja, das Game ist bewusst im Retrostil gehalten. Ja, es ist nicht politisch korrekt. Aber JA, es macht auch verdammt viel Spaß.

Aber worum konkret geht’s in dem Spiel? Dazu der UTOPIST selbst:


In dem Spiel selbst geht es darum dass du es als wackerer Antifaschist mit Nazis, Polizei, Pickelhaubenträgern und anderen Krauts aufnimmst. Du sammelst Davidssterne und hisst schwarz-rote Fahnen.


Was soll mensch dazu noch mehr sagen als: Los, saugen und zocken! Das ist ein anti-autoritärer Befehl. ;-)


DOWNLOAD
KAUT ATTACK (ca. 4 MB)

Hallo, Herr Moosberg ...

"... schön, dass ich sie mal persönlich spreche.", spätestens hier sollte die Otto-Normal-Bürgerin ihre Beine in die Hand nehmen und Land gewinnen, so schnell es nur irgend möglich ist!!!

Das Tückische an diesem Satz besteht jedoch darin, dass genau dies dann bereits nicht mehr möglich ist. So geschehen ist es mir, gestern auf der Annahmestelle für Widersprüche. Denn ja, wieder einmal möchte ich Widerspruch einlegen, gegen einen Bescheid (genau genommen gegen zwei Bescheide).

So bin ich dann also auf die Widerspruchsstelle getippelt, in der Hoffnung, dass es sich recht schnell erledigen könnte. Aber Fehlanzeige: Erst musste ich ein wenig warten und dann sprach mich der Sachbearbeiter auf meine Widersprüche an, wobei sich herausstellte, dass er auch noch der für meine Widersprüche verantwortliche Sachbearbeiter ist.

Das "Kernproblem" bei den zwei letzten Widersprüchen war, dass neue Bescheide ergingen und ich keinen Aufhebungsbescheid für die alten Bescheide erhielt. Nach meiner gestrigen "Sitzung" muss ich eingestehen, dass ich die neuen Bescheide hätte ggf. genauer lesen können – da stand irgendwo ein entsprechender Satz. Aber angesichts der Tatsache, dass ich vorher mit meinem Anwalt sprach und der mich nicht darauf hinwies, würde ich das nur teilweise auf meine Kappe nehmen wollen. Das Dumme ist nun, dass wir das gestern hätten alles recht schnell erledigen können (der Sachbearbeiter war in der Hinsicht wirklich sehr freundlich und unkompliziert ... gab umunwunden zu, dass er bei mir z.T. nicht mehr richtig durchblickt); aber da die Sache derzeit bei meinem Anwalt liegt und alles über den läuft, könnte es dann wieder zu Komplikationen kommen. Verärgert bin ich übrigens darüber, dass mein Anwalt bisher noch nicht reagiert hat: Tja, das kommt davon, wenn mensch vorab erstmal frist- und formwahrend Widerspruch einlegt.

An dieser Stelle zeigt sich m.E. auch wieder, dass sich Bürokratie selbst manchmal zum "Monster" entwickelt – und zwar unkontrolliert. Jedenfalls frage ich mich, ob es denn nicht einfacher ginge oder ob sich die Arbeitsgemeinschaft mit den ihr auferlegten Restriktionen selbst ein Bein stellt. Wenn ich mich an die Reportagen im TV und in der Zeitung erinnere, dass ein Großteil der Bescheide fehlerhaft ist und dann den Aufruf meiner Gewerkschaft, möglichst gegen JEDEN Bescheid Widerspruch einzulegen, vor Augen führe, dann überkommt mich jedenfalls dieser Eindruck.

Schade ist das vor allem für die SachbearbeiterInnen, die sich versuchen, recht unkompliziert zu geben. In der Hinsicht war ich gestern angenehm überrascht: Sowohl mein Widerspruchsmitarbeiter als auch mein Arbeitsvermittler scheinen doch recht i.O. zu sein.

Montag, 12. November 2007

Der unglaubliche Heinz ... von Foerster


Ja gut, der Heinz war im unten befindlichen Video schon recht alt. Aber trotzdem, ein wirklich interessanter und sympathischer Typ, den Wikipedia da zu den "radikalen Konstuktivisten" zählt. Einen wirklich netten Spruch hat die Heinz-von-Foerster-Gesellschaft parat: The negative is to constuct.





Quelle: Youtube.com


Allen, die sich selbst nicht zu ernst nehmen (wollen) und dafür eine gute Begründung benötigen, sei deshalb jenes Kleinod wärmstens ans Herz gelegt, welches ich kürzlich auf Youtube.com aufstöberte.

Links
Heinz von Foerster bei Wikipedia
Die Heinz-von-Foerster Gesellschaft
the n.e.t. - der interessante Dokufilm von Lutz Dammbeck, aus dem das Interview stammt.

Sonntag, 11. November 2007

Arbo graduiert

Mit dem Erhalt meiner neuen Uni-Karte am letzten Freitag darf ich mich nun endlich als "graduierter Student" fühlen, d.h. mit anderen Worten: Ich arbeite an meiner Promotion (= Doktorarbeit). Ein wenig komisch ist es schon, wenn ich mir überlege, dass ich jetzt immer noch an der Uni rumwusle und vom "normalen" Studenten sicher kaum zu unterscheiden bin. Naja, vielleicht daran, dass ich kaum Seminare besuchen muss. Aber wer will mensch daran erkennen? ;-)

Auf jeden Fall ist es jetzt ein ziemlich gutes Gefühl, sich bei den Mensa-Besuchen nicht – wie sonst immer – bei Frau W. durchschnorren zu müssen. Endlich kann ich mit der eigenen Uni-Card Essen bestellen ... und kopieren ... und Bücher ausleihen.

Iva Nova im Halle 5 e.V.

Ja, gestern war ich – mal wieder – zu einem kleinen Konzert: IVA NOVA spielten auf. Eine Frauen-Band, die russischen Folk mit Rock und Pop mixt. Das alles im Halle 5 e.V. des Werk II in Leipzig. Der Eintritt war noch recht fair: Im Vierertrupp je Person 5 Euro, normal 9 Euro und ermäßigt 7 Euro.

Vom Publikum her war es recht gemischt – offenbar kannten einige der Besucherinnen die Band schon. Andere, wie ich, kannten die Band nur von ihrer Webseite her. Und das ist auch irgendwie der Knackpunkt: Ich hatte IVA NOVA etwas rockiger im Gedächtnis. Auf der Bühne hielt sich der "Rock" [ ;-) ] aber in Grenzen.

Trotzdem wurden den Zuschauerinnen eine schöne Show und angenehme Musik geboten: Gesanglich machte das alles verdammt viel Spaß, weil russisch gesungen wurde, was trotz überbordender Energie-Explosionen eine leichte Melancholie unterlegte.



Wie auch immer: Enttäuscht, dass es doch nicht so rockte und manchmal vom Sound her ziemlich dünne war (bzw. noch "fetter" hätte sein können), war es insgesamt ein gutes Konzert und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Nicht so dolle war die "Disko" danach – was als "Russendisko" verkauft wurde, schien irgendwo mittendrin an unbezahlten Rechnungen gescheitert zu sein: Denn kann mir jemand mal erklären, was sone Ansammlung von Kuriositäten wie "Headaway" bei einer Russendisko zu suchen haben?

Links
IVA NOVA
Halle 5 e.V.

Mittwoch, 7. November 2007

Emanzipation in der Umkleide

Es wird ja immer wieder davon geredet, dass Frauen in die Männerdomänen vordringen, sie – die Männer – förmlich verdrängen. Keine Ahnung ob DAS stimmt. Aber eine ganz bestimmte Männerdomäne nehmen sie mit Sicherheit in Beschlag: Den Männer-Umkleidebereich in meiner Uni-Schwimmhalle, in der ich Training habe.

Frisch geduscht schlurfe ich heute also wieder aus meinem "Männerbereich" vor, um die Umkleidekabinen herum und sehe, was am Dienstag Abend fast immer zu sehen ist: Holde Weiblichkeiten, mit einem Föhn bewaffnet, die im Männerumkleidebereich ihre Schöpfe frisieren. Offenbar reichen die Steckdosen im Frauenabteil nicht aus.

Im Grunde ist das aber kein Problem: Außer ein paar belustigenden Kommentaren "abgedrängter" Männlichkeiten gab es da nichts. Die meisten Männer benötigen sowieso keinen Föhn. Lustig ist halt nur, wenn sich "Langlotsche" mit den Fraulichkeiten die Plätze streitig machen – zumindest würde ich das gerne mal so sehen. Denn ich selbst brauch ja auch keinen Föhn. Und außerdem bin ich nett. Tja, aber hypothetisch könnte das Ganze irgendwann so enden, dass mensch sich zum Föhnen anstellen muss. Und bei manchen "Föhngeschwindigkeiten", bestehen gute Chancen, dass die Haare schon allein durch das Warten trocknen. ;-)

Mittwoch, 31. Oktober 2007

DIENSTAG, der 06.11.2007: Freiheit statt Angst

Ja, das nachfolgende Banner spricht für sich selbst.


Bundesweite Demo am 6. November 2007


Und weil ich das als wichtig erachte, möchte ich genau das hiermit unterstützen. Also: Geht hin und zeigt Flagge!


Link

Ortsgruppe Leipzig, Vorratsdatenspeicherung

Linke Doofbacken!

Ehrlich, was sich manch' "linke Bedenkenträger" seit einiger Zeit leisten, dass passt auf keine Schweinehaut! Da wird einerseits gemosert, wie toll doch das staatliche Rentensystem sei. Kern dieser Rentenversicherung ist ja, dass erwerbstätige für nicht erwerbstätige Personen sorgen. Kurz: Wer arbeitet versorgt die, die nicht mehr arbeiten.

Beim Arbeitslosengeld 1 (ALG 1) wiederum richtet sich die linke Betroffenheitslyrik drauf, dass ein Mensch, der "sein Leben lang" eingezahlt hat, ja nicht schlechter dastehen soll als einer, der gerade erst am Anfang seiner Beitragszahlerkarriere steht.

Dumm nur, dass die Arbeitslosenversicherung praktisch genau so wie die Rente funktioniert, nämlich als Umlageverfahren. Das bedeutet: Erwerbstätige kümmern sich um (unfreiwillig) in die Nicht-Erwerbstätigkeit geratenen Personen. Was mir die linken Doofbacken deshalb mal erklären müssen: Warum ist das Umlageverfahren bei der Rente "gut" und bei der Arbeitslosenversicherung "schlecht"?

Wenn ich einerseits ein Versicherungsprinzip preise, dass eben nicht wie eine "normale" Versicherung i.S. von Ansparen funktioniert, kann ich es auf der anderen Seite doch nicht wieder madig machen!

Gerade bei der Arbeitslosenversicherung geht es nämlich NICHT darum, etwas anzusparen, sondern SOLIDARISCH für den Fall einzustehen, dass mal etwas schief geht. Mit Sicherheit: Wenn nach einem Jahr Schluss ist mit ALG 1, dann ist das für Betroffene sehr hart – insbesondere für ältere Arbeitnehmerinnen. Aber wenn diese mal ihr Hinterteil hochbekommen und sich gegen diese Regelungen gewehrt hätten, dann wären sie diesen Zumutungen (ALG 1 nur für ein Jahr) heute nicht ausgeliefert. Hier die Generationen gegeneinander auszuspielen, d.h. länger Beitragszahlende gegen weniger lang Beitragszahlende, das ist grob unsozial. Und genau an dieser Stelle zerstören vermeintlich Linke das, was sie eigentlich fördern sollten: Eine gewisse Solidarität. Also schöne "Linke" haben wir da und auch ein "schöner" Linksruck, den der Beck abliefert.

Sonntag, 28. Oktober 2007

The Butcher, El Brujo, El SD und Rabbi Rubenstein: Das GTWA-Rock'n'Roll-Wrestling

Samstag, 27.10.2007: Den Verlautbarungen des Internets sowie der regionalen Propaganda-Gazette glaubend, treffen die ersten Bekloppten im UT Connewitz ein – gegen 20.00 Uhr gehört auch meine Wenigkeit dazu. Frustriert, weil sich die Besucherzahl so knapp unterhalb der 20-Personen-Marke hielt, orderte ich mir eine vitale Cola, zu sagenhaften 1 Euro und 50 Cent (letzteres Pfand!). Entsprechend koffeiniert schickte ich mich an, mir einen der alten Kino-Klappsessel zu sichern, was angesichts des regen Besucheransturms zu dieser Zeit gar kein Problem war. Auf die Frage, wann es denn hier los ginge, gab mir ein nahe sitzender Besucher in der für Leipziger gewohnten Freundlichkeit zu verstehen, er wisse es auch nicht. Das war das Einzige, was ich von ihm hörte.

Die folgenden zwei Stunden nutzte ich dann, um mir ausgiebig das Ambiente des UT Connewitz anzuschauen. Wirklich kollosal dieser an die griechische Antike anmutende Torbogen, in dem früher eine Leinwand die cineastischen Ergüsse des Filmprojektors auffing. Leicht morbid, wie der bröckelnde Putz an den Wänden mit den bunten Lichtern und der Kälte, die mit jeder neuen Besucherin hereindrückte, spielte. Urig, alternativ, interessant und faszinierend, aber nicht zu angenehm, um dort ewig verweilen zu wollen. "Hier würde ich auch gerne mal spielen wollen!", dachte ich mir. Nervend war nur die Musik: Nicht die Musik an sich, aber dass ein und dieselbe CD m.E. drei Mal durchlief.

Nachdem ich nun also genüged Zeit hatte, um still in mich hineinzuphilosophieren und das exponentiell anwachsende Publikum zu betrachten (gegen 22.00 Uhr war die Hütte so voll, dass ich stehen musste!), war es dann endlich soweit: "Los Twang Marvels" spielten auf, ein "Elvis" stürmte mit "Back in Black" (von AC/DC) in den Ring und kündigte das erste Highlight des Abends an. "The Butcher", der Menschenfleischer (Welch' Wortschöpfung!!!) der seinen Beruf zum Hobby machte, und "Fireball". Es folgte ein Kampf mit "El Brujo", der zur Einstimmung ein Yuppicide-Cover zum Besten gab (Kritiker: Bitte berichtigen, wenn ich mich im Song irre!). Dann gab es noch einen Battle mit "El SD". Das große Finale gab sich wahrhaftig "groß": Zwei gegen zwei. Auf der einen Seite: Ein Redneck mit der schwarzen Seele seines hölzern umherstakenden Großopas aus dem Bürgerkrieg. Auf der anderen Seite: Der Mexicaner (keine Ahnung, wie der Künstlername war) mit dem Mann, den mensch in seiner Heimat "den Bringer des Lichts" nennt – Rabbi Rubenstein.

JAAAAA! Trash-Catchen, Blut, alberne Sprüche, ein Pseudo-Elvis, linkische Action, anderes mehr und vor allem ROCK'N'ROLL!!!!! Das ist GTWA-Rock'n'Roll-Wrestling. Untermalt mit Tönen, die zum Teil an die Soundtracks von "Kill Bill" und "From Dusk Till Down" heranreichten. Und das Alles LIVE! Leute, das müsst Ihr einfach erlebt haben! Das nächste Mal werd' ich's mir sicherlich wieder anschauen (dann aber sicherlich etwas später. ;-) ). Danke, UT Connewitz, für diesen genialen Abend.

Link
UT-Connewitz

Freitag, 19. Oktober 2007

"Armer" Sarko

Tja, habe wohl doch noch etwas Zeit ... und will sie gleich mal nutzen, um erneut auf Stuttmann zu verweisen. Dieses mal zu Sarkozy's Scheidung und den Streiks in Frankreich.

Quelle: Stuttmann.de

Umzugsstress

"Ja, so ein wenig Zeug in Kisten packen!", dachte ich mir noch gestern ... hat sich trotz meiner Entrümpelungen der letzten Wochen doch "etwas" mehr angesammelt. Naja, auf jeden Fall ist jetzt erstmal kräftig Rumwuseln angesagt - das Zeug und Möbel müssen ja in die neue Wohnung. Nachmittags geht's mit dem Hänger los. Viel Möbel sind's nicht, bis zum Abend könnte es geschafft sein.

Wenn ... ja, wenn das blöde Bett nicht wäre! Gestern noch bis knapp vor 23.00 Uhr daran rumgeschraubt ... und habe wohl irgendwie eine Seite "falsch" zusammengebaut. Mal sehen, wie das nun bei "Licht" ausschaut. Ich kann nur hoffen, heute noch etwas Zeit dafür zu haben.

Ansonsten muss ich mich auch um Internet kümmern. So ein Mist aber auch: Schreibe ich vor zwei Tagen eine Mail an den "Kabel-BRD-Anbieter" mit ein, zwei kleinen Fragen und habe heute immer noch keine Antwort. "Ein Glück", dass gleich eine Straße weiter eine Filiale von denen ist. Wie auch immer: Das bedeutet, dass ich die nächsten Tage wahrscheinlich (!) nicht online sein werde. Bis dahin bleibt's also hier - im Blog - etwas ereignislos.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

The Public Märchenclub

"Weg mit der Rente! Verschont die Jungen" lautete der gestrige Abend bei Maischberger. Dass keiner der "üblichen verdächtigen" Fürsprecher eines staatlichen Rentensystems wie z.B. Blüm, Müller oder eine(r) von der LINKEn dabei war, wirkte zunächst erstmal erfrischend. "Endlich mal andere Gesichter und nicht all diese Phrasen, die Du eh schon kennst.", dachte ich mir. Was sich aber dann offen zeigte, war mehr oder minder ein Plüschclub von KaffeesatzleserInnen!

Da war z.B. dieser Finanzexperte, der sich nicht nur rein äußerlich ein Vorbild an Meister Proper (Bernd W. Klöckner) zu nehmen schien: Er wollte unseren Staat nämlich gerne gänzlich vom aktuellen Rentensystem säubern (nicht von heute auf morgen, aber lieber gestern als heute). Kapitalrisiken waren für den ein Fremdwort, frei nach dem Motto: Die Zukunft ist sicher. Hey, kennen wir das nicht? Schauen wir also mal nach Übersse: Da sind Pensionversicherungen pleite gegangen; wer sich darauf verließ, hat somit Pech gehabt. Ist also noch jemand interessiert an alleiniger Kapitaldeckung?

"Alleinige Kapitaldeckung" wollen natürlich alle nicht. Es muss ja schließlich auch "das Soziale" gewahrt bleibt. Wo läuft also der Hase hin? Auf eine Grundsicherung! Das bedeutet im Klartext: Sozialhilfe. Das Zukunftsmodell sieht dann wohl so aus: Rentenversicherungen – insbesondere privat – für die, die es sich leisten konnten, und wer dann in der Rente zu wenig hat, darf aus Steuermitteln "aufstocken". Die Sozialhilfe, welche das Existenzminimum darstellt, wirkt dann wie ein Deckel. Da kann Freude aufkommen, was?

So in etwa hat sich übrigens auch der SPD-Fuzzi (Rudolf Dreßler) geäußert, wenngleich der natürlich das "staatliche Rentensystem" aufrecht erhalten will. Richtig sympathisch war seine Offenheit zur Funktionstüchtigkeit unserer Gesetzesgebung: Die funktioniert nämlich praktisch gar nicht! Kein Parlamentarier hat wirklich eine Ahnung, was er verarbschiedet. Die Gesetze sind zu kompliziert. Also interessieren sich weder Medien noch Parlamentarier z.B. für die jährlichen Rentenberichte; und die, die es tun, sind den Lobbyisten ausgeliefert. Ein ehrlicheres Zeugnis über Unfähigkeit, Desinteresse und korrupte Auswüchse gab es wohl noch nie im TV.

Richtig "toll" war auch Jean Pütz, der Öko-Bastel-Opa von den Dritten:Was der von sich gab, dass war wirklich zum Schnurbart raufen. "Die Fürsorge von Jung für Alt funktioniert nicht, das wäre ein zentraler Fehler", dass müsse abgeschafft werden usw. Hallo, Pützi, mal was von Generationenvertrag gehört? Naja, selbst wenn, kapiert hat der dieses Versicherungsprinzip offenbar überhaupt nicht. Dabei hat doch Onkel Pütz laut eigenen Aussagen auch einen Bausatz für Volkswirtschaftslehre in seiner Hobbytheke. Offenbar war dort aber der Baustein "Produktivität" verlegt worden. Auf jeden Fall ließ sich Onkel Pütz zu der Behauptung hinreißen, die BRD wäre gar nicht reich. Da hätte ich ihm gerne mal meinen ollen Makro- oder Statistik-Prof zur Seite gewünscht: Die hätten den sowas von nackig gemacht, dass sein Zwirbelbärtchen der Schwerkraft entgegen gekommen wäre und das TROTZ Bartwachs mit Drahtverstärkung!

Davon abgesehen: Alle Anwesenden waren so richtige Altersexperten. Der demografische Wandel, d.h. die "Verrentung" der Gesellschaft, stand wie ein Hinkelstein völlig unreflektiert im Raum. Wer daran zweifelt, den verweise ich mal auf Albrecht Müllers Artikel "Demagogie pur beim Abbau des Vertrauens in die gesetzliche Rente: der ZDF-Programmschwerpunkt Demographie" auf den NachDenkSeiten, in dem zu lesen ist:

"Ab Seite 29 der Presse Dokumentation werden sinnigerweise unter der Überschrift 'Warnungen von Experten' folgende Personen genannt: Wolfram Engels, Horst Opaschowski, Meinhard Miegel, Ernst Welteke, Bernd W. Klöckner, Bernd Raffelhüschen, Herwig Birg. Das ist eine völlig einseitige und zudem groteske Auswahl. Natürlich wird verschwiegen, dass einige der Experten (zum Beispiel Miegel und Raffelhüschen) in Diensten der Finanzindustrie stehen [...] .
Unter der Überschrift 'Deutschland schrumpft und vergreist' werden auf Seite 32 'Fakten zum demographischen Wandel' präsentiert. Sie sind einseitig ausgewählt und es wird so getan, als seien die Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes sichere Prognosen. Schon die Entwicklung der Einwohnerzahl hängt von Annahmen ab. [...] Niemand kann heute genau sagen, ob Deutschland im Jahre 2030 'geschrumpft' sein wird.
Schon die Überschrift ist glatte Demagogie. Den Lesern und Zuschauern wird vorenthalten, dass selbst dann, wenn die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2030 auf 'zirca 78 Millionen' sinken würde, in Deutschland dann insgesamt fast 10 Millionen Menschen mehr leben würden als 1950. Damals waren wir in West- und Ostdeutschland zusammen 68,7 Millionen. Wer angesichts dieser Zahlen mit dem Begriff 'schrumpfen' operiert, hat nicht aufklärende, sondern demagogische Absichten."

FAZIT: Dass während der Maischberger-Sendung auch mal kritische Töne anklangen und ein Einspieler zu kritischen Fragen anregen sollte, änderte am Gesamtbild der Sendung leider nichts: Es war ein fürchterlicher Märchenclub!