Donnerstag, 7. April 2011

Arbo is back again

Der Umstand, dass es in den letzten Wochen recht ruhig war, ist meinem Urlaub geschuldet. Dieser umfasste Teile Argentiniens und Chiles. Erste Impressionen gibt's nachfolgend.



Kleine Infos für Vegetarier

Ja, offensichtlich ist ein Leben ohne Fleisch auch in Südamerika möglich. Dank Empanadas, Humitas und einer ziemlich ausgeprägten Pizzakultur. Allerdings machen sie dort viel - nein: ziemlich viel - Käse auf die Pizza.

Zu beachten gibt's auch den Empanada-Unterschied zwischen Chile und Argentinien, der mich dazu veranlasst, die Argentinischen Empanadas eher "Empanitos" zu nennen. In Chile sind diese nämlich um ein Vielfaches größer und mit einer Pizza Calzone zu vergleichen.

Aber egal: Mensch muss nur auf die Füllung der Empanadas achten. Die Fleischfüllung ist zwar weit verbreitet, aber "Queso" und "Verdura" (Gemüse) dürfte es auch überall geben. Im Zweifel aber lieber nachfragen. Die beste Auswahl, die ich während meiner Reise erlebt habe, gab's übrigens in El Cafayate: Etwa 12 Sorten, darunter zahlreiche vegetarische Füllungen.

Für strenge Vegetarier(innen) ist es natürlich auch möglich, sich durch Argentinien/Chile zu schlagen. Allerdings sind da die eigenen Kochkünste gefragt. Leider gibt's auch nicht so viele Märkte mit Frischobst bzw. sieht Letzteres häufig ein wenig - nunja - welk aus. Supermärkte, in denen Grundnahrungsmittel zu kaufen sind, gibt's aber in jeder größeren Stadt. Insgesamt war mein Eindruck, dass es dort nicht unmöglich ist, sich streng vegetarisch zu ernähren, mensch dafür jedoch ein wenig Aufwand und ein paar Abstriche in den kulinarischen Ansprüchen hinnehmen muss.

Mein Urlaubsfazit
Wo möglich, bitte einen Bogen um Aerolineas Argentinas (Flugline) machen. Torres del Paine (Patagonien, Chile) ist maßlos überbewertet und überteuert. Moderne Wegelagerei wird dort in Form vom "Refugios" betrieben. Smilie by GreenSmilies.com

Meiner Meinung nach bietet vor allem der Trail um Fitz Roy in El Chalten wesentlich mehr.

Ein Bogen sollte auch um das "Routa 40 Hostel" in Cafayate gemacht werden: Undurchsichtige Preise und zum Teil nicht wirklich auskunftsfähiges Personal, das außerdem auch noch nur Spanisch spricht (etwas dürftig für ein Hostel, das beim "hostelling international" mitmacht).

Allerdings gehört Cafayate für mich zu den großen Highlights in Argentinien. Für Weingourmets sicherlich nicht schlecht, aber auch für Leute, die einfach mal ausspannen wollen. Dazu gibt's dort in der Gegend recht viel zu sehen. Und wie oben erwähnt: Die Empanadas (der Laden, ein Stück weit die Straße vom Plaza hinein) ... ein Traum!

Bevor jetzt noch jemand fragt. Ja, Buenos Aires hat auch seinen Reiz. Wer das arabische Restaurant "Habibi" (Nähe San Telmo) meidet, wird eine Entäuschung weniger erleben. Tangoshows habe ich mir nicht angesehen, dafür gab's im Stadtteil San Telmo offenen "Straßen-Tango". Das hat mir wesentlich besser gefallen. Unsonsten würde ich für jeden Kurzbesuch einen Auftenhalt in San Telmo empfehlen. Vor allem am Wochenende. Das Flair ist einfach unglaublich.

La Boca, die Ecke mit den bunten Häusern, ist auch nett anzuschauen. Da allerdings jeder Mensch in Buenos Aires vor der Gegend drumherum warnt, ist das schwer zu erreichen. Es bleiben nur Taxi oder Bus. Letzteres ist wiederum problematisch, weil die nur Münzen nehmen und die Automaten in den Bussen gerne mal ein paar Münzen verschlucken. Wer also nicht unbedingt La Boca sehen muss, kann ruhig auf den zeitlichen und nervlichen Aufwand, der bei der Jagd auf Münzgeld betrieben wird, verzichten. Wer dennoch Münzgeld braucht, sollte die Macro-Kioske abklappern und dort mit 2-Pesos-Scheinen Bonbons (für 25 Centinos o.ä.) kaufen.

Nochwas? Hm, ja, in El Calafate gibt's ein richtig gutes Hostel: America del Sur Hostel. Die zwacken sich zwar ein paar Pesos für ihren Service ab, doch der Service an sich ist tadellos und das Barbecue bietet auch für Vegetarier(innen) eine willkommene Abwechslung. Bequem lassen sich von dort aus Touren buchen; auch Touren nach Torres del Paine (Chile).

Zum insgesamten Eindruck: Ja, Argentinien macht Spaß. Es ist verdammt unterschiedlich - von Land und Leuten. Aber es ist auch sehr teuer. Wer nach Argentinien reisen will, sollte sich vorher genau überlegen, was er oder sie unbedingt sehen will und entsprechende Zeitpuffer (wg. Flugzeugausfällen usw.) einplanen. Die Pinguine (Ushuaia), Fitz Roy, Perito Moreno und Cafayate würden m.E. die Reise rechtfertigen.