Sonntag, 28. Oktober 2007

The Butcher, El Brujo, El SD und Rabbi Rubenstein: Das GTWA-Rock'n'Roll-Wrestling

Samstag, 27.10.2007: Den Verlautbarungen des Internets sowie der regionalen Propaganda-Gazette glaubend, treffen die ersten Bekloppten im UT Connewitz ein – gegen 20.00 Uhr gehört auch meine Wenigkeit dazu. Frustriert, weil sich die Besucherzahl so knapp unterhalb der 20-Personen-Marke hielt, orderte ich mir eine vitale Cola, zu sagenhaften 1 Euro und 50 Cent (letzteres Pfand!). Entsprechend koffeiniert schickte ich mich an, mir einen der alten Kino-Klappsessel zu sichern, was angesichts des regen Besucheransturms zu dieser Zeit gar kein Problem war. Auf die Frage, wann es denn hier los ginge, gab mir ein nahe sitzender Besucher in der für Leipziger gewohnten Freundlichkeit zu verstehen, er wisse es auch nicht. Das war das Einzige, was ich von ihm hörte.

Die folgenden zwei Stunden nutzte ich dann, um mir ausgiebig das Ambiente des UT Connewitz anzuschauen. Wirklich kollosal dieser an die griechische Antike anmutende Torbogen, in dem früher eine Leinwand die cineastischen Ergüsse des Filmprojektors auffing. Leicht morbid, wie der bröckelnde Putz an den Wänden mit den bunten Lichtern und der Kälte, die mit jeder neuen Besucherin hereindrückte, spielte. Urig, alternativ, interessant und faszinierend, aber nicht zu angenehm, um dort ewig verweilen zu wollen. "Hier würde ich auch gerne mal spielen wollen!", dachte ich mir. Nervend war nur die Musik: Nicht die Musik an sich, aber dass ein und dieselbe CD m.E. drei Mal durchlief.

Nachdem ich nun also genüged Zeit hatte, um still in mich hineinzuphilosophieren und das exponentiell anwachsende Publikum zu betrachten (gegen 22.00 Uhr war die Hütte so voll, dass ich stehen musste!), war es dann endlich soweit: "Los Twang Marvels" spielten auf, ein "Elvis" stürmte mit "Back in Black" (von AC/DC) in den Ring und kündigte das erste Highlight des Abends an. "The Butcher", der Menschenfleischer (Welch' Wortschöpfung!!!) der seinen Beruf zum Hobby machte, und "Fireball". Es folgte ein Kampf mit "El Brujo", der zur Einstimmung ein Yuppicide-Cover zum Besten gab (Kritiker: Bitte berichtigen, wenn ich mich im Song irre!). Dann gab es noch einen Battle mit "El SD". Das große Finale gab sich wahrhaftig "groß": Zwei gegen zwei. Auf der einen Seite: Ein Redneck mit der schwarzen Seele seines hölzern umherstakenden Großopas aus dem Bürgerkrieg. Auf der anderen Seite: Der Mexicaner (keine Ahnung, wie der Künstlername war) mit dem Mann, den mensch in seiner Heimat "den Bringer des Lichts" nennt – Rabbi Rubenstein.

JAAAAA! Trash-Catchen, Blut, alberne Sprüche, ein Pseudo-Elvis, linkische Action, anderes mehr und vor allem ROCK'N'ROLL!!!!! Das ist GTWA-Rock'n'Roll-Wrestling. Untermalt mit Tönen, die zum Teil an die Soundtracks von "Kill Bill" und "From Dusk Till Down" heranreichten. Und das Alles LIVE! Leute, das müsst Ihr einfach erlebt haben! Das nächste Mal werd' ich's mir sicherlich wieder anschauen (dann aber sicherlich etwas später. ;-) ). Danke, UT Connewitz, für diesen genialen Abend.

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UT-Connewitz

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