Dienstag, 25. März 2008

Urbane Impressionen außerhalb

Tja, nun bin ich wieder zurück, von den Streifzügen durch eine europäische Stadt ...


Kleinkunst


Kleinkust aus der Nähe


Urbane Sonneninsel


Quasi ohne Glöckner


Für den Weltenfairbässer

Donnerstag, 20. März 2008

Leipzig @ Night

Wieder einmal auf meinen nächtlichen Streifzügen ...

Schenkendorfstraße


Bernhard-Göring-Straße


Arthur-Hoffmann-Straße


My Bicycle @ Night


Brücke an der alten Krause-Fabrik


Bahndamm


Krause-Fabrik


Aufgang S-Bahnhof
(Anger-Crottendorf)


Sonntag, 16. März 2008

Abendliche Impressionen II

Tja, wieder ein paar neue Bilder aus dem Viertel Anger-Crottendorf/Reudnitz.


Twilight @(old) home



Alter Park, hinter der Schule



Täubchenwegimpression



Substanz



Ecke Schirmerstraße



Twilight @ Mierendorff

Samstag, 15. März 2008

Abendliche Impressionen

Gerade eben bin ich von einem Streifzug durch „mein“ abendliches Viertel zurück, mit ein paar kleinen bildlichen Impressionen.

Gartenverein am Stünzer Park



Fernwärmeleitungem am Stünzer Park



Mächtig großer Platz an der Feuerwache


Die Ruine des alten Karl-Krause-Werks.



Die Ruine aus der Nähe



Eine einsame Seitenstraße



Die Zweinaundorfer Straße


Donnerstag, 13. März 2008

Arbo sagt: Oswald nimmt die Backen aber mal wieder so richtig voll!

Eigentlich müsste ein Grünwähler vor Scham in den Boden versinken: Eigentlich, denn der Oswald, um den es hier geht, ist längst kein Grüner mehr. Scham wäre trotzdem angebracht, weil ihn diese Grünwichtel sicher zu jenen Positionen erhoben haben, in denen er jetzt wieder sein Unwesen treiben darf. Zu letzt war es mein geheiligter 15,4-Zoll-Bildschirm, als ich mir die Wiederholung zu „Menschen bei Maischberger“ (11.03.2008) anschaute.

Das Thema hieß „Wer arbeitet, ist der Dumme!“. Tja und wer sich dann die Runde anschaute, dem war im Grunde alles klar. Das Schauspiel lief wie folgt: Hit the „Gammler“. Da war also die „ehrliche Dumme“, eine am Existenzminimum arbeitende „Putze“, die sich natürlich pikiert fühlen durfte, für Geld zu arbeiten, für das ihr Nebenpart – der „Gammler“ – gar nichts tat. Diese Dramaturgie ließ sich vorhersehen – leider. Das spitzte sich dann zu, als Oswald „the Metzger“ ins Spiel kam: Der erging sich nicht nur darin, den Herrn „Gammler“ mit verbal-rethorisch geschickten Klebezetteln zu spicken. Wirklich extrem ekelhaft war, dass er öffentlich über die „Gage“ des „Gammlers“ sprach und dessen Sachbearbeiter über das Medium Fernsehen praktisch dazu aufforderte, sich doch mal um dieses Nebenverdienst zu kümmern.

Es reicht also nicht, jemanden einfach nur mit Schmährufen zu überziehen. Nein, es muss auch noch in völliger Hähme die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen werden, jemanden so richtig tief in die Fäkalien zu reiten!

Was für ein kleinlicher Geist ist dieser Metzger überhaupt? Was für ein Würstchen, dass dieses wandelnde Werbeplakat der INSM einem Hartz-IV-Empfänger die Gage nicht gönnt? Wie menschenverachtend ist das eigentlich? Die Gage hätte nämlich auch die Putzfrau, so sie Aufstockerin ist, beim Amt angeben müssen. Was „the Metzger“ hier sanktionieren will, ist also nur die Gesinnung des „Gammlers“, die ihm (!) offenbar nicht passt. Und solch einer „Disziplinierung“ ist in Deutschland auch schon früher mal ganz ungeniert gefrönt worden und zwar ziemlich „endgültig“. Toll, als welches Geistes Kind sich da „the Metzger“ outet. Was kommt als nächstes, "Bootcamps" für Arbeitslose, damit die mal so richtig lernen, wie es ist, zu arbeiten, bis die Schwarte knackt?

Das wirklich Groteske daran ist zudem, dass Oswald die Frage nach seinen Einkünften – von der Maischberger eingeleitet –, gleich wieder abwiegelte. Leider erfolgreich. Notwendigerweise hätte der Zuschauer erfahren müssen, in wessen Namen dieser elitäre Herr so alles tätig ist. Eine wirklich tolle Figur gibt er auf solche Fragen für gewöhnlich nie ab. Daher wäre es auch Aufgabe der Moderatorin gewesen, wenn schon nicht aus „Gerechtigkeitsempfinden“, dann doch wenigstens zum Amusement der Zuschauer, dort das verbale Florett zu zücken. Aber nichts da. Statt dessen durfte „the Metzger“ weiter gegen das Sozialschmarotzertum hetzen und seinen Propagandamüll öffentlich rechtlich entsorgen.

Geradezu zynisch, wie sich dann dieser eingeladene Unternehmer - ein Finanzdiestleister - immer wieder in die Diskussion einschaltete, der allen Ernstes daran glaubte, dass jeder es schaffen kann – Erfolg nur eine „Fleiß“-Sache ist. Gerade gegenüber der „Putze“ war das absolut ekelhaft. Die Frage tauchte auf, aber die gut betuchten Herren Metzger und Finanzdienstleistler brachten nur Wohlbekundungen über so viel Engagement zum Ausdruck. Mit anderen Worten: Heiße Luft!!! Hier Lobbekundungen, darauf aber wieder unablässig – und verbal schön verpackt – das Argument, „es müsse ja so sein“. „Pech gehabt! Bätsch!“, wäre zwar auch zynisch gewesen, dafür aber ehrlicher!

Tja, leider war niemand da, der insbesondere diesen Mist vom Metzger mal richtig auseinander nahm. Von dem SPD-Opi, den eh keiner mehr so richtig ernst nimmt und der nur ab und an als bärendienstliches Alibi entstaubt wird, war das ohnehin nicht zu erwarten. Naja und der Soziologe Hartmann war leider etwas zu kultiviert. Aber gut, ich verstehe ihn da auch irgendwo ... es ist halt auch nicht jedermenschs Sache, sich – berechtigterweise – z.B. so drastisch wie folg zu äußern:

Lieber Oswald, sicherlich stehen Hartz IV-Bezieher im Fokus des politischen Interesses, aber in welcher Form? Dass sie beispielsweise seit Juli 2007 lächerliche 2 Euro mehr pro Monat erhalten? [...] Oder dass sie sich nun erneut von einer korrupten Schweinebacke wie Oswald Metzger beschimpfen und verunglimpfen lassen müssen?

[...]

Grundsätzlich lehnen wir - zum jetzigen Zeitpunkt - jegliche Gewalt ab. Es sollte sich aber kein Hartz IV-Bezieher nehmen lassen, der korrupten Maulhure Oswald Metzger, die so gerne elitär sein möchte, höchstpersönlich ins Gesicht zu spucken.



Was bei der Sendung zu kurz kam und was wirklich interessant gewesen wäre: Ein wenig mehr Beschäftigung mit dem „Gammler“. Warum denkt er so? Was denkt er überhaupt? All das kam zu kurz. Statt dessen durfte er nur seine Rolle als stereotypes Hartz-IV-Bild spielen, auf das jeder eindreschen durfte. Leider, denn hier und da wäre gerade dort auch das Nachhaken wichtig und richtig gewesen. Die Frage nach dem Verdrängen regulärer Arbeitsplätze durch 1-Euro-Jobs kam u.a. von diesem Herrn. Auch das fand keine Vertiefung.


Links

"Wer arbeitet ist der Dumme?", Menschen bei Maischberger, Homepage mit Direktlink zum Video.

"Witz des Tages" vom 13.03.2008 beim INSM Watch Blog.

"Einseitige Parolen der INSM - präsentiert u.a. von Oswald Metzger" beim INSM Watch Blog

“Die mit dem schwarzen Winkel“ von Wolfgang Ayaß (FREITAG).

Sonntag, 9. März 2008

Zu Gast bei Freunden: Ein reichlich verspäteter Nachtrag zur Fussball-WM 2006

Angestachtelt von einem Interview mit Charlotte Roche über ihr neues Buch „Feuchtgebiete“, habe ich mir mal noch ein älteres Interview mit ihr – vom 16.10.2006 – durchgelesen. Unter anderem ging es dabei um das Thema Fussball-WM und so war ich dann ganz erstaunt, Folgendes zu lesen.

Ist denn die Stimmung nach dem Halbfinal-Aus der deutschen Mannschaft so rapide gesunken?

Ja, die WM wurde immer als das Fußballfest dargestellt, das war aber nicht so. Die Leute haben nicht Fußball gefeiert, die haben sich selbst gefeiert. Das war ein ganz komisches Event. Das war Eventgier – die Leute wollen in Gruppen sitzen, schreien und johlen. Und dann feiern die den dritten Platz einfach so, als ob sie Weltmeister sind und nicht Italien! Seit wann gibt es denn Weltmeister der Herzen?

Sie sind gegen die Eventisierung?
Absolut, und auch dagegen, dass man sich nur so lange dafür interessiert, bis Deutschland nicht mehr dabei ist. Das ist doch total verdächtig – die interessieren sich doch nicht für Fußball, sondern nur für sich selbst und für ihr Land.“

Quelle: "Dann verkaufe ich meine Seele"


Warum ich das interessant finde, liegt darin begründet, dass ich just diesen Vorwurf in einem eigenen Blogeintrag zum Ausrdruck brachte – und zwar am 02. Juli 2006. Grund genug, mich in virtueller Leichenfledderei zu üben und diesen Eintrag einfach mal hier „herüber“ zu holen.

Zu Gast bei Freunden oder
„Ihr dürft nach Hause fahr'n ...“


Tja, mit Argentinien wird es wohl nichts mehr. Auch Brasilien ist draussen. Da habe ich also gehörig daneben gelegen. Schade, denn beide haben trotzdem meine uneingeschränkte Solidarität. Insbesondere der argentinische Tormann, der von Klose so malträtiert wurde, dass er wenig später ausgewechselt werden musste – möglicherweise DER Grund für Deutschlands EM-Sieg. Komisch, dass dies von der Journalie nicht sonderlich breitgetreten wird.

Was mir in diesem Zusammenhang auffiel, waren die ziemlich bissigen Kommentare gegenüber den Verlierern. „Ihr dürft nach Hause fahr'n ...“ hieß es da in den Spottgesängen. Kaum zu glauben, dass man noch vor wenigen Wochen jene als problematisch einstufte, die mit „Ausländer raus!“ und „Gute Heimreise!“ für national befreite Zonen sorgten. Verwundert bin ich vor allem, weil uns die täglichen Vorbeter in den Zeitungen immer wieder über die so offene deutsche Stimmung und Freundlichkeit berichten. Statt Selbstironie erlebt man so aber eigentlich nur ein Nachtreten – eine nachträgliche Demütigung der bereits Geschlagenen. Freude gibt es nur dann, wenn man selbst siegt. Von der Freude MIT anderen Fehlanzeige. Ist das nun deutsche Leitkultur? Egal, was es ist, bei einem Gastgeber wirkt so ein Verhalten ziemlich widersprüchlich! „Die Welt zu Gast bei Freunden“, damit man sie wieder freudig mit „Ihr dürft nach Hause fahr'n ...“ verabschieden kann. Irgendwie taktlos!

Nun sollte mit dem landläufigen Ballermann-Publikum und ihren tumben Sprüchen nicht zu hart ins Gericht gegangen werden. Anders aber bei der Journalie – unserer „Elite“. Dort finden sich neben der ewigen Litanei „Deutschland wird Weltmeister“ bissige Kommentare über die Gegner, insbesondere Brasilien. Spaß gibt es nur dort, wo man über sich selbst berichten kann. Von der Freude für und über unsere Gäste ist daher nicht viel zu spüren. Wer für sie (Gäste) Sympathien hegt, verhält sich unpatriotisch – kann kein Mitglied der germanischen Sippe sein. Nun heißt es allerorten: Deutschland, Deutschland. Und in einem seltsamen gesellschaftlichen Einklang werden Kübel mit Hohn und klammheimlicher Schadenfreude über unsere Gäste ausgeschüttet. Zumindest wird dies als neue Normalität akzeptiert und zelebriert. Etwas, was man man als Deutscher eigentlich eher von der englischen Yellow-Press gewohnt ist. Mit der Rolle als Gastgeber scheint sich das nicht zu vertragen. Aber das scheint auch niemanden mehr groß zu interessieren.

Möglicherweise mag das nun auch wieder typisch „deutsch“ sein, sich darüber den Kopf zu zerbrechen – dies zu ernst zu nehmen. Aber was wäre noch ehrenvoller für einen Gastgeber, als sich über seine Gäste Gedanken zu machen? Was wäre das für ein Gastgeber, der dies nicht tut?


Links

"Dann verkaufe ich meine Seele", Interview mit Charlotte Roche (ZEIT, 16.10.2006)

„Ich stank wie ein Heckenpenner-Iltis“, Interview mit Charlotte Roche (Tagesspiegel)

Portrait von Charlotte Roche in der ZEIT

Samstag, 8. März 2008

Feminismus macht Spaß!

Ja, so jubelt Meredith Haaf in ihrem durchaus sehr lesenswerten Artikel „Warum wir einen neuen Feminismus brauchen“ (ZEIT).

Dort spricht sie an, welche Fortschritte die Emanzipationsbewegung vorzuweisen hat, z.B. Freizügigkeit, sexuelle Selbstbestimmung, inkl. dem Recht auf Abtreibung, die Selbstverständlichkeit eines Anspruchs auf Bildung sowie gesetzliche Sanktionierung von sexueller Belästigung und Vergewaltigung (insbesondere in der Ehe).

Diese Fortschritte sollen Mut machen, um den Feminismus neu zu beleben. Eines solchen bedarf es – nach Ansicht der Autorin – mehr denn je. Noch immer wäre die Gleichberechtigung nicht „in den Köpfen“ angelangt, was an notwendigen Quotenregelungen und Jobdiskriminierungen zu sehen wäre. Ganz deutlich zeigt sich die Diskriminierung in den Gehältern: Selbst wenn Männer z.B. die Kindeserziehung übernehmen wollten, wäre dies mit Einkommensverlusten verbunden, da eine Lebenspartnerin i.d.R. weniger verdient. Der ökonomische Rahmen kettet Frauen also faktisch an die alte Hausfrauenrolle. Dabei geht es der Autorin offenbahr um viel mehr, als die Frau von heute vor einer altbackenen „Hausfrauenrolle“ zu schützen: Es geht schlicht um Vereinbarkeit und Selbstbestimmung von Familie und beruflicher Selbstentfaltung.

Selbstverständlich ist Feminismus dabei nicht nur Frauensache.

"Für Männer heißt feministisch sein: die Frauen als gleichwertig und gleichberechtigt wahrzunehmen. Ein Feminist ist einfach nur ein Mann, der selbstbewusst genug ist, sich von langweiligen alten Männlichkeitsvorstellungen zu lösen. Jemand, der seine Partnerin, Freundin oder Kollegin respektiert und aktiv unterstützt. Für Frauen heißt feministisch sein: sich mit den Frauen in der eigenen Umgebung, aber auch in anderen Ländern zu solidarisieren."



Mit einer gesunden Portion Skepsis verleitet mich das allerdings dann doch zu der ketzerischen Frage, ob dieses Bild nicht in all zu romantischen Farben gezeichnet ist. Denn wird ein solcher Mann wirklich gewünscht und akzeptiert? Auch von den Feministinnen? Gehört von weiblicher Seite nicht ebenso ein Loslösung bestimmter Männlichkeitsvorstellungen dazu? Bösartig mag mensch hier nämlich einwenden, dass Feminismus – wie ihn die Autorin definiert – auch mit Verzicht einher geht; den Verzicht auf jene bestimmten „Vorteile“ und Bequemlichkeiten, die das soziale Rollengebilde nämlich für gewöhnlich auch bereit hält.

Trotz dieser Unkenrufe meinerseits ist der Artikel von Meredith Haaf ganz interessant. Und deshalb möchte ich mit dem Schlusssatz enden, mit dem auch sie ihren Artikel beendete: "Gleichberechtigung ist für alle gut – deswegen sollten wir sie gemeinsam anstreben" .

Link

„Warum wir einen neuen Feminismus brauchen“ von Meredith Haaf (ZEIT)

Arbo spricht: Über Gary Gygax

„Who the f*** is Gygax?“, werden sich jetzt einige Leserinnen dieses Blogs fragen. Der Name an sich ist ja schon ein Unikum. Wenn ich jetzt noch die magischen Worte „D&D“ anbringen würde, hätte dies sicher auch nur Verwirrung zur Folge. Mit der Übersetzung von „D&D“ wäre das Chaos komplett.

Also will ich es einmal ganz kurz so umschreiben: Gary Gygax ist Mit-Erfinder des ersten Rollenspiels (D&D) überhaupt. Jedenfalls sehen das seine Fanboys so (die Fangirls dürften sich in Grenzen halten). Und: Gary Gygax ist tot. Genau genommen ist der am 27. Juli 1938 in Chicago gebohrene Sohn schweizerischer Einwanderer (daher auch der Name) am 4. März 2008 entschlafen.

Eine inhaltliche Berührung mit ihm gab es meinerseits nicht, obwohl ich ja selbst Rollenspieler bin.

Warum ist mir das doch noch eine Würdigung wert?

Das liegt daran, dass jetzt auf einmal eine Lawine des Bedauerns, des Mystifizierens usw. losrollt: „Ohne ihn wäre das Rollenspiel nicht, was es ist!“ ist vereinzelt in Foren und Blogs zu lesen. Aha, wenn ihm der aktuelle Seinszustand des Rollenspiels in aller Gänze zugeschrieben wird, dann wollen wir doch gleich mal mit ein paar positiven Seiten anfangen.

Wie sieht's denn aus mit dem „Rollenspielfaschismus“? Ja, ich nenne das mal so: Das einfache und unreflektierte Deklarieren in „gut“ und „böse“. Soweit ich weiß, stammt ja diese Deklarierung aus dem Gesinnungsspiel D&D.

Gleichesam kritisch könnte ich mal die „Frauenfreundlichkeit“ hinterfragen. Also Sexismus im Rollenspiel. Von einigen, insbesondere weiblichen Personen, die mit dem Hobby Rollenspiel nur mal kurz in Berührung kamen, musste ich mir nämlich immer wieder erzählen lassen, wie sexistisch doch das Frauenbild dort wäre. Wer mal mit offenen Augen durch die Rollenspielwelt schaut, wird das sicher auch bestätigt finden. Vermutlich wird genau das manche Damen vom Rollenspiel fern halten. Außerdem scheint mir die „klassische“ Ausrichtung des Rollenspiels auch nicht sonderlich „freuenfreundlich. Das ist im Grunde auch logisch, wenn jemand wie Gygax, der viel Gefallen an strategischen Kriegssimulationsspielen (sogenannten: Kosims) fand, das Rollenspiel maßgeblich mit prägte. Welche Dame findet denn sowas toll? Selbst im männlichen Bekanntenkreis wird das zum Teil belächelt: Wer sich mal emotional richtig aufbauen möchte, der braucht nur mal eine „Spielerwerkstatt“ (frei übersetzt) besuchen.

Und dann finde ich es auch ziemlich dreist, so zu tun, als ob es ohne Gygax kein Rollenspiel gäbe. Klar, in der Zeit, als Gygax anfing, war insbesondere das Publizieren von Rollenspielregelwerken sicher ein mit Risiko behaftetes Unterfangen: Dafür, dass er und andere es eingingen, dafür gehört er gelobt. Aber unterm Strich, hätte es sicher auch jemand anderes „erfunden“. Wer es nicht glaubt, der muss heute nur mal sehen, wie stark die Indy-Szene des Rollenspiels lebt. Und was alles der virtuelle Untergrund des Internets an Spielwerk bereit hält.

Insofern möchte ich zusammenfassen: Niemand kann wirklich sagen, welchen Einfluss Gygax auf das Rollenspiel hatte. Auf mein Rollenspiel hatte er sicher sehr, sehr weit weniger Einfluss, als die Fanboys und -girls es gerne zubilligen wollen. Und möglicherweise wäre das Rollenspiel ohne ihn heute auch wesentlich besser!

Fakt ist aber auch, dass WIR, die wir Rollenspiel betreiben, das Rollenspiel prägen – im Guten wie im Schlechten. Gerade im Rollenspiel gilt, dass es nicht ein Einzelner zu dem macht, was es ist, sondern alle, die jenes Hobby aktiv ausüben. Das gilt schon in der kleinen Gruppe: Kein Einzelner macht die Geschichte, sondern alle, die daran beteiligt sind. Ich meine, klar, Gygax ist eine irgendwo historische Person des Rollenspiels. Aber an meinem Spieltisch hat er nie gesessen!

Was mir an Gygax trotzdem imponiert, ist, dass er wohl noch im Januar Rollenspiel spielte – und das mit 69 Jahren. Insofern hat so ein Rollenspielopa schon was Sympathisches und ich wette, selbst ohne seinen historischen Nimbus wäre er auf jeder Rollenspielconvention das Unikat schlechthin gewesen. Ich hoffe, dass, wenn ich mal so alt bin, ich dann auch noch so eifrig die Würfel schwingen werde.

Mittwoch, 5. März 2008

Emil Bulls @ The Black Path (04.04.2008)


Wehrte Damen und Herren
,

ich erlaube mir, Sie darauf hinzuweisen, dass der 04.04.2008 ein wirklich fetter Tag werden wird.


Denn wie ich über die Unweiten des Internets erfuhr, werden Emil Bulls ihre neue Scheibe „The Black Path“ herausbringen. Zwei der Songs lassen sich bereits auf der MySpace-Seite von Emil Bulls anhören. Tja, für eine deutsche Band, ziemlich fettes und cooles Zeug.

Bliebe nur noch, zu wünschen, die Herren würden sich mit ihrer Scheibe auch mal in L.E. blicken lassen.




Links

Emil Bulls

Emil Bulls@MySpace

Sonntag, 2. März 2008

SkArbo & the Impalers

Guten Morgen!

Also, ich bin gerade rein und kann mein Lob vom Dezember, hinsichtlich des McCormacks Ballroom, einfach nur wiederholen. Gegen 22.00 Uhr war ich dort, gut, gespielt wurde etwas später. Gute fünf Euro kam der Eintritt und The Impalers waren jeden Cent wert. Anfangs noch etwas verhalten, schunkelte sich die Stimmung langsam durch den Ballroom – im Grunde war überall, alles in Bewegung.

Naja, für hart gesottene Rocker vielleicht etwas „soft“. Aber nein, die Mugge machte Spaß. Und die Band hatten diesen offenbar auch. Ja, genau das brauchte ich heute einmal. Nach der Band gab es dann auch lustige Skamugge vom „Teller“. Daran fand sogar Cindy Chi, Sängerin der The Impalers, Gefallen und fegte noch nach 2 Uhr über den Tanzboden. Tja und da ich noch ein paar nette Bekannte getroffen habe, war es also insgesamt ein wirklich angenehmer Abend. Tja, der McCormacks Ballroom, der ist wirklich zu empfehlen. Smilie by GreenSmilies.com

Samstag, 1. März 2008

Arbo und Galina Spam

Für gewöhnlich nerven einen ja die unzähligen SPAM-Mails, welche einem so täglich in den Account eintrudeln. Kürzlich bekam ich aber einen längeren Brief, der fast schon Satire und damit zu schade ist, um ihn einfach in den Mülleimer zu werfen.

Die humoristische Brillianz spiegelt sich vor allem in den äußerst logischen Satzketten wieder, mit denen die gelangweilte Internetterin gleich zu Anfang überrascht wird.

Hallo Uber meinen Brief verwundere sich bitte nicht! Wahrscheinlich
verwundertest du dich wenn diesen Brief bekommen hat? Ich sah deinen account auf der deutschen Web-Seite der Bekanntschaften. Die Web-Seite heisst " Singles. Friend " oder "Parship".


Ähm, ja ... ich soll nicht verwundert sein, um mich dann doch wundern zu dürfen? „Typisch!“, mag ein männlicher Leser da denken. Insofern sicherlich nicht ganz schlecht getroffen, wenngleich ich so meine Zweifel hege, ob das wirklich so ansprechend ist. Aber gut, da die Frau mit ihrer Schwäche für die deutsche Sprache ja schon einiges auf sich genommen hat, um Accounts zu inspizieren, die es sicher nicht gibt, wollen wir ihr doch noch eine Chance geben und lesen weiter.

Ich die russische Frau. Ich lebe in Lettland. Meine Stadt Riga. Es ist Hauptstadt in Lettland. Wahrscheinlich weisst du meine Stadt? Ich lebe eine. Ich habe die kleine Wohnung. Ich miete diese Wohnung. Meine Eltern leben neben mir, im benachbarten Haus. Ich helfe seinen den Eltern wenn ich eine solche Moglichkeit habe.


Ja, das sind doch Glanzstücke, über die sich jede Deutschlehrerin freuen dürfte. Meine Güte, welch sprachkünstlerisches Talent. Aber wen meint sie nur mit „seinen den Eltern“?

Und so geht die Mail munter weiter: Dramatik gepaart mit einer sprachlichen Brillianz, die ihres Gleichen sucht; z.B. wenn sie von ihrer Freundin berichtet, die einen Autounfall hatte und jetzt in Deutschland lebt und ihr eine Reise in die BRD bezahlen will und ihr Arbeit mit „großem Geld“ vermitteln möchte usw. usf.

Leider ist es halt SPAM. So muss ich halt auf diesem Wege den Verfassern dieser Mail meinen Respekt und meine Anerkennung dafür zum Ausdruck bringen, mit solch humoristischen Einlagen die triste Welt des SPAMs zumindest farblich anzureichern. Weiter so!!! Smilie by GreenSmilies.com