Sonntag, 31. Januar 2016

Musikalische Nachlese und anfänglich Neues …

So, nun ist der erste Monat im neuen Jahr auch schon fast herum, und schon ich muss gleich mal noch zwei Dinge aus dem letzten Jahr nachtragen.

Punkt 1: Baroness

Vor etwas mehr als sechs Jahren (2010) war ich wieder in Paris und wollte zum Konzert ins „La Maroquinerie“: Es spielten Baroness. Leider war es wieder einer dieser Winter, in dem die ICEs mit der Kälte nicht klar kamen und so kam ich sehr spät in Paris an. Ich konnte nur ein paar letzte Songs von Baroness erwischen. Nun ja. Seitdem habe ich sie aus dem Blick verloren. Doch vor wenigen Wochen wurde ich auf ihr neues Album „Purple“ aufmerksam. Was soll ich sagen, „Shock Me“ finde ich super und „Chlorine & Wine“ hat mir sofort einen Ohrwurm verschafft.


Im Grunde ist es überflüssig, zu erwähnen, dass „Purple“ u. a. auch bei Laut.de, Metal Hammer und RockHard ziemlich gut wegkommt. Insofern also eine klare Kaufempfehlung!


Punkt 2: Paradise Lost

Eigentlich hatte ich Paradise Lost schon längst abgeschrieben: ich bin mit „Icon“ und „Draconian Times“ groß geworden. „One Second“ fand ich irgendwie noch cool, aber das war m. E. schon weit weg von den vorherigen Alben. Jedenfalls hat mich dann nichts mehr wirklich begeistert. Den Rest hat mir ihr Auftritt auf dem Bizarre-Festival 1997 gegeben. Nun ja, gute Gründe, die Band in der Vergessenheit zu belassen. Aber nun schaut und hört Euch mal folgenden Song an:





Meine erste Reaktion: WOW.

Zweite Reaktion: Nochmal schauen, ob das wirklich Paradise Lost sind und dies nicht eine Kooperation mit einer anderen Band oder so.

Ja, das ist wirklich Paradise Lost. Meine Güte ist das FETT. So herrlich langsam, da könnten selbst Crowbar neidisch werden. Einfach genial, wie sich das so vor sich hin schiebt. Ich find’s klasse!

Also habe ich in die neue Scheibe „The Plague Within“ reingehört, diese für überraschend gut befunden, gekauft und seitdem läuft sie schon auffällig oft – allerdings zu Lasten des oben erwähnten Albums von Baroness. Insofern auch eine Kaufempfehlung für alle, die mal wieder Paradise Lost in guter Form erleben wollen.

Konzert: Therapy? in Wien

Das war jetzt nun nachzutragen. Aber ein paar News gibt’s auch. Ich war am 20.01.2016 bei Therapy? in Wien.

Gleich vorweg zum Vorprogramm: Rokkitähti aus fand ich jetzt nicht so toll, Flesh Roxon waren dagegen irgendwie lustig. Damit zurück zu Therapy?, wegen denen ich ja auch dort war. Ich hatte kürzlich über deren neues Album „Disquiet“ berichtet. Grund genug, sie mal wieder live zu erleben. Und ja, es hat sich gelohnt. Es macht Andy Cairns und Michael McKeegan – den beiden „Urgesteinen“ der Band – offenbar viel Spaß, den mensch auch im Publikum spürt. Etwas schal ist der Nachgeschmack insofern, als sie faktisch das gesamte Troublegum-Album spielten. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Für mich ist und bleibt es ein Meilenstein in der Musikgeschichte – es gibt selten Alben, auf denen jeder Song ein Hit ist. Das bestätigte letztlich auch das Publikum, das jeden Refrain mitsingen konnte. Nur ist es schon eigenartig, wenn da eine Band ein neues Album rausbringt, auf Tour geht, aber überwiegend das Zeug von ihrem Hit-Album spielt. Vor allem deshalb, weil „Disquiet“ seit langem mal wieder ein Album ist, bei dem einfach vieles stimmt, das vorher nicht (mehr) stimmte. Das beweisen auch die Songs von dem Album, die dann live gespielt wurden: die waren allesamt wirklich fett, einfach genial – und haben auch das Publikum animiert.

Trotz meiner Kritik muss ich auch gestehen, dass die Mischung auf dem Konzert funktionierte. Die neuen Songs waren gut zwischen den Hits eingebettet. Einzig „Diane“ wirkte etwas apart, weil praktisch zur Konserve. Aber damit stehe ich sicher alleine da, weil das Publikum auch diesen Song begeistert mitsang.

Wer also die Chance hat, Therapy? der Tage live zu erleben, der oder die sollte das tun.