Mittwoch, 31. Oktober 2007

DIENSTAG, der 06.11.2007: Freiheit statt Angst

Ja, das nachfolgende Banner spricht für sich selbst.


Bundesweite Demo am 6. November 2007


Und weil ich das als wichtig erachte, möchte ich genau das hiermit unterstützen. Also: Geht hin und zeigt Flagge!


Link

Ortsgruppe Leipzig, Vorratsdatenspeicherung

Linke Doofbacken!

Ehrlich, was sich manch' "linke Bedenkenträger" seit einiger Zeit leisten, dass passt auf keine Schweinehaut! Da wird einerseits gemosert, wie toll doch das staatliche Rentensystem sei. Kern dieser Rentenversicherung ist ja, dass erwerbstätige für nicht erwerbstätige Personen sorgen. Kurz: Wer arbeitet versorgt die, die nicht mehr arbeiten.

Beim Arbeitslosengeld 1 (ALG 1) wiederum richtet sich die linke Betroffenheitslyrik drauf, dass ein Mensch, der "sein Leben lang" eingezahlt hat, ja nicht schlechter dastehen soll als einer, der gerade erst am Anfang seiner Beitragszahlerkarriere steht.

Dumm nur, dass die Arbeitslosenversicherung praktisch genau so wie die Rente funktioniert, nämlich als Umlageverfahren. Das bedeutet: Erwerbstätige kümmern sich um (unfreiwillig) in die Nicht-Erwerbstätigkeit geratenen Personen. Was mir die linken Doofbacken deshalb mal erklären müssen: Warum ist das Umlageverfahren bei der Rente "gut" und bei der Arbeitslosenversicherung "schlecht"?

Wenn ich einerseits ein Versicherungsprinzip preise, dass eben nicht wie eine "normale" Versicherung i.S. von Ansparen funktioniert, kann ich es auf der anderen Seite doch nicht wieder madig machen!

Gerade bei der Arbeitslosenversicherung geht es nämlich NICHT darum, etwas anzusparen, sondern SOLIDARISCH für den Fall einzustehen, dass mal etwas schief geht. Mit Sicherheit: Wenn nach einem Jahr Schluss ist mit ALG 1, dann ist das für Betroffene sehr hart – insbesondere für ältere Arbeitnehmerinnen. Aber wenn diese mal ihr Hinterteil hochbekommen und sich gegen diese Regelungen gewehrt hätten, dann wären sie diesen Zumutungen (ALG 1 nur für ein Jahr) heute nicht ausgeliefert. Hier die Generationen gegeneinander auszuspielen, d.h. länger Beitragszahlende gegen weniger lang Beitragszahlende, das ist grob unsozial. Und genau an dieser Stelle zerstören vermeintlich Linke das, was sie eigentlich fördern sollten: Eine gewisse Solidarität. Also schöne "Linke" haben wir da und auch ein "schöner" Linksruck, den der Beck abliefert.

Sonntag, 28. Oktober 2007

The Butcher, El Brujo, El SD und Rabbi Rubenstein: Das GTWA-Rock'n'Roll-Wrestling

Samstag, 27.10.2007: Den Verlautbarungen des Internets sowie der regionalen Propaganda-Gazette glaubend, treffen die ersten Bekloppten im UT Connewitz ein – gegen 20.00 Uhr gehört auch meine Wenigkeit dazu. Frustriert, weil sich die Besucherzahl so knapp unterhalb der 20-Personen-Marke hielt, orderte ich mir eine vitale Cola, zu sagenhaften 1 Euro und 50 Cent (letzteres Pfand!). Entsprechend koffeiniert schickte ich mich an, mir einen der alten Kino-Klappsessel zu sichern, was angesichts des regen Besucheransturms zu dieser Zeit gar kein Problem war. Auf die Frage, wann es denn hier los ginge, gab mir ein nahe sitzender Besucher in der für Leipziger gewohnten Freundlichkeit zu verstehen, er wisse es auch nicht. Das war das Einzige, was ich von ihm hörte.

Die folgenden zwei Stunden nutzte ich dann, um mir ausgiebig das Ambiente des UT Connewitz anzuschauen. Wirklich kollosal dieser an die griechische Antike anmutende Torbogen, in dem früher eine Leinwand die cineastischen Ergüsse des Filmprojektors auffing. Leicht morbid, wie der bröckelnde Putz an den Wänden mit den bunten Lichtern und der Kälte, die mit jeder neuen Besucherin hereindrückte, spielte. Urig, alternativ, interessant und faszinierend, aber nicht zu angenehm, um dort ewig verweilen zu wollen. "Hier würde ich auch gerne mal spielen wollen!", dachte ich mir. Nervend war nur die Musik: Nicht die Musik an sich, aber dass ein und dieselbe CD m.E. drei Mal durchlief.

Nachdem ich nun also genüged Zeit hatte, um still in mich hineinzuphilosophieren und das exponentiell anwachsende Publikum zu betrachten (gegen 22.00 Uhr war die Hütte so voll, dass ich stehen musste!), war es dann endlich soweit: "Los Twang Marvels" spielten auf, ein "Elvis" stürmte mit "Back in Black" (von AC/DC) in den Ring und kündigte das erste Highlight des Abends an. "The Butcher", der Menschenfleischer (Welch' Wortschöpfung!!!) der seinen Beruf zum Hobby machte, und "Fireball". Es folgte ein Kampf mit "El Brujo", der zur Einstimmung ein Yuppicide-Cover zum Besten gab (Kritiker: Bitte berichtigen, wenn ich mich im Song irre!). Dann gab es noch einen Battle mit "El SD". Das große Finale gab sich wahrhaftig "groß": Zwei gegen zwei. Auf der einen Seite: Ein Redneck mit der schwarzen Seele seines hölzern umherstakenden Großopas aus dem Bürgerkrieg. Auf der anderen Seite: Der Mexicaner (keine Ahnung, wie der Künstlername war) mit dem Mann, den mensch in seiner Heimat "den Bringer des Lichts" nennt – Rabbi Rubenstein.

JAAAAA! Trash-Catchen, Blut, alberne Sprüche, ein Pseudo-Elvis, linkische Action, anderes mehr und vor allem ROCK'N'ROLL!!!!! Das ist GTWA-Rock'n'Roll-Wrestling. Untermalt mit Tönen, die zum Teil an die Soundtracks von "Kill Bill" und "From Dusk Till Down" heranreichten. Und das Alles LIVE! Leute, das müsst Ihr einfach erlebt haben! Das nächste Mal werd' ich's mir sicherlich wieder anschauen (dann aber sicherlich etwas später. ;-) ). Danke, UT Connewitz, für diesen genialen Abend.

Link
UT-Connewitz

Freitag, 19. Oktober 2007

"Armer" Sarko

Tja, habe wohl doch noch etwas Zeit ... und will sie gleich mal nutzen, um erneut auf Stuttmann zu verweisen. Dieses mal zu Sarkozy's Scheidung und den Streiks in Frankreich.

Quelle: Stuttmann.de

Umzugsstress

"Ja, so ein wenig Zeug in Kisten packen!", dachte ich mir noch gestern ... hat sich trotz meiner Entrümpelungen der letzten Wochen doch "etwas" mehr angesammelt. Naja, auf jeden Fall ist jetzt erstmal kräftig Rumwuseln angesagt - das Zeug und Möbel müssen ja in die neue Wohnung. Nachmittags geht's mit dem Hänger los. Viel Möbel sind's nicht, bis zum Abend könnte es geschafft sein.

Wenn ... ja, wenn das blöde Bett nicht wäre! Gestern noch bis knapp vor 23.00 Uhr daran rumgeschraubt ... und habe wohl irgendwie eine Seite "falsch" zusammengebaut. Mal sehen, wie das nun bei "Licht" ausschaut. Ich kann nur hoffen, heute noch etwas Zeit dafür zu haben.

Ansonsten muss ich mich auch um Internet kümmern. So ein Mist aber auch: Schreibe ich vor zwei Tagen eine Mail an den "Kabel-BRD-Anbieter" mit ein, zwei kleinen Fragen und habe heute immer noch keine Antwort. "Ein Glück", dass gleich eine Straße weiter eine Filiale von denen ist. Wie auch immer: Das bedeutet, dass ich die nächsten Tage wahrscheinlich (!) nicht online sein werde. Bis dahin bleibt's also hier - im Blog - etwas ereignislos.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

The Public Märchenclub

"Weg mit der Rente! Verschont die Jungen" lautete der gestrige Abend bei Maischberger. Dass keiner der "üblichen verdächtigen" Fürsprecher eines staatlichen Rentensystems wie z.B. Blüm, Müller oder eine(r) von der LINKEn dabei war, wirkte zunächst erstmal erfrischend. "Endlich mal andere Gesichter und nicht all diese Phrasen, die Du eh schon kennst.", dachte ich mir. Was sich aber dann offen zeigte, war mehr oder minder ein Plüschclub von KaffeesatzleserInnen!

Da war z.B. dieser Finanzexperte, der sich nicht nur rein äußerlich ein Vorbild an Meister Proper (Bernd W. Klöckner) zu nehmen schien: Er wollte unseren Staat nämlich gerne gänzlich vom aktuellen Rentensystem säubern (nicht von heute auf morgen, aber lieber gestern als heute). Kapitalrisiken waren für den ein Fremdwort, frei nach dem Motto: Die Zukunft ist sicher. Hey, kennen wir das nicht? Schauen wir also mal nach Übersse: Da sind Pensionversicherungen pleite gegangen; wer sich darauf verließ, hat somit Pech gehabt. Ist also noch jemand interessiert an alleiniger Kapitaldeckung?

"Alleinige Kapitaldeckung" wollen natürlich alle nicht. Es muss ja schließlich auch "das Soziale" gewahrt bleibt. Wo läuft also der Hase hin? Auf eine Grundsicherung! Das bedeutet im Klartext: Sozialhilfe. Das Zukunftsmodell sieht dann wohl so aus: Rentenversicherungen – insbesondere privat – für die, die es sich leisten konnten, und wer dann in der Rente zu wenig hat, darf aus Steuermitteln "aufstocken". Die Sozialhilfe, welche das Existenzminimum darstellt, wirkt dann wie ein Deckel. Da kann Freude aufkommen, was?

So in etwa hat sich übrigens auch der SPD-Fuzzi (Rudolf Dreßler) geäußert, wenngleich der natürlich das "staatliche Rentensystem" aufrecht erhalten will. Richtig sympathisch war seine Offenheit zur Funktionstüchtigkeit unserer Gesetzesgebung: Die funktioniert nämlich praktisch gar nicht! Kein Parlamentarier hat wirklich eine Ahnung, was er verarbschiedet. Die Gesetze sind zu kompliziert. Also interessieren sich weder Medien noch Parlamentarier z.B. für die jährlichen Rentenberichte; und die, die es tun, sind den Lobbyisten ausgeliefert. Ein ehrlicheres Zeugnis über Unfähigkeit, Desinteresse und korrupte Auswüchse gab es wohl noch nie im TV.

Richtig "toll" war auch Jean Pütz, der Öko-Bastel-Opa von den Dritten:Was der von sich gab, dass war wirklich zum Schnurbart raufen. "Die Fürsorge von Jung für Alt funktioniert nicht, das wäre ein zentraler Fehler", dass müsse abgeschafft werden usw. Hallo, Pützi, mal was von Generationenvertrag gehört? Naja, selbst wenn, kapiert hat der dieses Versicherungsprinzip offenbar überhaupt nicht. Dabei hat doch Onkel Pütz laut eigenen Aussagen auch einen Bausatz für Volkswirtschaftslehre in seiner Hobbytheke. Offenbar war dort aber der Baustein "Produktivität" verlegt worden. Auf jeden Fall ließ sich Onkel Pütz zu der Behauptung hinreißen, die BRD wäre gar nicht reich. Da hätte ich ihm gerne mal meinen ollen Makro- oder Statistik-Prof zur Seite gewünscht: Die hätten den sowas von nackig gemacht, dass sein Zwirbelbärtchen der Schwerkraft entgegen gekommen wäre und das TROTZ Bartwachs mit Drahtverstärkung!

Davon abgesehen: Alle Anwesenden waren so richtige Altersexperten. Der demografische Wandel, d.h. die "Verrentung" der Gesellschaft, stand wie ein Hinkelstein völlig unreflektiert im Raum. Wer daran zweifelt, den verweise ich mal auf Albrecht Müllers Artikel "Demagogie pur beim Abbau des Vertrauens in die gesetzliche Rente: der ZDF-Programmschwerpunkt Demographie" auf den NachDenkSeiten, in dem zu lesen ist:

"Ab Seite 29 der Presse Dokumentation werden sinnigerweise unter der Überschrift 'Warnungen von Experten' folgende Personen genannt: Wolfram Engels, Horst Opaschowski, Meinhard Miegel, Ernst Welteke, Bernd W. Klöckner, Bernd Raffelhüschen, Herwig Birg. Das ist eine völlig einseitige und zudem groteske Auswahl. Natürlich wird verschwiegen, dass einige der Experten (zum Beispiel Miegel und Raffelhüschen) in Diensten der Finanzindustrie stehen [...] .
Unter der Überschrift 'Deutschland schrumpft und vergreist' werden auf Seite 32 'Fakten zum demographischen Wandel' präsentiert. Sie sind einseitig ausgewählt und es wird so getan, als seien die Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes sichere Prognosen. Schon die Entwicklung der Einwohnerzahl hängt von Annahmen ab. [...] Niemand kann heute genau sagen, ob Deutschland im Jahre 2030 'geschrumpft' sein wird.
Schon die Überschrift ist glatte Demagogie. Den Lesern und Zuschauern wird vorenthalten, dass selbst dann, wenn die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2030 auf 'zirca 78 Millionen' sinken würde, in Deutschland dann insgesamt fast 10 Millionen Menschen mehr leben würden als 1950. Damals waren wir in West- und Ostdeutschland zusammen 68,7 Millionen. Wer angesichts dieser Zahlen mit dem Begriff 'schrumpfen' operiert, hat nicht aufklärende, sondern demagogische Absichten."

FAZIT: Dass während der Maischberger-Sendung auch mal kritische Töne anklangen und ein Einspieler zu kritischen Fragen anregen sollte, änderte am Gesamtbild der Sendung leider nichts: Es war ein fürchterlicher Märchenclub!

Dienstag, 16. Oktober 2007

Arbo & the first Sound of neue Wohnung

Ja, so siehts aus: Seit 16.00 Uhr habe ich nun die Schlüssel. Ein Übergabeprotokoll wird nochmal am Donnerstag gemacht. Beim Durchsehen sind mir dann doch noch ein paar Mängel aufgefallen. Naja, ein niegel-nagel-neuer Neubau ist es halt nicht.

Tja, aber wieder mal typisch für mich: Ich stehe da so rum, nehme noch ein bisschen Maß, da klingelt auch schon der erste "Gast". Gut, eigentlich waren es zwei "Gäste" – zwei "Sportstudenten" vom Arbeiter-Samariter-Bund (ja, die standen wirklich archetypisch für die überwiegende Mehrzahl jener sportlichen "Spezies", mit der meine Wenigkeit sich die universitäre Mensa teilen darf). Nun findet sich beim ASB selbst folge Info:

"Der ASB muss zur Finanzierung seiner gemeinnützigen Aufgaben zur Hilfe am Menschen jährlich mindestens 180.000 neue Mitglieder werben. Um dieses Ziel zu erreichen, macht der ASB auf vielfältige Weise auf seine Arbeit und die Notwendigkeit, diese durch eine Mitgliedschaft zu unterstützen, aufmerksam: Z.B. [...] durch die Mitgliederwerbung an der Haustür."

Quelle: ASB

Alles schön und gut, aber irgendwie trotzdem nicht ganz zeitgemäß. Und irgendwie kam konkret ich mir vor wie bei einem Haustürgeschäft. Denn mal ehrlich: So ein fesches ASB-Logo lässt sich doch bestimmt schnell auftreiben und ein "Ausweis" ebenso schnell laminieren – so eine Art der Werbung hat in etwa die Seriösität einer Wachturmspezialistin. Da helfen auch keine Beteuerungen, wie sie der ASB auf seiner Homepage zum Besten gibt. PR, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung usw. ... das stelle ich mir dann doch etwas anders vor.

Naja, auf jeden Fall sind die dann abgedackelt. Ich hoffe, die nerven mich nicht weiter.

Gestatten, Moosberg: Arbo Moosberg!

Vor wenigen Tagen war der Fluchtdeutsche Herr H. in der Schweiz derart begeistert von SP-Studio, dass er gleich mal unsere alte Band hat aufleben lassen.

Sonic Alkaloid Crew



Und weil ich auch gleich mal in der Stimmung dazu war, habe ich (hauptsächlich für's StudiVz) mein Alter Ego: Arbo Moosberg, meinen ersten wirklich großen Rollenspielcharakter (natürlich einen Halbling = Hobbit), ebenfalls im SP-Studio-Style verewigt.




Links
Sonic Alkaloid.Com
Sonic Alkaloid bei Myspace

Montag, 15. Oktober 2007

Chaosmontag

Der bisherige Tag heute war mal wieder echt stressig. Um 8.00 Uhr waren die ersten Einsichtnahmen in jene Klausuren, die ich mit korrigiert hatte. Als dann etwa eine Stunde vor Schluss (12.00 Uhr) keiner mehr kam, haben wir – d.h. ich und ein "ehrenamtlicher" Promovent – dann langsam zusammengepackt. Gerade war alles verstaut, da taucht kurz vor Schluss noch einer auf. Naja, der war recht angenehm, wollte im Grunde nur als Vorbereitung für seine mündliche Prüfung hineinschauen. Jedenfalls war dann kurz nach 12.00 Uhr Sense.

Da kündigten sich mal wieder stärker werdende Kopfschmerzen an. Super: Wahrscheinlich habe ich mich erkältet, denn etwas "schnupflich" bin ich auch. Dabei wollte ich heute Abend noch bei einem Bekannten vorbei schauen. Jedenfalls stürmte ich dann in Richtung Interims-Uni-Lösung am Brühl: Gegen 13.00 Uhr war ja Arabisch 5 angesagt. Aber so recht erfolgreich war dann mein Sprachkurs ob meiner Kopfschmerzen nicht so richtig.

Wie auch immer: 14.30 Uhr bin ich nach Hause, habe etwas gegessen und hatte nun vor, den Kram mit meiner Krankenkasse endlich mal zu erledigen. Aber nichts da: Krankenkasse macht immer noch Ärger, d.h. meine Rückzahlungen lassen weiter auf sich warten. Mehr noch: Die nette Frau am Telefon meinte, ich würde in den nächsten Tagen noch eine Mahnung bekommen. Zwar bekäme ich das Geld wieder und sie selbst würde ja meine Lage auch verstehen (*juhu*, eine Frau die mich versteht ), aber wenn ich diesen Monat nicht eine Zahlung zusammenkratze, dann droht mir eine Leistungskürzung.

Tja, mal sehen, ob ich noch einmal anwaltlich was dagegen mache. Morgen muss ich eh noch mal zum Gewerkschafts-Rechtsfritzen wegen meiner Widersprüche gegen die Arbeitsgemeinschaft, da kann ich auch gleich mal so anfragen. Ich meine, es ist ja kein Zustand, dass ich meinen Rückzahlungen, die immerhin etwas über 600 Euro betragen, nun fast einen Monat hinterher renne!

So, nun werde noch etwas Tee schlürfen und ein Dampfbad machen. Ich hoffe, dass meine Kopfschmerzen dann langsam weg gehen. Morgen möchte ich jedenfalls fit sein.

Samstag, 13. Oktober 2007

Das Eva-braun-Prinzip

Da hatte ich mich kürzlich über Eva Herman ausgelassen und brauchte auch nicht lange zu warten, bis in meinem Rollenspielstammforum, dem Grofafo, in der "Speakers Corner" eine heftige Diskussion um just jene Frau entbrannte.

Angestachelt von einigen Kommentaren, die ein – in meinen Augen – zu großes Verständnis für die Medienfrau Herman aufbrachten und gar in deren Singsang eintraten, mensch dürfe in Deutschland bestimmte "Wahrheiten" nicht benennen, ließ ich mich wieder einmal zur Tastatur greifen und ein "paar" Wörter (mehr) schreiben. Mein anerzogenes antifaschistisches ICH – made by GDR – wurde also wach und - wie in solchen Fällen üblich – so recherchierte ich noch einmal. Es dauerte natürlich nicht sehr lange, bis ich den hervorragenden Text von Thea Dorn fand: Das Eva-braun-Prinzip. Selbstrendend verlinkte ich den im Forum. Worauf es im Forum selbst arge Kritik an diesem Artikel gab. Aber damit muss ich leben. Ach mehr noch: Ich kann damit leben. Sogar sehr gut!

Denn Thea Dorn zeigt in ihrem Artikel ganz deutliche Parallelen zwischen den Argumenten von Herman und einem gewissen Rosenberg. Letzterer schrieb auch ein Buch, aber schon 1930. Als NSDAP-Fuzzi war der dann so erfolgreich, dass ihm nach 1945 das Nürberger Gericht dafür mit einem Strick "gratulierte". Tja, wie die Zeiten sich ändern. Dass Frau H. einen ähnlichen Mist von sich gibt, gar in ähnlicher Weise argumentiert wie Rosenberg, schien im Forum selbst nur wenige zu stören.

Für die etwas Langsamen: Nein, es geht nicht darum, der Frau H. einen Nazi in den Mund zu legen. Es ist aber schon irgendwie verblüffend, wie nahe beieinander beide argumentieren. Allein das gibt Anlass zur Sorge.

Auf jeden Fall ist Dorns Artikel sehr lesenswert, insbesondere, weil sie dort u.a. im "deutschen Bewusstsein" latent vorhandene Tendenzen zur Fremdenfeindlichkeit erwähnt. Die sind, soweit ich weiß, soziologisch – also wissenschaftlich – abgesichert. Übrigens: Das alles bezog sich aber bereits auf das erste Buch von Frau H.!

Zur aktuellen Kapriole, dass die 68'er die "schöne" Nazi-Familienkultur abschafften, fand ich einen netten "offenen Brief" an Frau H. – dummerweise unter dem gleichen Titel wie der Artikel/Kommentar von Thea Dorn. Die aktuellen Vorgänge bringt Barbara A. Lehner wie folgt auf den Punkt:

"Wer an der Hitlerzeit unbedingt etwas Gutes finden will, stellt sich selbst ins braune Eck. Wer sagt, dass Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein im Dritten Reich gefördert, aber anschließend durch die 68er abgeschafft wurden, und dies losgelöst von der grauslichen, ekelhaften und menschenverachtenden Ideologie betrachtet, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er Job und Achtung verliert."

Also auch diesen Artikel unbedingt lesen.


Links

Das Eva-braun-Prinzip, von Thea Dorn

Das Eva-Braun-Prinzip, von Barbara Lehner

Vom Vergessen und Erinnern an die DDR

Vor wenigen Wochen kam im ARD der Zweiteiler "Die Frau vom Checkpoint Charlie", zu dem an einem Ausstrahlungssonntag bei der Anne Will eine begleitende Diskussion lief. Anwesend war u.a. der Friedrich Schorlemmer. So recht glücklich war er ob der Darstellung der DDR im Film nicht, was die gesamte Sendung über zu bemerken war. Rein "kräftemäßig" war die Runde sowieso etwas einseitig besetzt: Als DDR-Widerständler muss sich Schorlemmer ganz schön komisch vorgekommen sein, als er gegen die "Dämonisierung" der DDR-Vergangenheit anlief. Praktisch stand er damit alleine da, denn außer ihm war ja nur noch die LINKE Pau anwesend, welche sich der ihr offensichtlich zugewiesenen Rolle des beschönigenden DDR-Zombies zu erwehren suchte – und das leider in der für sie typisch medienunwirksamen Weise.

Naja, der "Schorly" muss jedenfalls ziemlich aufgebracht gewesen sein, denn er machte nun das, was in solchen Fällen wahrscheinlich wirklich das Beste ist: Er griff zur Feder. Rausgekommen ist ein lesenswerter Beitrag im FREITAG. "Erinnern und Vergessen" heißt er. Ich finde ihn nicht nur wegen der Person Schorlemmer sehr interessant, sondern auch deshalb, weil er einige wichtige Aspekte zur allgemeinen Bewertung der DDR wachruft. Unbedingt lesen!

Link

Erinnern und Vergessen, von F. Schorlemmer

Freitag, 12. Oktober 2007

Rollenspiel: Nabil und sein süßer Krake

Zusammen mit seinen zwielichtigen Reisegenossen (Meuchler, Quacksalberin und Trickbetrüger) fasste mein gestrandeter und schiffloser Pirat Nabil gestern den Entschluss, den Harem eines Kalifen zu entführen. Ich meine, irgendwie muss mensch sich ja einen Namen machen. Ein ehrgeiziges Unterfangen, wenn mensch bedenkt, dass dazu auch noch ein Schiff nötig ist. Aufgabe 1 lautete deshalb: Besorgt ein Schiff! Sagen wir mal so: Wär dieser komische Dschinn nicht gewesen, hätten wir das vielleicht auch geschafft. Doch nachdem er unseren Meuchler eins auswischte, musste dann auch mein Nabil dran glauben: Der wurde an einem Pier einfach so ins Wasser gezogen. Nabil glaubt natürlich nicht an Geistererscheinungen bzw. würde er sich selbst sowas nie eingestehen. Als er dann endlich aus dem Wasser gezogen wurde, überzeugte Nabil seine BegleiterInnen davon, dass ihn keine Geistererscheinung, sondern ein besonders großes Exemplar eines Riesenkraken gepackt hätte. Die Überzeugungskraft Nabils muss wirklich enorm gewesen sein, wer würde sonst einem abgehalfterten Piraten abkaufen, von einem Riesenkraken im seichten und süßen Flussgewässer angefallen worden zu sein? :-)

Naja, in zwei Wochen geht's weiter. Ich hoffe, dass wir dann wenigstens ein Schiff "bekommen".

Mein Donnerstagsmarathon heute als Rückblende

Gestern, Donnerstag, war wirklich viel los. Erst die Wohnungsbesichtigung mit Unterschreiben des Mietvertrages: Ab Montag kann ich offiziell einziehen. Dann waren natürlich die entsprechenden Anträge für das "Amt" auszufüllen. Heute mümmelt mich die Dame am Empfang des Arbeitsamtes an: "Ja, was, wie ... einen Erstantrag? Haben sie einen Termin? Also eigentlich geht das ja nicht ohne Termin. Also, wenn der nicht komplett ist ..." Dann stellte die auch noch fest, dass da eine neue Adresse angegeben ist. Haha, die konnte natürlich nicht wissen, dass mein Umzug DER Grund für diesen Neuantrag ist. Schmunzelnd erklärte ich ihr, dass es bei mir derzeit alles drunter und drüber ginge, ich natürlich auch gerne heute einen Termin wahrnehmen würde. "Aber das wird sicherlich nicht gehen, oder?", erklärte ich ihr. Worauf sie mir erwartungsgemäß antwortete: "Nein, also heute ist kein Termin mehr zu bekommen." Montag geht bei mir natürlich auch nicht, da darf ich die Klausureinsichtnahme "meiner" lieben AVWL-Studentinnen betreuen. Ein anderer Termin würde das Ganze ohnehin in die Länge ziehen: Einzug ist aber der 15.10.2007. Das hat die nette Dame dann resignierend eingesehen und meinen Antragsstapel angenommen. So verwirrt, wie sie danach auf der Suche nach einer Büroklammer war, scheint mir das Fehlen eben jener Büroklammer der Auschlag gebende Punkt für ihre sperrigen Ausflüchte gewesen zu sein.

Statt das ALG 1 zu erhöhen, sollte der olle SPD-Beck lieber dafür sorgen, dass die Arbeitsgemeinschaft mehr Büroklammern bekommt. :)

Tja, so endete das heute erstmal.

Gestern, nachdem ich den ganzen Kram zusammengepackt hatte, musste ich etwa 16.00 Uhr bei meiner Brötchengeberin sein, um mit ihr und einem Kollegen noch etwas zur Klausureinsichtnahme abzusprechen. Nebenbei hielt mir meine Professorin ein Expemplar jener Sonderausgabe von EWE vor die Nase, in der sich der Erwägungsberichts-Artikel befand, an dem ich mitwirken und den ich auch redaktionell begleiten durfte. Ein echt cooles Gefühl, so etwas Geschriebenes in den Händen zu halten.

Danach war Forschungsseminar. Und danach sollte es flux zum Rollenspiel in Richtung Möckern gehen. Auf dem Weg rutschte ich aber leider mit meinem Rad aus. Mal wieder auf eine Art und Weise, wie eigentlich nur ich das hinbekommen kann: Ich verlangsamte meine Geschwindigkeit, weil ich anhalten wollte, um die Staße zu überqueren ... und dabei rutschte ich mal wieder fabelhaft gekonnt aus ... auf herumliegenden Eicheln. Komisch: Zu sehen ist nichts, aber ich fühle mich, als ob ich Muskelkater hätte.

Naja, egal: Als ich endlich bei Sven in Möckern war, gab es noch eine nette Diskussion mit dem "Bartmenschen", der wieder Spielleiter war. Um "blühende Landschaften" ging es. In MeckPom! Haha. Ein seltsamer Humor, den manch emigrierter "Wessi" so an den Tag legt: Aus einer Ecke kommen, in der es fertig gebracht wurde, Möppkenbrot zu kultivieren, und dann über sterbende Landstriche lästern. ;-) Aber unter'm Strich haben sie natürlich Recht. Wer hätte ahnen können, dass Kohls blühende Landschaften erst später verwirklicht würden? Und dann auch nicht mal in Deutschland, sondern am Hindukutsch?

Abgerundet wurde der nette Abend durch eine abermalige Diskussion über kulinarische Genüsse: Vornehmlich Tofu. Naja, das Essen in den Kochbüchern, die Johanna darlegte, sah ehrlich gesagt auch ganz lecker aus. Nur geschrieben war es in Japanisch. Und bei manchen Dingen war das sicher auch ganz gut so: Ich meine, wer isst schon gerne Hünerberzel?

Trotz des Stresses: Ein schöner Ausklang gestern.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

RevoluzzerInnen in da House?

Menschenskind, wer hat hier in Deutschland die ganzen Revoluzzer losgelassen? Da wäre einerseits der Beck – die SPD-Schranze mit dem Charme einer winterlihcen Nacht im U-Bahnschacht. Der will doch tatsächlich das ALG I verlängern. Hey, super, Becky! Offenbar gibt’s nicht mehr zu verbessern an Harz-IV, oder?

Quelle: Stuttmann.de

Davon angestachelt tritt natürlich der Ober-Revoluzzer Münte auf den Plan. Diese Tante für die schlechten Nachrichten der SPD hat mit Gazprom-Schröder die Republik revolutioniert – die Rede ist hier natürlich von der Agenda 2010. Die wollte zwar kaum einer, auch einige aus der SPD wollten die nicht. Aber das ist ja im "politischen" Geschäft egal. "Reform" heißt, wenn es gegen möglichst viele Meinungen durchgesetzt wird. Praktisch also ein ein revolutionärer Freiheitskampf um den "aktivierenden Sozialstaat".
So richtig Revoluzzermäßig ging es auch bei einer bekannten Revoluzzerin zur Sache. Nein, gemeint ist nicht die Alice, sondern die offenbar im "Wunderland" lebende Eva. Eva wurde ja bekanntlich aus dem Paradies verbannt. Der NDR hatte sie kurzer Hand ihrer Talkshow beraubt: Nachdem sie sich schon so informationsfreudig bezüglich ihres EVA-Prinzips gab, konnte jetzt keiner mehr ihre neuen unmissverständlich missverständlichen rechtspopulistischen Sprüche ganz ohne Konsequenz in der Welt herumstehen lassen. Also raus mit Blondie. Natürlich habe sie – Hermann – das nie so gemeint, heißt es in der Presse. Sie verabscheue rechte wie LINKE Gewalt. Schön gesagt: Erinnert mich ein wenig an diesen Chemnitzer Politologen Jesse, der mit dem Charme und der Glaubwürdigkeit eines pensionierten Staubsaugervertreters immer wieder die "rechte Gefahr" soweit herrunter spielt, dass nur noch die LINKE Gefahr übrig bleibt. Aber egal: Eva will zurück ins Paradies und daher wurde sie bei Kerner vorstellig. Laut Presse hätte sie auf seine läuternden Fragen, ob sie sich denn nicht von ihren Nazi-Vergleichen (die Nazi-Werte in Sachen Familie wären ja ganz O.K. und mit der Entnazifizierung gleich mit entsorgt worden) distanzieren wolle, ausweichend reagiert. Dies wiederum ließ im Kerner, der sonst nur durch die Abwesenheit eines wie auch immer gearteten Talk-Talents glänzt, den Revoluzzer erwachen: Er verabschiedete Frau Hermann und schloss sie so aus der Diskussion (Sendung() aus. Prima! Endlich mal ein Thema, das selbst der Kerner kapiert und wo er mal so richtig zeigen kann, wie kritisch er ist! Naja, auf jeden Fall scheint es couragiert gewesen zu sein.

Wenn das so weiter geht, steht uns wohl ein "Herbst der RevoluzzerInnen" ins Haus. So nach 89 wäre die Zeit dafür ja reif, oder?

Links

"Kerner wirft Eva Herman aus der Sendung", Süddeutsche.
"Kerner wirft Eva Herman aus seiner Sendung", Spiegel-Online.

Aus dem Leben eines langhaarigen Wasserballers

Seit zwei Wochen kann ich wieder zum Training gehen – Wasserball. Dienstags findet das immer in der Schwimmhalle der Sportuni statt. Wunderschöne 50m-Bahnen gibt es dort; mensch kann so wunderbar ein paar Kilometer "runterschruppen". Richtig motiviert ging ich also wieder mal zum Training.

Das Doofe ist nur: Jedes Mal, wenn ich unter der Dusche stehe, vergesse ich meinen Haargummi. Ich könnte mich dafür selbst ohrfeigen! So stehe ich dann regelmäßig in der "Schuhanziehzone", wühle in meinen nassen Badeklamotten rum, die ich praktisch schon weggepackt habe und suche nach diesem blöden Haargummi. Hin und wieder befindet der sich dann auch dort, zwischen nasser Badehose, Badekappe und Tiefenschutz. Manchmal finde ich den Haargummi aber an meinem rechten Arm. Ich habe ihn jedoch auch mal um ein Duschbad gefunden. Tja und manchmal werfe ich ein Duschbad halt auch weg.

Es ist echt zum Verzweifeln! Jedes Mal denke ich daran und fast jedes Mal das gleiche Ritual, bei dem ich im Nachklang einen schmerzlichen Verlust beklage. Zum Glück gibt’s Haargummis immer als Massenware.

Dienstag, 9. Oktober 2007

South-Parking & Simpsonizing!

Wer gerne etwas Ausgefallenes wünscht, um seine Person auch optisch im Internet gut darzustellen, der darf mal auf das Sout-Park-Studio gehen. Wie der Name schon sagt, kann sich dort jeder ein Alter Ego im South-Park-Style anfertigen.



Tja, so in etwa wäre ich dann ja wohl im "Normalzustand".








Das ist auch noch normal, denn ja, ich spiele Gitarre. Und ich mache böse Musik.






Und so ich fühle ich mich, wenn ich wieder mit "dem Amt" in Konfrontation stehe.






Ähm, und das ist dann wohl auch ein "normaler" Zustand. Meine Zeitgenossinnen mögen mich dafür. ;-)





Alternativ geht das Ganze auch im Simpson-Stil. Dabei dient ein eigenes Foto als "Vorlage" – praktisch macht das aber nichts, mensch kann das Bild dann im Nachhinein beliebig verändern (wie oben). Das Doofe war hier nur, dass sich bei mir der Flash-Mist irgendwie aufgehangen hatte. Also PECH für Springfield!


Links

Sout-Park-Studio
Simpsonizeme.com

Montag, 8. Oktober 2007

Arabisch-Tag

Also eigentlich hatte ich mir noch überlegt, ob ich überhaupt zum "nächsten" Arabisch-Kurs gehe, bin dann aber kurzentschlossen im Interims-Gebäude der Uni Leipzig erschienen. Und traf – mal wieder – auf alte Gesichter. Unter'm Strich war's mal wieder recht lustig, insbesondere da hinten, in der letzten Reihe.

Als ich dann wieder zu Hause war und noch etwas "rumsurfte", fiel mir just folgender Blog in die Hände: Watchblog Inslamophobie.

Wie der Name schon sagt, beschäftigt sich dieser Blog mit Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus (SoziologInnen mögen sich an dieser Stellen den passenden Begriff heraussuchen ;) ) und der zunehmend an Bedeutung gewinnenden Islamophobie (sieh auch hier). Und dort wiederum fand ich einen lesenswerten Artikel aus der TAZ vom 8.10.2007: Christliche Wahrheit und Abwehr.

Tja und dann gibt es heute Abend auf ARTE noch einen Themenabend: Demokratie für alle? (20.40 Uhr, "Taxi zur Hölle", 22.30 Uhr, "Demokratie in Uniform - Dinner mit Musharraf").

Sonntag, 7. Oktober 2007

Abschied vom RPG-Kram

Ich ergriff gestern natürlich auch gleich die Gelgenheit beim Schopfe, noch ein paar andere, persönliche Dinge "zusammenzudampfen". Das betraf insbesondere mein Rollenspielzeug – Aufzeichnungen von alten Kampagnen, Dokumente aus meiner Zeit bei "Endzeit-Europa" (später: Degenesis), alte Cyberpunk-Szenarien, Abenteuer und PR-Material für die Leipziger Buchmessen, an denen ich teilnahm, und ... mensch höre und staune ... ein altes DSA-Ein-Person-Einsteiger-Abenteuer. Ehrlich gesagt, tat mir insbesondere die Entsorgung meiner alten Wurzner Kampagne etwas weh, denn immerhin spielten wir fast drei Jahre zusammen. Unter dem Strich können meine Aufzeichnungen jedoch eh nicht das ersetzen, was dieses Zusammenspiel ausmachte: Die ganzen erlebten Abenteuer, den Witz, die Laune usw. Also: Weg damit! Was mir aufhebenswert erscheint, sind auch hier wieder so kleine persönliche Dinge, z.B. die Zeichnungen, die ich mal für mein Karibu-Fantasy anfertigte. Und das mehr oder weniger frustriert, weil ich ja leider keine Zeichnerin fand, die sich hier hätte mit einklinken wollen.


Bilder
  • oben, links: Basinet
  • mitte, rechts: Schallerhelm
  • unten: Plattenrüstung, Rapier und Zweihänder
Links zu meinen RPG-Projekten

Samstag, 6. Oktober 2007

Aus- und Aufräumen

In baldigster Zeit steht nun endlich mein Umzug an: Also Zeit, um "rein Schiff" zu machen – sich einiger Dinge, die sich so angesammelt haben, zu entledigen; sich davon zu verabschieden. Und so habe ich mich daran gemacht, ein "paar" alte Unterlagen vom Studium zu entsorgen. Kaum zu glauben, a) was sich alles angesammelt hat und b) was ich so blöd war, auch noch aufzuheben. Von verschiedenen Dingen trennt mensch sich ja nicht unbedingt gerne – es könnte ja noch wichtig sein. Aber mal ehrlich: Sinn des Studiums ist es doch, nicht Wissen zu horten, sondern zu lernen, wie mensch Informationen findet und sie möglichst ohne großen Aufwand – aber verständlich (!) – aufarbeitet. Wozu den ganzen, alten Kram, wenn ich heute weiß, wie und wo ich mir was aneignen kann? Also weg mit dem Mist! Behalten habe ich nur noch ein paar Dinge Lesetexte (Reader) und einige Sachen, die noch einen persönlichen Wert besitzen. Zum Beispiel ein paar handgeschriebene Skripte / Zusammenfassungen und solcher Schaubilder wie die hier.


Wenn ich so zurückdenke, ist es schon recht seltsam, welchen Aufwand ich damals für meine Vordiplomprüfungen (2002/2003) betrieb. Die Jahre 2002/2003 scheinen mir insgesamt auch irgendwie besonders gewesen zu sein. Komisch, dass mir das erst nachträglich so auffällt bzw. bewusst wird. Tja, egal: Nachdem ich vor ein paar Monaten mein Studienmaterial schon einmal zusammengedampft habe, wurde es jetzt hoffentlich wirklich auf ein erträgliches Maß reduziert.

Freitag, 5. Oktober 2007

Diskriminierung nach 45: Roma und Sinti

Gestern kam auf 3Sat ein interessanter Beitrag mit dem Titel "Vom Kopf her braun: Das Bundeskriminalamt beginnt mit der Aufarbeitung seiner NS-Vergangenheit". Interessant vor allem deshalb, weil dort gezeigt wurde, wie stark ideologisch das BKA noch von der NS-Zeit geprägt war. Das äußerte sich nicht nur im "Generalverdacht gegenüber Linken". Wirklich geschmacklos war ebenso der Umgang mit Roma und Sinti, bei denen in der Öffentlichkeit gar nicht so bewusst wahrgenommen wird, dass sie ebenfalls dem Rassenwahn im dritten Reich zum Opfer fielen; dass an ihnen Völkermord verübt wurde.
Roma und Sinti wurden im Dritten Reich verfolgt und zu Hunderttausenden in den Vernichtungslagern umgebracht. Besonders die Überlebenden dieser Minderheit wurden von den ehemals braunen Polizisten noch Jahrzehnte lang schikaniert. Sie wurden verdächtigt und erfasst, mit leicht veränderter Kennzeichnung: Statt Z für Zigeuner notierten Beamte nun 'Lf' für 'Landfahrer'. Teilweise wurden sogar die KZ-Nummern der Überlebenden des Völkermords in die Akten übernommen. Die ehemaligen Täter bestimmten weiter über die Opfer. 'Diese ehemaligen Täter, die damals Deportationen in die Konzentrationslager und in die Vernichtungslager veranlasst haben, waren hinterher als Sachverständige vor Gericht, wenn es um die Entschädigungsfragen ging', sagt Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Sinti und Roma.

Quelle: 3Sat.de

Interessant ist auch die Parallele, die sich hinsichtlich des Umgangs mit der eigenen Vergangenheit auftut (ohne das gleichsetzen zu wollen!). So wie alte Nazischergen sich organisierten und euphorisch als – scheinbar – entnazifiziert darstellten, finden sich ja heute auch bestimmte Vereinigungen ehemaliger staatstragender Funktionäre der DDR.

Insgesamt also ein lesenswerter Beitrag.

Referenzen
"Vom Kopf her braun", 3Sat.de (Stand: 05.10.2007).

Weitere interessante Links zum Thema

"Wir haben doch nichts getan ... Der Völkermord an den Sinti und Roma ", 3Sat.de vom 27. April 2007 (Stand: 05.10.2007).

"Schwieriges Gedenken Sinti und Roma kämpfen nach wie vor um Anerkennung", 3Sat vom 20.06.2006 (Stand: 05.10.2007).

Umfrage zum Rassimus gegenüber Sinti und Roma in Deutschland, Zentralrat der Sinti und Roma in Deutschland, Oktober 2006 (Stand: 05.10.2007).

Zentralrat der Sinti und Roma in Deutschland (Stand: 05.10.2007).

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Afrika, EU und Marktöffnungen

"'David gegen Goliath' – das geplante Handelsabkommen zwischen der EU und den Afrika-Karibik-Pazifik-Staaten soll den reichen Ländern neue Märkte eröffnen" heißt ein Artikel von Christine Wicht, der auf den NachDenkseiten veröffentlicht ist. Inhaltlich geht es um Wirtschaftsförderung bzw. Entwicklungshilfe in insbesondere den afrikanischen Ländern. Weil ich den Artikel für recht lesenswert halte, möchte ich hier "nur" darauf verweisen - also: Selber lesen!

'David gegen Goliath' – das geplante Handelsabkommen zwischen der EU und den Afrika-Karibik-Pazifik-Staaten soll den reichen Ländern neue Märkte eröffnen"
(Nachdenkseiten, Stand: 04.10.2007)

Dienstag, 2. Oktober 2007

Songtexte gefällig?

Wer die Texte zu dem ein oder anderen Song sucht, kann sich mal auf





einklinken. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Wiki-Projekt. Ich jedenfalls find's wirklich super.

// Arbo

Montag, 1. Oktober 2007

KrAutism ist erreichbar

Ja, also, KrAutism ist jetzt zusätzlich über folgende URLs erreichbar:


Außerdem gibt es jetzt auch ein paar schöne Buttons, die für das Verlinken genutzt werden Dürfen.



Code:
<a href="http://krautism.blogspot.com" target="_blank">
<img src="http://1.bp.blogspot.com/_t_y3MCDlXMU/RwClUBXWpnI
/AAAAAAAAAB8/VUuymKXdddw/s320/01.png" /> </a>





Code:
<a href="http://krautism.blogspot.com" target="_blank">
<img src="http://2.bp.blogspot.com/_t_y3MCDlXMU/RwClURXWpoI/
AAAAAAAAACE/7UZe3CyD6ak/s320/02.png" /> </a>



Code:
<a href="http://krautism.blogspot.com" target="_blank">
<img src="http://2.bp.blogspot.com/_t_y3MCDlXMU/RwClURXWppI/
AAAAAAAAACM/IOmc3tEeQbE/s320/03.png" /> </a>


Für das Erstellen dieser Buttons war übrigens der Button-Maker von Adam Kalsey sehr hilfreich. Zur Benutzung: Einfach mit Rechtsklick die Grafikadresse des jeweiligen "Knopfes" kopieren und dann, wie gewohnt mit [img] , in ein [a]-Tag einbauen.

Die Leiden mental minderbemittelter Hochleistungskräfte

Das ist wie ein Fluch, ich habe Abi – und seit Neustem wissen wir, dass das Abi nicht mehr einen Pfifferling wert ist. Gymnasiasten sind einfach zu blöd. Es müsste viel zu viel nachgeholt werden, auf der Uni. Na und von "der Wirtschaft" ganz zu schweigen: Der ewige Gruß, freundlicher Wirtschaftsleute lautet ja, "Och, mennoe, der blöde Staat versorgt uns mit Dumpfbacken!".

Tja, liebe Gymnasiasten und alle, die es werden wollen. Hier die schlechte Nachricht: Es wird auch nach dem Abi nicht besser! Doof bleibt doof, mit der Tendenz zum Noch-doofer-werden.

Jedenfalls stellten das ein paar Damen und Herren Wissenschaftler fest (siehe Links unten). Also, wenn die interessierte Leserin trotz enormer Konzentration meine Texte nicht versteht, dann liegt das an mir: Ich bin Akademiker, also bin ich blöd! Na gut, es kann auch an der eigenen Ausbildung der Leserin liegen: Wenn die Leserin also selbst AkademikerIn ist, dann ist das so, als ob zwei Blinde über Farben reden.

Denn nach obigen Damen und Herren Wissenschaftlern wären Akademiker nur selten in der Lage, ihr Wissen auf verständliche Weise in ein Wortkorsett zu pressen. Dabei würden doch gute Schreiberinnen dringend benötigt, z.B. für Lehr- und Fachbücher und für Bedienungsanleitungen.

Tja, wenn ich jetzt ehrlich sein soll, dann ist ja an dem Vorwurf auch etwas dran. Nein, nicht dass ich meine eigenen Texte nicht verstehen könnte: Heute, in Zeiten, in denen ich mit der Hand schneller tippe als mich mit dem Füller bewaffnet in kryptischen Künsten zu versuchen, ist das wahrlich kein Problem mehr. Aber ich kenne ja auch die Nulpen um mich rum – aus dem Studium. Mensch traut da seinen Augen kaum, was dort für Satzkonstrukte auf einen losgelassen werden. Nun mag das sicherlich am total verblödeten Studentenvolk liegen. Die andere Seite ist: Offenbar hat das Unvermögen zu Schreiben im Studium keine sonderlichen Auswirkungen. Es sind die Lehrkräfte, die solch einen Mist in Hausarbeiten (u.ä.) akzeptieren. Damit sei jetzt nicht nach einer absatzgerechten Blockwärterei geschrien! Aber die Benotung von Form und Ausdruck sollte schon nicht nur auf das Verfassen von Fussnoten und das Anlegen von Literaturverzeichnissen beschränkt bleiben.

Naja, aber wenigstens hat der Vorwurf der Damen und Herren Wissenschaftler auch noch etwas Selbstkritisches. Wer über das eigene Ziehgemüse motzt, weiß, dass die Gärtnerin wohl nicht wirklich gut gegärtnert hat. So gesehen ist es sehr mutig, wie Leute im Glashaus mit Steinen werfen. Das hat was von Selbstkasteiung. Ob dadurch Läuterung eintritt, mag ich allerdings zu bezweifeln.

Bemerkenswert trotz aller schönen Worte: Auf der Tagung kritisierten die Wissenschaftler einhellig, dass Studenten heute mit argen Existenzängsten und Depressionen beladen sind. Ein Zeichen dafür, dass sich eben nicht aller Aufwand materiell bewerten lässt; dass ein Studium Kraft kostet. Nur dürfte sich das Mitleid in der Bevölkerung nur sehr schwer aktivieren lassen, wenn wieder die mangelnde Durchlässigkeit, Chancengleichheit usw. an der Uni ein Thema ist. Dann mag sich der gemeine Prolet süffisant zurücklehnen und mit eiserner Hand versuchen, seine Geldbörse vor all zu gierigen Zugriffen zu schützen. Schließlich muss er ja nicht irgendwelche dekadenten und dazu auch noch total verblödeten Studenten aus ohnehin reichen Elternhäusern durchfüttern, oder?

Links
Studenten schreiben unverständlich (Netzzeitung.de).

Studenten können nicht verständlich schreiben
(N24).