Sonntag, 30. Dezember 2007

The Low Life Syndicate

Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Bandtechnisch sah es in den letzten Jahren bei mir leider eher mau aus. Mit dem Bandprojekt „Sons of Keith“ im März diesen Jahres leckte ich aber wieder Blut: Ja, ich brauche das Muggemachen.

Da aber bandtechnisch leider auch nichts in Aussicht steht, habe ich mich entschlossen, in die „Offensive“ zu gehen und selbst ein Projekt ins Leben zu rufen. Einerseits mache ich immer schon „nebenbei“ Musik, für die ich eine Plattform suche. Ich meine, Musik ist für mich eine Art Lebenselexier. Und gerade wenn ich mir solche interessanten Tools wie Orion Platinum anschaue: Die laden ja förmlich zum Experimentieren und Rumprobieren ein, wobei da auch sicher was Interessantes bei rumkommt.

Andererseits hoffe ich, über so ein Projekt vielleicht auch MusikerInnen zu finden, mit denen sich eine neue Band formieren lässt.


Deshalb habe ich jetzt auf Myspace das Low Life Syndicate ins Leben gerufen und dort auch gleich einen ersten Song – Arbeitstitel: For Fury (v.1) – eingestellt. Insofern möchte ich die LeserInnen dieses Blogs gerne dazu ermuntern, dort einfach mal vorbeizuschauen und, bei Gefallen, mich auch gerne zu verlinken.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Weihnachtsspaziergang am Abend & Hogfather

Tja, irgendwie überkam es mich vorhin und ich musste einfach mal raus, mir „ein wenig“ die Füße vertreten. Dabei schlenderte ich an einem kleinen Laden vorbei, wie er typischer für mein „Unterschichtenviertel“ gar nicht sein kann: Gelegen an einer Ecke, an der ein trostloses, kleines Straßenfragment auf das faktische Ende einer größeren Hauptstraße trifft. Dass im Laden Licht brannte und auch noch ein paar Gestalten dort zugegen waren, erstaunte mich ein wenig. Kaum war ich über die Ecke hinaus, hörte ich von links eine laute Stimme: Ein mindestens 40 Jahre alter Herr, dessen alkoholische Ausstattung in Form eines Bieres ihn als Stammkundschaft des Eckladens auswies, schien einen zweiten Herren belehren zu wollen.

„Ja, der Wohlstand ist angekommen bei den Menschen.
Heute gibt es viel mehr warmes Wasser als früher!“,

drangen seine fast predigenden Worte an meine Ohren. Sein langes und ergrautes Haar, dass offen vom Haupt fiel, und seine mystische Bierampulle gaben diesem Bild zusätzlich noch einen grotesk-belustigenden Anstrich.

Gut möglich, dass dieser Unterschichten-Jesus nur jemanden zitierte. Aber irgendwie musste ich trotzdem schmunzeln. Es passte ja geradezu in dieses Viertel. Und irgendwie lag darin auch diese melancholische Komik, die auch bei Terry Pratchett zu finden ist, wenn bei ihm ein paar typische Underdogs ursprünglich „Stiefel und Schlamm“ als weihnachtlichen Festschmaus feiern.

Ach ja, die Verfilmung von Pratchetts „Hogfather“ (deutscher Titel: „Schweinsgalopp“) kam gestern im Privat-Fernsehen. Eigentlich hatte ich mich darauf gefreut, denn die Vorankündigungen sahen nicht schlecht aus. Allerdings war ich dann doch enttäuscht; ich halte „Hogfather“ für einen ziemlich anspruchsvollen Stoff, der m.E. nicht so gut rüber kam. Und dann dieser Soundtrack, der mit seiner Theatralik ständig auf „Herr der Ringe“ machen musste. Zusammen mit den für meinen Geschmack zu düsteren Bildern wurde der Film dem Buch leider nicht ganz gerecht. Es waren aber trotzdem ein paar schöne Szenen dabei, z.B. wenn Susanne Sto Helit (die Enkelin von TOD) die Zeit anhält oder sich in das Haus der Zahnfee begibt.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Zum "frohen" Fest: Rollenspiel im Osten

Alle, die immer schon mal wissen wollten, warum das Rollenspiel im nahen Osten der BRD so einen schlechten Stand hat, die finden auf Dailor's lustiger Rollenspielseite die passende Antwort.



Ansonsten allen LeserInnen und Lesern dieses Blogs ein "frohes" Fest oder all jenen, für die es dazu nicht reicht, wenigstens ein paar ruhige Tage.

Link: Lustiges Rollenspiel.

Schatten der Vergangenheit: Arbo auf RS

Ich war mal wieder ein wenig im "good old net" unterwegs und habe dabei feststellen dürfen, dass ein altes Forum, das ich zum Koordinieren meiner Rollenspielrunde um etwa 2003 anlegte, irgendwo (doch) noch existierte. Eigentlich dachte ich, dass es längst abgewickelt wäre. Aber denkste: Das Gegenteil ist der Fall; wie das mit dem Datenmüll des Webs halt so ist. Jedenfalls überkam mich beim Inspizieren dieser längst verschollen geglaubten Fragmente das Schmunzeln, da ich wieder mit ein paar dokumentarischen "Mitschnitten" konfrontiert war, die der damaligen Runde entsprungen waren. Natürlich möchte ich diese "Perlen" hier niemandem vorenthalten, wenngleich sicherlich auch andere - vielleicht sogar viel lustigere - Aussprüche von Rollenspielrunden im Netz kursieren. Amüsant finde ich sie trotzdem und frage mich, was für ein Teufelchen mich hier und da geritten haben muss, um solch dämlichen Verbalmixturen von mir gegeben zu haben.

Zur näheren Erläuterung: Die Spielrunde selbst bestand aus
  • Ranor, mit Campor Aschenpelz, einem ehemaligen Stadtgardisten, der es sich mit seinem Hauptmann verscherzte;
  • Saven Ral, einem netten, zuvorkommenden und sehr hübschen Frauen zugeneigten Dieb;
  • Arngrolf Amethystenschleifer, einem zwergischen Thaumaturgen; und
  • mir, Arbo, der die ehrenvolle Aufgabe des Spielleiters (SL) übernehmen durfte.
Die erste Sitzung

  • Ranor: Hier, du würdest doch gerne sicherlich, ja du würdest.
    SL (Arbo): Äh....

  • SL (würfelt): Drei Augen blicken in eure Richtung.

  • Arngrolf: Ha, ich fresse Zwehänder!

  • SL: ( In Form eines alten Elfen, der in Arnstedt Boote verkauft) Ja, ein schöner Morgen, wenngleich das Welt der Licht nicht mehr so scheint wie vor hunderten von Jahren noch.

  • SL: Die unnätürliche Welt der Schwernis? Von Monty Python?
    Ranor: Nein, der Film heißt die wunderbare welt der Schwerkraft.

  • SL: Ein Halblings Bergfäller.

  • SL: Auf dieser Burg...äh, auf diesem Berg steht eine Burg.
    Ranor: Hast du eigentlich was genommen?

  • SL: Also nicht so eine normale Burg, wo der 0815-Brainmagier wohnt!


Die zweite Sitzung (09.10.2003)
  • SL: Neben dem Busch steht ein abgebrochener Staumbumpf.

  • Ranor (die Gruppe befindet sich inmitten einiger nicht gerade intelligenter Räuber, an die sie auf der Flucht vor Orken geraten sind.): Wir hätten zu den Orks gehen sollen, verdammt.

  • SL (in Form eines rauchenden Hobbits, von dem sich Saven Ral eine Pfeife erbeten hat.) : Jo Junge, ich moch di dat.
    Ranor: Argh, friesische Halblinge!


Bloggingphilosophie von Lovink

Auch gerade eben erst in der ZEIT entdeckt: "Ich blogge, also bin ich", ein Interview mit Geert Lovink, Leiter des Institute of Network Cultures an der Universität Amsterdam. Dort wird u.a. das "Bloggen" und seine Bedeutung reflektiert.


"Blogging betreibt einen Kult um das Individuum unter individualismusfeindlichen Bedingungen, insofern ist es der Nachfolger des Tagebuchs. Allerdings handelt es sich um eine vollkommen neue Tagebuchkultur, die weder öffentlich ist noch privat, sondern in einem Zwischenbereich spielt. Obwohl Blogging Schrift ist, hat es etwas Informelles: Wie ein Gerücht verblasst und vergeht es sehr schnell.

[...]

In einer Zeit, in der das Individuum unter einem ungeheuren Druck steht, stellen Blogger zumindest auf eine kreative Weise die Frage, wem wir noch trauen können, inmitten der Vermassung steuern sie auf ein Jenseits der Massenmedien zu."

Link: "Ich blogge, also bin ich", ein Interview mit Geert Lovink, ZEIT.

Aussteigen aus der Wohlstandshektik?

Gerade eben entdeckte ich einen recht vorzüglichen ZEIT-Artikel von Iris Radisch, geradezu passend zur Weihnachtszeit: "Vom Glück der Erleuchtung" (Plädoyer für den Ausstieg aus der Wohlstandshektik).


"[A]nders als der Erwerb lässt sich der Konsum der Waren bisher nicht delegieren. Haben wir die Waren dann doch irgendwann irgendwie konsumiert, schaffen wir es wiederum kaum noch, sie zu entsorgen, um für neue Waren Platz zu machen [...].

[...]

Dieser rasende Stillstand führt dazu, dass wir alles Wichtige in unserem Leben mehr und mehr von anderen erledigen lassen. [...] Diese käuflichen Erlebnisangebote sind meist so erstklassig und professionell, dass der Vergleich zwischen dem gekauften Erlebnis und dem selbst verfertigten Erlebnis-Original in etwa so ausfällt wie der zwischen Omas gehäkelten Topflappen und einer hochgerüsteten Einbauküche. Mit anderen Worten: Die selbst verfertigte Erlebnisware hält dem Qualitätsvergleich nicht stand. Die selbst verfertigte Wirklichkeit ist grau und mühsam, sie klappt nicht, sieht nicht so gut aus, sie ist voller Makel. Außerdem dauert sie viel zu lange. Die gekaufte Wirklichkeit bietet mehr Erlebnis in kürzerer Zeit.

Auf diese Weise schrumpft die selbst erlebte Wirklichkeit immer mehr [...]. Manchmal können wir sie nirgends mehr finden.

[...]

Jahrhundertelang hat man sich Sorgen um das Leben nach dem Tod gemacht. Dass das Leben vor dem Tod gerade am Aussterben ist, ganz einfach, weil wir kaum noch Zeit und Lust zum Selberleben haben, sollte uns heute noch viel mehr Sorgen machen."


Ich denke, gerade in der konsumfreudigen Vorweihnachtszeit sind dort ein paar interessante Gedanken zum Nachdenken enthalten, die zudem nicht einfach nur in "das Lied der Entschleunigung" einstimmen.

Daher Prädikat: Lesenswert!

Link: IRIS RADISCH, "Vom Glück der Erleuchtung", ZEIT.

Montag, 17. Dezember 2007

Weihnachtsspezial für Musiker: Orion Platinum 7

Synapse-Audio ist der Hersteller von "Orion Pro", einer Musiksoftware, die verschiedene Sequenzer, Synthis usw. enthält und welche sich m.E. durch eine wirklich schön intuitive Handhabung auszeichnet. Die "Orion Pro" Version war bisher für 99 $ erhältlich. Die umfangreichere Version "Orion Platinum" enthielt nicht nur mehr Einstell- und Konvertierungsmöglichkeiten, sondern auch eine Reihe diverser Samples - das hatte aber bisehr auch einen Preis von 199 $.

Nun bieten die Hersteller ein Weihnachtsspecial, in dem es das "Orion Platinum" in Version 7 für 99 Euro gibt. Enthalten ist ein Upgrade zur Version 7.1 sowie zur im Jahr 2008 zur Veröffentlichung gedachten Version 7.5 sowie sämtlichen Presets (Samples).

Wer also immer schon nach einem guten Tool zum Musikmachen suchte und ein wenig Geld übrig hat, dem würde ich dieses Programm wärmstens empfehlen (auch, wenn es sich hier um eine versteckte Beta-Tester-Werbung handeln wird). Ich jedenfalls bin von dem Programm selbst wirklich begeistert. Ach ja: Eine normale Überweisung ist hier übrigens auch möglich.

Link: Synapse-Audio.

Schleichende Veganisierung?

Jaja, das chinesische Neujahrsfest (18. Februar 2007) ist nun fast zehn Monate vorbei und seit dem hat es mich nicht dazu gedrängt, totes Tier zu futtern. Ehrlich gesagt hätte ich auch nicht gedacht, dass mir dies so einfach fallen würde (obwohl ich in den letzten Jahren immer schon einen Hang zur vegetarischen Kost hatte!). Das einzig Doofe sind manchmal die "doofen" Sprüche von Leuten, die meinen, mich deshalb aufziehen zu müssen.

Was mich ein wenig mehr erstaunt, ist, wie stark sich mensch dabei dem streng vegetarischen – aber oft missverständlicherweise (!) oft als "vegan" bezeichneten – Ideal annähert. Mit Ausnahme von ein paar für mich wichtigen Produkten achte ich nämlich schon bei der Zubereitung darauf, möglichst "tierfreie" Produkte zu verwenden. Und das ist manchmal einfacher, als mensch denkt, denn das muss nicht unbedingt "im Großen" beginnen (z.B. in der Verwendung von pflanzlichen "Fettstreichmitteln" anstatt Butter).

Wieso ich gerade jetzt auf dieses Thema komme? Nun, wir haben jetzt Weihnachtszeit und da wird ganz offensichtlich sehr viel totes Tier verputzt. Und ich sitze nun hier und überlege, was ich mir zu Weihnachten zubereite.

Samstag, 15. Dezember 2007

PiratenVZ: Gedanken zur AGB-Änderung im StudiVZ

Seit ein paar Tagen gibt es "drüben" im Tanelorn.net eine Diskussion über die neuen Änderungen der AGB im StudiVz. Tja und heute erhielt ich selbst die Mail, dass sich die AGB im StudiVz ändern werden.

Nun ja, insbesondere mit dem Datenschutz im StudiVz gab es ja schon in der Vergangenheit Probleme: Recht präsent ist mir noch der Artikel "StudiVZ: 700 Stalker und der Datenschutz" von Don Alphonso auf Blogbar.de. Dort wurde kritisiert, dass bestimmte – männlich dominierte – Gruppen ganz gezielt nach weiblichen Personen Ausschau hielten und diese dann mehr oder minder "belästigten". Wer will, kann die ganze Chose im geannten Artikel selbst nachlesen; die wird dort sehr ausführlich dargestellt.

Mittlerweile denke ich, hat sich Einiges in Sachen "Sicherheitsvorkehrungen" getan. Heikel bleibt's dennoch, denn ehrlicherweise ist das mit den Daten wie überall im Netz: Mensch sollte vorsichtig mit den eigenen Daten umgehen. Trotzdem möchte mensch aber auch gerne sicher gehen, dass die eigenen Daten nicht an Dritte weitergegeben werden.

Genau dieser Vorwurf stand im Raum, worauf das StudiVz ausdrücklich darauf hinwies, dass keine Daten an Dritte weitergegeben werden. Soweit so gut, mag mensch meinen. Das Problem steckt aber im Detail. Zum Beispiel erklärt Konrad Lischka vom Spiegel-Online in "StudiVZ setzt auf Schnüffel-Werbung", dass es den Betreibern zukünftig um "personalisierte" bzw. zielgruppenorientierte Werbung geht. Nun mögen zwar keine Kundendaten verkauft werden, aber die Kundendaten lassen sich intern auswerten und dann in Form "potenzieller Kundenpools" als Werbefläche für bestimmte Produkte anbieten. Keine Ahnung, wie weit das gehen soll, aber irgendwie ist damit faktisch der "Verkauf" von Daten "nur" verlagert worden.

Mag die ein oder andere selbst damit noch kein Problem haben, denn störender als Werbung ist unpassende und damit nervende Werbung, so finden sich u.a. auf Creativecoding.blogspot.com gänzlich kritischere Töne. Mit dem Verweis auf einen Auszug der neuen AGB wird der Anspruch, keine Daten an Dritte weitergeben zu wollen, deutlich in Zweifel gezogen: Diesem AGB-Auszug zur Folge sei die Weitergabe von Daten möglich, sofern dies gemäß gesetzlicher Vorschriften oder Gerichtsentscheidungen zulässig ist. Mit anderen Worten: Es könnten Daten an Dritte weitergegeben werden, wenn dabei u.a. die Datensicherheit (bei der Übermittlung) usw. gewahrt bleibt. Ferner wird auf der gleichen Seite noch ein anderer brisanter Fakt offenbart: Und zwar sollen Nutzeraccounts zukünftig nicht mehr gelöscht, sondern nur deaktiviert werden. Ich persönlich denke, dass da datenrechtlich sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, denn zur imformationellen Selbstbestimmung gehört m.E. auch das Recht, seine Daten löschen zu lassen. Dennoch wird es sich wahrscheinlich so verhalten, dass die einstmals gespeicherten Daten auch weiter gespeichter bleiben, selbst wenn der User oder die Userin nicht mehr im StudiVz tätig sind.

JedeR kann nun selbst entscheiden, wie mensch dazu steht, wo Skepsis angebracht ist und wo nicht. Dass mit Daten vorsichtig umzugehen ist, sollte sich jedeR selbst verinnerlichen: Konkret bedeutet dies, wesentlich freizügiger mit Pseudonymen, Fakedaten und Wegwerfmails umzugehen. Auf der anderen Seite bieten diverse "Social Networks" auch bestimmte Vorteile und ja, sie machen auch Spaß! Interessant fand ich deshalb folgenden Vorschlag auf Creative Coding:

"Daher erscheint für mich das einzig sichere Portal dieser Art eines, welches komplett auf einer OpenSource software aufsetzt und auf einem gemeinnützigen, über Spenden finanzierten Server (ähnlich des Wikipedia-Konzepts) läuft."


Interessant auch, dass "drüben" im Tanelorn ein ähnlicher Vorschlag aufkam: Ein gemeinnützig organisiertes PiratenVz. Ich selbst empfinde diese Idee mehr als sympathisch!

Links


"StudiVZ: 700 Stalker und der Datenschutz" von Don Alphonso auf Blogbar.de

"StudiVZ setzt auf Schnüffel-Werbung" von Konrad Lischka

Wasser auf meine Mühlen

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Arbo im Einzelkämpfermodus

Heute bin ich mal wieder so richtig gefrustet. Zunächst knallte mich ja „das Amt“ mit zig Bescheiden voll, und zwar auf eine Weise, dass diese sich mit diversen Widersprüchen überschnitten; ab einem bestimmten Zeitpunkt kam dann der für die Widersprüche zuständige Sachbearbeiter auch nicht mehr ganz hinterher; gleiches gilt für den von mir beantragten Rechtsbeistand, bei dem auch irgendwie etwas auf der Strecke blieb (auf die Begründung meiner fristwahrenden Widersprüche, welche mein Rechtsbeistand liefern sollte, wartete der entsprechende Sachbearbeiter vergebens). Das Ende vom Lied war, dass ich nun kurz Rücksprache mit meinem Rechtsbeistand hielt, der mehr oder minder zugab, da selbst nicht mehr durchzublicken und dann meinte, dass ich es ja auch erstmal so probieren könnte; das habe ich dann heute gemacht – und die Sache endlich erledigt.

Im Gesamtbild sieht das dann wie folgt aus: Da gebe ich meine Rechtsstreitigkeiten ab, um u.a. mich davon zu entlasten und dies den Fachleuten (!) zu überlassen, bleibe letztlich aber trotzdem im Regen stehen – darf alles wieder alleine machen. Das hätte ich mir also eigentlich alles sparen können.

Wenn mensch also jemanden braucht, sieht's wieder düster aus. Im Grunde ist dann wieder nur auf sich selbst Verlass. Also „Einzelkämpfermodus“ anwerfen und durchbeißen. Wie immer ... Ein echt tolles Gefühl!

Gut, anderen geht es vielleicht auch nicht besser. Das ändert aber nichts daran, dass ich trotzdem gefrustet bin.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Des Shaitans Perlen: "Arabischer" Heavy Metal und Rock (2)

Ja, wie versprochen nun zu den Perlen, die mir hinsichtlich der arabischen Metal- und Rockbands ins Auge fielen und die ich deshalb gerne vorstellen möchte.

Zunächst wäre da WASTED LAND aus Saudi-Arabien. Die Stimme ist nicht überall wirklich so toll, aber trotzdem weckte der Sound und das Spiel wunderbare Erinnerungen an die alten Amorphis: Melodiöses Gitarrenspiel trifft auf Gurgelgesang und schöne treibende Flächenriffs. Ja, nicht wirklich neu, aber im Vergleich zu den anderen Bands ist der Sound recht modern ... und ja, es macht Spaß. Das Schöne: Einige Songs sind auf ihrer Webseite kostenlos herunterzuladen.



Deutlich härter geht's bei NERVECELL aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai) zu. Ich würde sie irgendwie bei SIX FEET UNDER einordnen. So, wie "Demolition" reinkommt, der Groove, ja DAS macht einfach nur Spaß.




Wieder etwas melodiöser und "schwedischer" gehts bei AUGURY aus Jordanien zu. Was mir insbesondere an "Scrum of War" auf Myspace gefiel, war, dass Tareq Fayyad hier nicht so klingt, als ob er einfach nur ins Mikro "grunzen" würde.

Für alle, die irgendwie nach hartem, ehrlichen Grindcore und Deathmetal mit (hc-) punkigen Einlagen suchen sind AJDATH aus Jordanien sicher ganz richtig. Ja, liebe Cannibal-Corpse-Fans, bei diesem Gesang dürfte selbst einem Chris Barnes SEHR, SEHR kalt werden. Und die Songs erst: Intifada, I'm the Terrorist usw. ... Ja, da werden einem die Gitarrensalven um die Ohren gefetzt, dass es einfach nur kracht. Mittendrin wieder ein paar schöne Melodien. Ja, das ist ehrliche Mugge, so, wie sie sein soll ... und ja, das macht enorm viel Spaß. Schön finde ich übrigens ihr Instrumental "Before the War", welches ebenfalls auf Myspace zu hören ist.

Etwas skurril mutet NARJAHANAM aus Bahrain an. Naja, gut, das Bild auf Myspace (siehe rechts) sieht auch nicht sehr freundlich aus. Aber wirklich bemerkenswert ist, dass es sich laut eigenen Aussagen um ein 2-Mann-Projekt handelt, d.h. Busac und Mardus spielen alle Instrumente selbst ein und programmieren die Drums. Was mir weiterhin sehr gefallen hat ist der ganz klar orientalische Einschlag in der Musik selbst; allen Songs ist klar ihr arabische Herkunft anzuhören, was dem schweren Charakter ihrer Musik einen noch deutlich düsteren Anstrich gibt. Dabei wirkt das auch nie wirklich "folkloristisch" - meiner Meinung nach eine gute Kombination. Und ja, das Dritte wirklich sehr schöne an den Songs der beiden ist, dass sie offenbar arabisch "singen" (naja, zumindest haben ihre Songs arabische Namen; bei dem Gegrunze ist die Sprache wirklich schwer herauszuhören). Gefallen hat mir besonders "Rayat al Mouwt", das sich wie eine Walze nach vorne schiebt. Dagegen besitzt "Al Aukhira" an manchen Stellen einen recht interessanten Groove. Alles in Allem auf Dauer vielleicht etwas eintönig, aber trotzdem irgendwie sehr bemerkenswert.

Deutlich weniger düster geht's bei DARGA aus Marokko zu; die spielen nämlich Raggae und Ska. Und schon die ersten Songs auf Myspace verleiten einen zum Mitschunkeln.

Mein absoluter Favorit, was Groove angeht, ist aber "Human Insanity" von HAOUSSA aus Marokko. Laut Myspace soll das Ganze zwischen Punk, Hardcore und Ska einzuordnen sein. Wie Punk und Harcore fand ich es irgendwie nicht. Ist aber auch Wurscht, denn grooven tuts. Und da sollte eigentlich niemand wirklich auf dem Hosenboden sitzen bleiben!

Zum Schluss noch eine Band aus Marokko: HOBA HOBA SPIRIT. Ja und auch die grooven und machen einfach nur Spaß.

Fazit

So, zum Schluss darf ich resümieren, dass offenbar die Metaller aller Welt irgendwie doch ziemlich ähnlich sind. ;-) Schön auch, dass trotz des düsteren Schwedentods, der offenbar besonderen Gefallen an der arabischen Halbinsel gefunden hat, es auch solch leichte und groovige Kost wie HAOUSSA gibt. Obwohl ich natürlich nicht die gesamte Breite der Bands kenne, fehlen mir irgendwie die arabischen Slipknot oder Soulfly. Letztere schon wegen der Mixtur aus "tribal", HipHop und Metal. Trotzdem bietet auch der arabisch-sprachige Bereich eine erstaunliche Vielzahl an Bands, die in ihrer Art weit "westlicher" wirken und damit ein gänzlich anderes Bild vermitteln, als uns das archaische Gespenst glauben macht, welches uns die Medien immer vorgeben.

Bild
Foto von NARJAHANAM (Myspace)


Links

Augury.tk
AUGURY (Myspace)

Ajdath.net
AJDATH (Myspace)

DARGA (Myspace)
HAOUSSA (Myspace)

Hobahobaspirit.com
HOBA HOBA SPIRIT (Myspace)

NARJAHANAM (Myspace)

Nervecell.net
NERVECELL (Myspace)

Wastedland.net
WASTED LAND (Myspace)

Wo der Shaitan zu Hause ist: „Arabischer“ Heavy Metal und Rock (1)

Gestern küsste mich die Muse des Internets mal wieder so richtig und sendete mich alsdann auch auf den Weg, um zu sehen, ob es im Nahen und Mittleren Osten nicht auch Rock-Bands oder sogar Heavy-Metal-Bands gibt. Hier nun, sozusagen als kleines Präsent zum zweiten Advent meine Erkenntnisse.

Zunächst, als ich die große Suchbrille mit "arabic metal" konfrontierte und gelangte ich geradezu problemlos an eine recht kuriose Dokumentation: Heavy Metal in Bagdad.

In dieser Doku wurden die Jungs um "Acrassicauda", was laut obiger Webseite die lateinische Bezeichnung für den "schwarzen Skorpion" ("black skorpion") sein soll, vom Fall das Saddam-Regimes bis in die Gegenwart begleitet. So sympathisch die Band auf dem ersten Blick wirkt, so muss ich persönlich auch nach dem Besuch ihrer Myspace-Seite leider sagen: So wirklich dolle ist die Musik wirklich nicht. Da wirkt z.T. noch der Mief der 80er Jahre. Ich meine, wer Slayer mag, der wird sicherlich auch darauf abfahren; insbesondere die alten Metal-Opis, welche zu Scharen zu den obskuren ABM-Maßnahmen alternder Metal-Stars - kurz: Festivals - aus ihren Löchern gekrochen kommen, mögen daran ihre Freude finden. Zugegebenermaßen, Songs wie "Massacra" sind schön tief und die Jungs beherrschen sicherlich ihr Handwerk. Aber so richtig vom Hocker gerissen hat's mich nicht.

So begab ich mich nun weiter in die Untiefen des Internets: Ich wollte wissen, ob es noch andere Bands aus dem "arabischen Bereich" gibt. Ja, fast überall kommt der normal Suchende nämlich auf "Acrassicauda". Tja und ich wurde fündig.

Wer sich auf Jordanbands.com begibt, der wird hauptsächlich jordanische Metalbands finden; und auf lelahelmetal.com wartet ein Popup, in dem verschiedene "arabische" Bands aus dem Metalbereich aufgelistet werden.

Gleich vorweg: Das Gesamtbild dieser Bands gibt in etwa das "bekannte Normalbild" aus unseren Breiten wieder, d.h. es gibt zum großen Teil "Normalkost", aber kaum wirklich aus der Masse herausragende Bands. Viele scheinen sich an bestimmten musikalischen Größen zu orientieren, die natürlich auch herauszuhören sind und daher z.T. kaum Begeisterung bei mir aufkommen lassen. Das liegt aber an meinem persönlichen Geschmack: 80er-Jahre-Thrash usw. liegt mir nicht wirklich. Ich steh' da mehr auf Sachen wie Soulfly. Wenn ich also eine arabische Band empfehlen soll, tja, dann fällt es mir leider recht schwer.

Was weiterhin auffällt, ist, dass Black- und Death-Metal doch sehr dominant vertreten sind. Keine Ahnung, ob ich da selbst einem Vorurteil erlag, aber dass es eine so sehr düstere und dem Black-Metal angetane Affinität gibt, hätte ich so nicht erwartet. Manche Bands lassen natürlich irgendwie den Gedanken an gesellschaftliche Auflehnung, Rebellion und Provokation aufkommen (z.B. AJDATH aus Jordanien, s.u.). Dennoch ist es schon merkwürdig, so viel düstere Musik und dann auch noch vom schwedischen (!!!) Blackmetal inspiriert zu sehen. Offenbar scheint es aber auch einen Unterschied zwischen Musik direkt von der arabischen Halbinsel und z.B. Marokko zu geben: Jedenfalls stieß ich beim Suchen nach Bands aus Marrokko sofort auf Bands, die Hiphop, Ska und Punk mixten.

Tja, stellt sich nun die Frage, ob es empfehlenswerte arabische Metal- bzw. Rockbands gibt. Und ja, es gibt sie, die kleinen interessanten Perlen, wenn z.T. vor allem auch aus Hochachtung vor der Skurrilität oder dem Engagement der jeweiligen Bands. Dazu mehr in einem nachfolgenden Beitrag.

Bild
Flyer zum Egypt-Metal-Festival von Nervecell.net

Links
Heavy Metal in Bagdad
ACRASSICAUDA (Myspace)
lelahelmetal.com
Jordanbands.com

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Bildungsbarrieren, Hartz-IV-Monster & Hysterie-Blödsinn

In der taz erschien mit „Unsichtbare Klassenschranken“ von Ulrich Raiser ein interessanter Artikel über die sozialen Barrieren im Bildungssystem. Dort heißt es u.a.

“Viele dieser Eltern verfügen aber über ein gutes Gespür für die unsichtbaren Klassenschranken, die ihre Kinder in einem akademisch geprägten Setting überwinden müssen. Das Stigma des Außenseiters kann nur kompensieren, wer mit besonders guten Leistungen aufwartet. Man kennt diesen Mechanismus aus der Genderdebatte, der Rassismusforschung ebenso wie aus den Diskussionen um die Aufstiegschancen von Kindern aus Einwandererfamilien.“

Quelle: taz.


Ebenfalls in der taz erschienen: „Das Monster“ von Barbara Dribbusch, die sich dort mit Hartz-IV als „Bürokratiemonster“ auseinandersetzt.

“ Zwei große Bruchstellen gibt es bei der Umsetzung der Hartz-IV-Regelungen, die im Sozialgesetzbuch II festgehalten sind. Eine davon ist die Schwierigkeit, die Bedarfslage von Einzelfällen per Gesetz pauschal zu regeln. […]
Die Hartz-IV-Gesetze mit der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe sollten Bürokratie vereinfachen, auch indem viele Leistungen pauschaliert wurden. Doch entgegen der politischen Idee, den bürokratischen Aufwand durch Pauschalierungen zu vermindern, landen die Einzelfallprüfungen nun nicht mehr wie früher bei den Mitarbeitern des Sozialamts, sondern bei der Justiz. […]
Die zweite Bruchstelle liegt schon im Vorfeld der Gerichte, bei den Jobcentern. Denn auch dort sind die gesetzlichen Regelungen nur störungsreich umzusetzen. […]
Und schon im Vorfeld der juristischen Verfahren, beim Einlegen von Widersprüchen gegen Bescheide durch die Jobcenter, bekämen 40 Prozent der Leistungsempfänger recht.“

Quelle: taz.


Ebenfalls etwas länger, aber aus meiner Sicht ganz lesenswert ist „Panikmache und Politik“ von Walter Krämer, den ich kürzlich über eine Verlinkung im Tanelorn fand. Darin geht es u.a. um die Risikowahrnehmung bzw. wie diese u.a. in der Politik eingesetzt wird.

“Anders als das Betrachten von Pornoheften, für das wir ins Fegefeuer kommen, ist das Inhalieren von Asbestfasern tatsächlich gefährlich. Z.B., wenn man es in großen Mengen tut. Aber was ist eine große Menge? Der Eingreifwert für eine Asbestsanierung ist eine Belastung von 1000 Fasern pro Kubikmeter Luft (zum Vergleich: die sogenannte MAK-Liste hält eine Belastung von 250.000 Fasern pro Kubikmeter Luft für ungefährlich). Wenn wir einem Menschen, der dieser Belastung ein Jahrzehnt lang unterliegt, ein Risiko von 1 zuordnen, dann hätte Tod durch Blitzschlag den Risikowert drei, ein tödlicher Fahrradunfall 75, ein ebensolcher Fußgängerunfall 290, ein Flugzeugabsturz 730 und der Tod durch Lungenkrebs 8800. Das Krebs-Risiko von Kindern, deren Eltern rauchen, ist durch Passivrauchen etwa hundertmal höher als die Krebsgefahr durch Asbest in einem Schulgebäude. Die durch die Medien ausgelöste Asbest-Panik war eine der unsinnigsten Geldvernichtungsaktionen der Nachkriegsgeschichte in Deutschland, aber auch in anderen reichen Industrienationen, und die einzigen, denen die Asbestsanierung wirklich geholfen hat, waren die Asbestsanierer selbst.“



Insbesondere die letzten beiden Schriftstücke sind etwas länger, aber dennoch recht informativ.

Links

Unsichtbare Klassenschranken“ von Ulrich Raiser, taz

„Das Monster“ von Barbara Dribbusch, taz

„Panikmache und Politik“ von Walter Krämer

Montag, 3. Dezember 2007

Sarkasmus, ja bitte?

Da war ich mal wieder "unterwegs", im Netz und stolperte über diesen Quiz hier: How sarcastic are you?.

Das Ergebnis:

You Have Your Sarcastic Moments

While you're not sarcastic at all times, you definitely have a cynical edge.
In your opinion, not all people are annoying. Some are dead!
And although you do have your genuine moments, you can't help getting your zingers in.
Some people might be a little hurt by your sarcasm, but it's more likely they think you're hilarious.


Tja, für alle, die auch mal wissen wollen, wie sarkastisch sie wirklich sind, ist dieser Quiz wirklich zu empfehlen. ;-)

Sonntag, 2. Dezember 2007

Advent Advent: Bescheidener Tag heute ...

Ja, irgendwie bin ich heute echt mies drauf. Und dann fällt mir auch noch auf, dass erster Advent ist: Aber nichts Feierliches da ... das Wetter ist Mist, von Schnee keine Spur, Gebäck hab'sch jetzt auch nicht zur Hand, zum Kaffee-Kochen bin ich zu faul, ein wenig hat mich die Erkältung immer noch dahingerafft und dann noch diese miese Laune.

Tja, für alle, denen es ähnlich geht, hier mal was zur Aufheiterung.





Mensch beachte hierzu bitte die Musik im Hintergrund mit den entsprechenden Typen. ;-) Wer zusätzlich noch ein wenig über all zu lustige und böse Metaller ablästern will, wird hiermit bedient.





Und das Tollste: Ich war bei dem Konzert dabei. Wer ganz genau schaut, da hiiiiinten ... irgendwoe. ;-)

Tja und nun noch das umstrittene Original ("Don Quijote Marijuana"), ohne Macarena, dafür aber mit um sehr mehr Marijuana.



P.S.: Alles natürlich bei Youtube gefunden.

Swinging Arbo

Vom Freitag bis Samstag war in "McCormacks Ballroom" ein Swinger-Event. "Jaja, so richtig 20'er-Jahre-Style Hardcore-Swing!", dachte ich mir und schwelgte schon in den Erinnerungen an jene Neo-Swing-Heroen wie "Cherry Poppin Daddies". Dumm nur, dass mich Frankfurt / M. noch immer dahingerafft hatte – kurz: Ich bin erkältet.

Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, wenigstens am Samstag im "McCormacks Ballroom" einzukehren. Vorher hatte mich Frau W. schon darauf hingewiesen, dass die Leute dort "very stylish" umhertanzen – um 19.00 Uhr sollte es auch einen "Tanzworkshop" geben. Nun dachte ich mir natürlich, ohne "Style" ist das alles natürlich auch wieder doof. Doch was anziehen, wenn es sich um 20'er-Swing handelt? Ich habe dann noch etwas gefunden, wobei ich optisch wohl eher als "working class hero" duchging; das einzige was fehlte, war der Krug schalen Biers und eine fette Zigarre.

Noja, im McCormacks selbst war dann alles halb so wild, d.h. stilistisch war alles gemixt: Angefangen von der "zugehackten" Psychobilly-Punk-Beauty über wohl gekleidete Damen und Herren im Outfit der 50'er Jahre, bis zu einer interessanten Mixtur aus Skinhead-Hardcore-Look war alles vertreten (inkl. der "Normalos" und jenen, die wie eine "Dark Flower" umherhuschten ;-) ). Also fehl am Platze kam ich mir also nicht vor.

Zu Tanzen gab es auch recht wenig, da der Ballroom schlicht sehr voll war. Nichtsdestotroz war es dann sehr tanzbare Musik und mensch konnte im Grunde auch nicht anders, als sich dazu zu bewegen. Da waren also "Miss Betty Blue" aus Dänemark und "Nosey Joe & the Poolkings", wobei letztere optisch wirkten, als ob ältere Hardcoreveteranen mit einer Schulband unterwegs wären (aber genau dies gab dem ganzen m.E. das wirklich typische mit "Verruchtheit" angehauchte Swing-Feeling, das ich persönlich immer mit Swing in Verbindung bringe). Das Einzige, was mensch hier als Negativpunkt aufwerfen mag: So ganz rein 20'er-Jahre-Style war das doch nicht, hier und da mischten sich ganz klar Rock'n'Roll-Sachen mit ein. Aber schlimm ist das m.E. überhaupt nicht – im Gegenteil, es lockerte die Sache dann doch noch mehr auf.

Was mir dann wieder mal auffiel: Zwischen Swing, Punk und Rock gibt es doch irgendwie auffällige Parallelen. Ja, ich gehe mal soweit und behaupte, dass ein Großteil der Songs an diesem Abend einfach rockte! Da war Energie drin, es hatte irgendwie Groove ... und es hat einfach Spaß gemacht. In der Summe war es also ein schöner Abend. Ich kann das nur weiter empfehlen, insbesondere wegem "Ballroom", der eine wirklich schöne Veranstaltungsstätte darstellt.

Links


McCormacks Ballroom auf Gig-Guide (mit GoogleMap)
McCormacks Ballroom bei abstrus-promotion.de (mit Bildern)

Miss Betty Blue, Swing-Band aus Dänemark
Nosey Joe & the Poolkings aus Schweden