Samstag, 15. Dezember 2007

PiratenVZ: Gedanken zur AGB-Änderung im StudiVZ

Seit ein paar Tagen gibt es "drüben" im Tanelorn.net eine Diskussion über die neuen Änderungen der AGB im StudiVz. Tja und heute erhielt ich selbst die Mail, dass sich die AGB im StudiVz ändern werden.

Nun ja, insbesondere mit dem Datenschutz im StudiVz gab es ja schon in der Vergangenheit Probleme: Recht präsent ist mir noch der Artikel "StudiVZ: 700 Stalker und der Datenschutz" von Don Alphonso auf Blogbar.de. Dort wurde kritisiert, dass bestimmte – männlich dominierte – Gruppen ganz gezielt nach weiblichen Personen Ausschau hielten und diese dann mehr oder minder "belästigten". Wer will, kann die ganze Chose im geannten Artikel selbst nachlesen; die wird dort sehr ausführlich dargestellt.

Mittlerweile denke ich, hat sich Einiges in Sachen "Sicherheitsvorkehrungen" getan. Heikel bleibt's dennoch, denn ehrlicherweise ist das mit den Daten wie überall im Netz: Mensch sollte vorsichtig mit den eigenen Daten umgehen. Trotzdem möchte mensch aber auch gerne sicher gehen, dass die eigenen Daten nicht an Dritte weitergegeben werden.

Genau dieser Vorwurf stand im Raum, worauf das StudiVz ausdrücklich darauf hinwies, dass keine Daten an Dritte weitergegeben werden. Soweit so gut, mag mensch meinen. Das Problem steckt aber im Detail. Zum Beispiel erklärt Konrad Lischka vom Spiegel-Online in "StudiVZ setzt auf Schnüffel-Werbung", dass es den Betreibern zukünftig um "personalisierte" bzw. zielgruppenorientierte Werbung geht. Nun mögen zwar keine Kundendaten verkauft werden, aber die Kundendaten lassen sich intern auswerten und dann in Form "potenzieller Kundenpools" als Werbefläche für bestimmte Produkte anbieten. Keine Ahnung, wie weit das gehen soll, aber irgendwie ist damit faktisch der "Verkauf" von Daten "nur" verlagert worden.

Mag die ein oder andere selbst damit noch kein Problem haben, denn störender als Werbung ist unpassende und damit nervende Werbung, so finden sich u.a. auf Creativecoding.blogspot.com gänzlich kritischere Töne. Mit dem Verweis auf einen Auszug der neuen AGB wird der Anspruch, keine Daten an Dritte weitergeben zu wollen, deutlich in Zweifel gezogen: Diesem AGB-Auszug zur Folge sei die Weitergabe von Daten möglich, sofern dies gemäß gesetzlicher Vorschriften oder Gerichtsentscheidungen zulässig ist. Mit anderen Worten: Es könnten Daten an Dritte weitergegeben werden, wenn dabei u.a. die Datensicherheit (bei der Übermittlung) usw. gewahrt bleibt. Ferner wird auf der gleichen Seite noch ein anderer brisanter Fakt offenbart: Und zwar sollen Nutzeraccounts zukünftig nicht mehr gelöscht, sondern nur deaktiviert werden. Ich persönlich denke, dass da datenrechtlich sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, denn zur imformationellen Selbstbestimmung gehört m.E. auch das Recht, seine Daten löschen zu lassen. Dennoch wird es sich wahrscheinlich so verhalten, dass die einstmals gespeicherten Daten auch weiter gespeichter bleiben, selbst wenn der User oder die Userin nicht mehr im StudiVz tätig sind.

JedeR kann nun selbst entscheiden, wie mensch dazu steht, wo Skepsis angebracht ist und wo nicht. Dass mit Daten vorsichtig umzugehen ist, sollte sich jedeR selbst verinnerlichen: Konkret bedeutet dies, wesentlich freizügiger mit Pseudonymen, Fakedaten und Wegwerfmails umzugehen. Auf der anderen Seite bieten diverse "Social Networks" auch bestimmte Vorteile und ja, sie machen auch Spaß! Interessant fand ich deshalb folgenden Vorschlag auf Creative Coding:

"Daher erscheint für mich das einzig sichere Portal dieser Art eines, welches komplett auf einer OpenSource software aufsetzt und auf einem gemeinnützigen, über Spenden finanzierten Server (ähnlich des Wikipedia-Konzepts) läuft."


Interessant auch, dass "drüben" im Tanelorn ein ähnlicher Vorschlag aufkam: Ein gemeinnützig organisiertes PiratenVz. Ich selbst empfinde diese Idee mehr als sympathisch!

Links


"StudiVZ: 700 Stalker und der Datenschutz" von Don Alphonso auf Blogbar.de

"StudiVZ setzt auf Schnüffel-Werbung" von Konrad Lischka

Wasser auf meine Mühlen

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