Donnerstag, 29. November 2007

Arbo hasst Rollenspiel

Drüben bei Tanelorn wurde ein lustiger RPG-Test auf 4players verlinkt. Das Ergebnis spiegelt natürlich nur das wieder, was ohnehin schon alle wussten.


Staatlich geprüfter Rollenspielhasser: 290
Staatlich geprüfter Kloppmistspieler: 20
Staatlich geprüfter 3D-Rollenspieler: 40
Staatlich geprüfter Oldschool-Rollenspieler: 80
Staatlich geprüfter Japano-Rollenspieler: 60
Staatlich geprüfter Rollenspielkenner: 230
Staatlich geprüftes WoW-Opfer: 10

Nach eingehender Prüfung Ihrer Antworten, sind wir zu einem zweideutigen Ergebnis gekommen:

Sie sind ab sofort ein Staatlich geprüfter Rollenspielhasser mit Aszendent Staatlich geprüfter Rollenspielkenner.

Das bedeutet erstens:

Party? Werte? Rassen? Klassen? Haut bloß ab! Du bist gegen alle Rollenspiele - egal ob aus Japan oder Deutschland, egal ob Kloppmist oder Epos, egal ob Fantasy oder Science-Fiction. Du kannst diesem ganzen fantastoiden Kram einfach nichts abgewinnen...



Und das bedeutet zweitens:

Egal ob Bard`s Tale oder Baldur`s Gate, egal ob Final Fantasy oder Mass Effect - du tobst dich in allen fantastischen Welten aus. Du stehst auf wirklich gute Storys und einprägsame Charaktere, dir ist das Spielsystem nicht so wichtig wie die Spielerfahrung. Dir ist 2D oder 3D ebenso egal wie rundenbasiert oder Echtzeit. Du bist Allroundrollenspieler!




Mittwoch, 28. November 2007

Studentische Weisheiten

Tja, das Korrigieren von Klausuren ist echt eine Heidenarbeit, macht aber andererseits auch wieder Spaß. Denn hin und wieder gibt es auch so ein paar humoristische Einschübe, die das Ganze dann ziemlich auflockern. Und weil die manchmal mehr als nur ein Lächeln verursachen, will ich hier mal ein paar Stilblüten nicht vorenthalten.

Zum Beispiel aus dem Fach Wirtschaftssysteme, in dem sich bei so manch Prüfling das Feingefühl hinsichtlich geschlechtlicher Gleichberechtigung vermissen lässt. Völlig von einem offensichtlich feministischen Enthusiasmus ergriffen wendete z.B. ein Prüfling Marx's Begriff der Reservearmee auf die Praxis an und schrieb:

Ist diese [Reservearmee, Anm. d. Verf.] sehr hoch, haben Unternehmen eine hohe Auswahl an Arbeitnehmern und sie werden Frauen gegen Männer tauschen, gebildete gegen ungebildete.

(Hervorhebungen d. Verf.)


Dass beim Korrigieren selbst solche Hilfskräfte wie ich noch ihre historischen Lücken füllen können, zeigt sich bei einem anderen Prüfling in den Ausführungen zur „Arbeitsmarktpolitik“ im Dritten Reich:

Zur Durchsetzung des kurzfristigen Zieles wurde zum Beispiel Arbeitsbeschaffungsprogramm aufgelegt oder es wurde Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bei der Bahn oder der Telekom durchgesetzt [...] und die Arbeitslosigkeit sank dramatisch bis 1937.

(Hervorhebungen d. Verf.)


Interessant sind auch immer wieder die dogmenhistorischen Weisheiten, mit denen Prüflinge zu überraschen wissen. So meint ein Prüfling, dass Martin Luther keine Auswirkungen auf das spätere Wirtschaftsdenken hatte und begründete dies wie folgt:

Luther wurde nicht als Vorbild genommen, weil er zu sehr an seiner Bibel hang.


Mit leicht sarkastischem Unterton bemerkt dagegen ein anderer Prüfling zu Luther:
Was soll man zu „diesem“ Luther sagen. Er hat die Thesen an die Kirchentür geschlagen, er der „Reformator“ der Kirche und Gesellschaft.


Ein wirklich schönes Highlight lieferte aber ein Prüfling mit folgenden Ausführungen:

Nach meiner persönlichen Auffassung, beginnt der Übergang zur Wissenschaftlichkeit der Ökonomik mit der Schule von Casablanca. [...] Diese Aspekte in ihrer Forschung bestätigen mich in meine rMeinung, dass die Schule von Casablanca einen Übergang [...] zur Wissenschaft darstellt.

(Hervorhebungen d. Verf.)


Schau mir in die Augen, Prüfling: Daraus wird natürlich keinem ein Strick gedreht! Aber amüsant ist es schon, die Schule von Salamanca zu verwechseln ... wenigstens hat der Prüfling das durchweg gemacht.

Bei so viel Weisheiten ist es zudem ganz erfrischend, wenn Prüflinge offen und ehrlich sind und zugeben, wenn sie etwas nicht wissen. Zudem, wenn sie es selbst mit einer Prise Humor nehmen. Das ist wirklich sehr selten. So wandt sich ein Prüfling sichtbar um jede auch nur erdenkliche Antwort, um dann am Schluss seiner Arbeit – kapitulierend – wie folgt zu enden:

Gut, jetzt gebe ich es auf!
Aber ich komme erstarkt wieder! ☺

Ich wünsche Ihnen eine schöne vorlesungsfreie Zeit!


Tja, was soll ich dazu noch sagen: Ja, dank solcher KandidatInnen ist die "vorlesungsfreie Zeit", in der für gewöhnlich Klausuren aller Art korrigiert werden, wirklich schöner (als ohne).

Dienstag, 27. November 2007

Die Weisheiten eines Otis Firefly

Auf der Suche nach einem Zitat, um mein Profil in einer gewissen Studentencommunity mal wieder etwas aufzupolieren bin ich auf einen Ausspruch von Otis B. Driftwood aka Otis Firefly aus "The Devils Rejetcs" gestoßen.


Ha, that's what they all say "Fuck you". Well it ain't gonna save you. It don't scare me none. And it certainly doesn't make you a fuckin' hero!



Ich denke, es persifliert ganz gut den inflationären Gebrauch eines gewissen Ausspruches (innerhalb der "Gänsefüßchen"). ;-)

Bildquelle
http://en.wikipedia.org/wiki/Otis_B._Driftwood

Links
Weitere Zitate auf Wikiquote

Montag, 26. November 2007

Arbo bei Onkel Aradur oder: Arbo & the Danger of Frankfurt / M.

Tja, was soll ich sagen. Am Wochenende folgte ich dem Ruf von Onkel Aradur und kam nach Frankfurt / Main. War ein wirklich schönes Wochenende, auch mit Harry P. und dem Orden des Phoenix, auch mit gelben virtuellen Quietscheentchen, auch mit dem „zweitbesten Griechen“ Frankfurts und auch mit dem brezelnagelblöden Navi von „Siriana“. Der Sonntag war dann dem Rollenspiel vorbehalten und natürlich einer großen Portion Chilli (für mich natürlich vegetarisch). Naja, auf jeden Fall war es schön, Onkel Aradur, Mortak und Piemur sowie Iverness, Siriana und Matze wieder zu sehen. Hat mir gut gefallen.

So eigentlich wollte ich einen etwas längeren Bericht schreiben. Aber irgendwie habe ich mir aus Frankfurt eine „tolle“ Erkältung eingefangen ... und bin nach dem heutigen Tag einfach fertig. In den nächsten Tagen kommt sicher noch eine „Nachlese“.

Freitag, 23. November 2007

Spießrumdreher und Sicherheitschaoten

Im FREITAG dieser Woche sind mal wieder zwei höchst interessante Artikel zu finden.

Zum einen ist da "Spieß umgedreht" von Robert Kurz, der dort über den Bahnstreik u.a. schreibt:

"Die Individualisierung kann in gewisser Weise mit ihren eigenen Mitteln durch Rückbau der Anonymität geschlagen werden. Das gilt auch für die Vertragslandschaft. Es ist kein Zufall, dass jetzt gerade diejenigen in Politik und Management nach dem Einheitstarif schreien, die ihn durch Aufweichklauseln, Umschalten auf Betriebsvereinbarungen und kalkuliertes Outsourcing systematisch ausgehöhlt haben, weil dies eine größere Willfährigkeit der Beschäftigten gegenüber Zumutungen zu fördern schien. Jetzt sind sie geschockt, da sie sehen, dass der Spieß auch umgedreht werden kann."



Zum anderen hat sich Rudolf Walther in "Spirale nach oben" Gedanken über die neuen Sicherheitsgesetze in Deutschland gemacht.

"Jetzt ist bekannt geworden, dass das BKA - unter dem Vorwand, gegen eine "terroristische Vereinigung" zu ermitteln - nicht nur Wohnungen und Autos von Globalisierungskritikern mit Wanzen und Peilsendern ausstattete, sondern auch Journalisten abhörte. Zwar bietet Art. 5 des Grundgesetzes Journalisten im Namen der Pressefreiheit einen besonderen Quellen- und Informantenschutz, aber darüber setzte sich die Bundesanwaltschaft einfach hinweg."




Links
Spieß rumgedreht, Robert Kurz.
Spirale nach oben, Rudolf Walther.

The Secret of Students of Mensa Peterssteinweg: Vegetarisch gefüllte Kohlroulade II

Gestern noch echauffierte ich mich über den Tatendrang der Köche in der Mensa Peterssteinweg und lobte meinen Todesmut, mich dieser seltsam vegetarisch gefüllten Kohlroulade zu opfern. Ja und heute sehe ich an der vegetarischen Essenstheke doch tatsächlich einige illustre Studentinnenspezies, die sich eine doppelte (!) Portion antaten.

Offenbar in den Bann geschlagen von folgendem "Sonderangebot": Zwei (!) vegetarisch gefüllte Kohlrouladen zum Preis von einer (1,70 Euro). Als Ökonom fällt mir sofort auf: Preisverfall um ca. 50%. Tja, zum Glück gab es heute ein Blumenkohl-Käse-Medaillon mit Ebly-Reis - sone aufgewärmten Kohlrouladen musste ich mir also nicht antun.

Donnerstag, 22. November 2007

The Secret of Mensa Peterssteinweg: Vegetarisch gefüllte Kohlroulade

Es ist manchmal wirklich äußerst rätselhaft, welche Wut, Verzweiflung oder welch' experimentelles Genie manchmal so eine Mensaköchin reitet, wenn es dann auf der Speisekarte heißt: Vegetarisch gefüllte Kohlroulade.

Mal ehrlich, schon mit normalem Hack ist das für die ein oder andere eine Überwindung. Aber mit vegetarischer Füllung? Das ist nur etwas für Hartgesottene.

Meine Damen und Herren: Ich bin solch ein hartgesottenes Exemplar. Und ja, ich wagte heute den Selbstversuch, eine „vegetarisch gefüllte Kohlroulade“ zu verspeisen. Offenbar waren außer mir noch andere von dieser Idee beseelt, denn in der Tat: An der Essensausgabe Nr. 2 stand eine Schlange. Die lukullische Vorfreude fand aber bei einer meiner vegetarischen Zeitgenossinen ein jähes Ende, als diese eine recht dunkle Kohlroulade auf ihrem Teller dargeboten bekam. Auf die Frage, ob das denn normal so wäre, bekam sie sinngemäß die Antwort: JA! Da half auch kein enttäuschter Blick, kein noch so leidvoller Augenschlag.

Nun gut, ich selbst hatte ein ... ähm, nennen wir es einfach ... „gelblich faden“ ... Krautwickel auf dem Teller. Also eigentlich ein ganz normales Exemplar. Tja, die große Frage, was eigentlich da drin war, konnte ich selbst nach dem zweiten Anschnitt nicht feststellen. Es war weiß und krümelig. Also irgendwie schon die Konsistenz von Hackepeterzeugs. Geschmeckt hat es ... ja, auch irgendwie danach. Aber ehrlich: Es war weiß!

Knapp sieben Stunden später: Ich lebe immer noch.

Fazit: Ja, also wenn ich die Wahl hätte, zwischen zahlreichen Fleischgerichten und einer vegetarisch gefüllten Kohlroulade, ich würde sie wohl wieder nehmen müssen. Oder aber vielleicht gleich nen Salat. ... Ich denke, ich würde den Salat nehmen.

SONIC ALKALOID: Herbstliche Musikwehmut

Ja, irgendwie hatte ich es schon geahnt: Da leg' ich mir eine neue Scheibe zu, die sich beim Hören auch noch extrem super entwickelt, schon kribbelt es mich wieder in den Fingern und ich muss wieder an SONIC ALKALOID denken.

Was für Musik: Roh, knüppelhart und groovig. Oder frei nach dem Motto von Herrn H.: Roll'n muss's! Und ja, SONIC ALKALOID rollt und zwar mächtig gewaltig. SONIC ALKALOID - der Metalrotor aus Leipzig. Meine Fresse, was fehlen mir die Jungs und die Mugge!!!





Tja, und alle, die es hier interessiert, was wir - SONIC ALKALOID - da fabriziert hatten, dürfen sich gerne auf


ein paar Kostproben zu Gemüte führen.

Ich persönlich hoffe, dass es im nächsten Jahr bei mir etwas „ruhiger“ ausschaut, um jene Idee, die eigentlich immer noch im Hintergrund herumschwebt, umzusetzen: Nämlich das Ganze mal richtig FETT aufzunehmen und zwar mit Gesang!

P.S.: So, jetzt befindet sich auch die Myspace-Seite in den Links, hier auf der rechten Seite.

Mittwoch, 21. November 2007

Devildrivers Ode an die Wut

Vor ein paar Jahren bekam ich „The Fury of Our Maker's Hand“ von Devildriver in die Hände und was soll ich sagen: Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass derartig harte Musik sich bei mir so sehr zum Longplayer entwickeln würde. Nun haben die Jungs ein neues Album rausgebracht: „The Last Kind Words“.

Der Eindruck beim ersten Reinhören: Enttäuschung. Irgendwie total der blöde Metal-Core-Mix wie er derzeit überall angesagt ist. Und so brachte ich es gestern auch nicht wirklich zum richtigen Durchhören des gesamten Albums.

Ein zweites und intensiveres Hören ließ dann aber endlich den Mond aufziehen, der sich mit seinem silbrig-kalten Schein durch den dunkelrau bewölkten Himmel brach. Jede Sekunde, jeder Atemzug lässt mich neue Feinheiten, Grooves und Melodien entdecken und fühlen ... das Album wächst und ist regelrecht süchtig danach, mit Euch eine Symbiose einzugehen.

Mit anderen Worten: Das Album ist mal wieder ein kleines Meisterwerk – mindestens aber ein würdiger Nachfolger von „The Fury of Our Maker's Hand“. Hier werdet ihr von einer tonnenschweren Walze überrollt, ausgeweidet und im Hagel erbarmungsloser Schlagzeugstakkati zerfetzt, um dann Euren Schmerz unter wütenden Grooves abzuschütteln und Euch weiter dem eisigen Unwetter dieses Albums entgegenzustellen Hier und da versüßt durch den Honig melancholischer Melodien: Wie die Schaumkrone eines wütenden Meeres, die sich von dessen Wogen immer wieder überspülen lässt, um sich dann erneut aufzubauen.

Die anfängliche musikalische „Eintönigkeit“, die die unbedarfte Hörerin beim oberflächlichen Hören diesem Album attestieren mag, entwickelt sich zu einem Mosaik immer wieder neu zu entdeckender Melodienläufe und Grooves. Zudem offenbart sich dann auch die Abwechslung, die in diesem Album steckt. Interessant sind da insbesondere „Head on the Heartache (Let them Rot)“, welches mich schon ein wenig an den Industrial-Charakter von STATIC-X erinnert, ohne dabei aber den typisch wütenden Deathmetal zu verleugnen. Ähnlich „Burning Sermon“: Schöner Groove, der sich wunderbar in das schnelle Devildriver-Korsett zwängt. Absoluter Clou und mein kleiner Favorit: „Monsters of Deep“. Wenn ich es nicht genau wüsste, hätte ich im ersten Moment an PANTERA vs. BRUJERIA gedacht. Einfach herrlich, wie langsam sich dieses Monster – im Vergleich zum Rest des Albums – nach vorn walzt.

FAZIT

Vielleicht nicht gerade geeignet für Leute, die schlecht drauf sind oder Ärger mit „dem Amt“ haben. ;-) Aber insgesamt ein super Album. Auf jeden Fall ein klasse Nachfolger von „The Fury of Our Maker's Hand“. Für mich ein neuer Kandidat für einen Longplayer. Wer also auf wütende Schlagzeugsalven steht, die sich in Melancholie und Groove auflösen, ist hier absolut richtig.


Bild
Roadrunner

P.S.: Nein, ich schreibe hier ausdrücklich nichts von Metalcore, Nu-Metal oder „Thrash-Metal“. Devildriver ist im positivsten Sinne des Wortes Cross-Over – egal, was mensch da aufzählen mag, es würde dem nicht gerecht werden. (Mal abgesehen davon, dass die normalen Subgenrebezeichnungen ohnehin für's bornierte Metalvolk sind und nicht für den aufgeklärten Metalbohème. ;-) ).

Dienstag, 20. November 2007

Um in der Bürokratie zu überleben, musst Du selbst zur Bürokratie werden.

Heute hatte ein „kleiner“ Schrecken sein Ende, welcher letzte Woche seinen Lauf genommen hatte. Da kam ich gerade von meiner Widerspruchsstelle wieder, schon lag da etwas „Feines“ im Briefkasten – natürlich: Vom Amt (d.h. von DEM Amt).

Der sinngemäße Inhalt: Die Aufhebung meines Leistungsbescheides mit dem Hinweis, dass ich für den laufenden Monat unrechtmäßig Beträge bezogen hätte, die ich eventuell zurückzahlen müsste. Begründung: Herr Moosberg ist Student und hat „dem Grunde nach“ ein Anrecht auf BAFÖG.

Um ganz ehrlich zu sein, dachte ich mir schon, dass es da ein Problem geben könnte: Ich meine, ich habe andauernd Probleme; sollte mal wirklich was klappen, muss ich skeptisch sein. Die letzten Tage liefen einfach viel zu gut für meine Verhältnisse.

Aber nein, ernsthaft: Ein ungutes Gefühl hatte ich schon, als ich meine Änderungsmitteilung abgab und dazu gehörte halt meine Immatrikulation. Zwar steht dort drauf „Student“, aber da ist unter dem angestrebten Abschluss auch „Promotion“ vermerkt. Nun erklär mal einer den Leuten vom Amt, dass ein Graduierten- oder Promotionsstudent – kurz: ein Doktorand – kein „normaler“ Student ist, der sich nämlich in der (akademischen) Erstausbildung befände und damit einen Anspruch auf BAFÖG besäße. Mein Sachbearbeiter gab dann heute auch unumwunden zu, er sei kein Fachmann zum Bundesausbildungsförderungsgesetz.

Wie auch immer: Letzte Woche ließ ich mir einen Termin bei meinem Sachbearbeiter geben. Gleichzeitig spitzte ich das BAFÖG-Amt an. Die wiederum waren sauer bzw. standen die dem Ganzen etwas verständislos gegenüber. Nicht, dass sie meine prekäre Situation nicht verstanden. Was ihnen unbegreiflich schien, war die Aktion seitens des Amtes. Es wäre ja klar, dass ich als Doktorand kein BAFÖG bekomme. Nun hatte ich also auch dort einen Termin ausgemacht, um einen Antrag zu stellen, dem mir natürlich das BAFÖG-Amt nicht statt gibt – denn ich bin ja Doktorand und habe keinen Anspruch auf diese Förderung. Somit hätte ich dann etwas Handfestes zum Vorlegen beim Amt (ARGE).

Gestern nun war ich auf dem BAFÖG-Amt und durfte feststellen, dass meine Sachbearbeiterin krank war. Nun ja, ihre Kollegin im Nebenzimmer war darüber informiert, nahm meine Unterlagen an und äußerte die ein oder anderen Worte. Im Laufe der Woche soll ich nun einen Ablehnungsbescheid vom BAFÖG-Amt erhalten.

Das nützte mir heute nun leider wenig, aber ich konnte um so deutlicher und sicher vertreten, dass ich KEIN BAFÖG beziehe und keins beziehen werde. Also bin ich dann am Nachmittag zum vereinbarten Termin mit meinen Sachbearbeiter gegangen. Der wiederum wies mich darauf hin, dass die (SachbearbeiterInnen) – mehr oder weniger – gesagt bekommen haben, dass Studenten „dem Grunde nach“ einen Anspruch auf BAFÖG besitzen. Konkret vermute ich, dass eine Richtlinie dazu auffordert; wahrscheinlich, weil StudentInnen und Studenten unter ganz bestimmten Voraussetzungen neuerdings auch ALG 2 beantragen können. Nichtsdestotrotz wusste der Sachbearbeiter aber, dass ich kein „normaler“ Student bin. Für ihn zählte aber nur das Wörtchen „Student“ auf meiner Immatrikulation. Ärgerlich ist das vor allem deshalb, weil ich mit ihm schon einmal darüber sprach und er meinte, dass dies alles klar wäre (d.h. „das Amt“ wisse, dass Doktoranden keine „normalen“ Studenten sind). Naja, ich habe ihn dann nochmals nachdrücklich darauf hingewiesen, dass ich kein BAFÖG bekomme und das BAFÖG-Amt auch ziemlich sauer reagierte. Letztlich lief es darauf hinaus, dass er sich erstmal mit einem anderen Sachbearbeiter kurzschließen wollte.

Nach wenigen Minuten holte er mich dann noch einmal in sein Zimmer und erklärte, er werde die Aufhebungsbescheide aufheben: Verständlicherweise war ich damit ziemlich erleichtert.

Allerdings frage ich mich jetzt, ob dieser ganze Heckmeck wirklich notwendig war. Letztlich hat sich mein Sachbearbeiter nur bei einem anderen Sachbearbeiter erkundigt; dass – im Vorfeld – hätte vor allem viel Zeit erspart. Was mir die Sache auch noch zeigt: Dieses „kleine Versehen“ hätte für mich erhebliche Konsequenzen gehabt und hat mich Zeit und Nerven gekostet. Nicht, dass ich den Sachbearbeitern eine reinwürgen möchte. Ich kann mir speziell beim „Amt“ vorstellen, dass da viel zu tun ist und naturgemäß auch Fehler passieren. Aber die Konsequenz, mit der mich ein Irrtum getroffen hätte, ist in den Auswirkungen auf die SachbearbeiterInnen selbst nicht wirklich erkennbar. Ich glaube nicht, dass dies irgendwelche Konsequenzen auf sie hätte. Ich meine, es sind doch letztlich „nur“ ein paar Worte auf Papier, die hier über ein Schicksal – in diesem Fall: über MEIN Schicksal – entscheiden. Tritt ein Fehler auf, sind es auch „nur“ die Worte, die korrigiert werden. Aber die Angst, die Wut, das Gefühl der Niedergeschlagenheit, die Demütigung und Ohnmacht ... all das, was ein Betroffener fühlt und erfährt, all das lässt sich nicht so einfach korrigieren. Irgendwie scheint das Feingefühl dafür auch nicht vorhanden zu sein. Es herrscht dadurch eine Einseitigkeit vor, die ich irgendwie ungerecht empfinde.

Nun will ich froh sein, dass sich das alles so verhältnismäßig unkompliziert geklärt hat. Der Schock sitzt noch tief. Aber ich bin auch erleichtert. Als kleine „Belohnung“ für den Schock, habe ich mir heute noch etwas „Kleines“ geleistet. Am Wochenende geht es dann wahrscheinlich nach Frankfurt / Main, einen guten Bekannten besuchen. Ich denke, da finde ich auch noch etwas Zerstreuung. Auf jeden Fall mache ich drei Kreuze, wenn ich – graduierter Einzelkämpfer – mich heute ins Bett fallen lasse.

(Hinweis: Die Bilder sind wie immer mit SP-Studio entworfen.)

Trabbi († 1996) in Aktion

Tja, auf Wunsch einer bestimmten Dame ...


Naja, ganz so richtig gut getroffen ist der Trabant († 1996) leider nicht (Wenn mir das ursprüngliche Amtsschreiben wieder in die Hände fallen sollte, kommt bestimmt noch ein anderes Bild. ). Aber wenigstens ist der Trabbi hier in Aktion zu sehen. Also ja, das Auto fuhr. Bei dem Foto handelt es sich übrigens um das erste Verkehrsdelikt, welches dem Fahrzeugführer zur Last gelegt wurde - Geschwindigkeitsüberschreitung von 5 oder 10 Km/h zu damals, ich glaube, 30 DM. Am Tag des Schnappschusses ging es dem Fahrer nicht wirklich gut; er düste zur Ausbildungsstelle in Schkeuditz, wo er just von seiner Ausbilderin nach Hause geschickt wurde. Erleichtert, aber dennoch "leidend", war es sein sehnlichstes Anliegen, schnell wieder nach Hause zukommen. Nicht mal ganze 50 Meter hinter dem Ausbildungsplatz warteten auch schon die staatlichen Starfotograph(inn?)en. Tja, aus nahe liegenden Gründen, möchte der Fahrer natürlich nicht erkannt werden.

Achso: Ich kenne ihn natürlich nicht. ;)

Freitag, 16. November 2007

Nachruf: Es war einmal ein Trabbi ...

Am 25.10.2007 war es fast genau 11 Jahre her, dass es um 4 Uhr morgens an der Tür klingelte: "Ja, hallo, hier ist die Polizei. Sie sind doch der Führer des Fahrzeugs XYZ-123, oder?".

Wie sich herausstellte, war mein parkendes Fahrzeug, ein Trabant, gerammt worden. Ursprünglich am Straßenrand abgestellt, lag er jetzt in den Büschen, die einen ehemaligen Spielplatz vom Gehweg trennten. Als ich mir das im Morgengrauen so anschaute, dachte ich mir noch: "Ach, halb so wild, sieht ja gar nicht soooo schlimm aus.". Die Bilder dann auf dem Schrottplatz waren allerdings SEHR ernüchternd.


(Quelle: Bild ausgekramt beim kürzlichen Umzug)


Mittwoch, 14. November 2007

KRAUT ATTACK: Den Kraut's eins auf's Maul hauen

Der UTOPIST vom GroFaFo hat ein nettes kleines Spiel aus der Taufe gehoben, das schon aufgrund seines Namens hier natürlich (!) nicht unerwähnt bleiben darf: KRAUT ATTACK.



Wer sich als Antifaschist immer schon mal so RICHTIG ausleben wollte, der darf das bei KRAUT ATTACK tun. Ja, das Game ist bewusst im Retrostil gehalten. Ja, es ist nicht politisch korrekt. Aber JA, es macht auch verdammt viel Spaß.

Aber worum konkret geht’s in dem Spiel? Dazu der UTOPIST selbst:


In dem Spiel selbst geht es darum dass du es als wackerer Antifaschist mit Nazis, Polizei, Pickelhaubenträgern und anderen Krauts aufnimmst. Du sammelst Davidssterne und hisst schwarz-rote Fahnen.


Was soll mensch dazu noch mehr sagen als: Los, saugen und zocken! Das ist ein anti-autoritärer Befehl. ;-)


DOWNLOAD
KAUT ATTACK (ca. 4 MB)

Hallo, Herr Moosberg ...

"... schön, dass ich sie mal persönlich spreche.", spätestens hier sollte die Otto-Normal-Bürgerin ihre Beine in die Hand nehmen und Land gewinnen, so schnell es nur irgend möglich ist!!!

Das Tückische an diesem Satz besteht jedoch darin, dass genau dies dann bereits nicht mehr möglich ist. So geschehen ist es mir, gestern auf der Annahmestelle für Widersprüche. Denn ja, wieder einmal möchte ich Widerspruch einlegen, gegen einen Bescheid (genau genommen gegen zwei Bescheide).

So bin ich dann also auf die Widerspruchsstelle getippelt, in der Hoffnung, dass es sich recht schnell erledigen könnte. Aber Fehlanzeige: Erst musste ich ein wenig warten und dann sprach mich der Sachbearbeiter auf meine Widersprüche an, wobei sich herausstellte, dass er auch noch der für meine Widersprüche verantwortliche Sachbearbeiter ist.

Das "Kernproblem" bei den zwei letzten Widersprüchen war, dass neue Bescheide ergingen und ich keinen Aufhebungsbescheid für die alten Bescheide erhielt. Nach meiner gestrigen "Sitzung" muss ich eingestehen, dass ich die neuen Bescheide hätte ggf. genauer lesen können – da stand irgendwo ein entsprechender Satz. Aber angesichts der Tatsache, dass ich vorher mit meinem Anwalt sprach und der mich nicht darauf hinwies, würde ich das nur teilweise auf meine Kappe nehmen wollen. Das Dumme ist nun, dass wir das gestern hätten alles recht schnell erledigen können (der Sachbearbeiter war in der Hinsicht wirklich sehr freundlich und unkompliziert ... gab umunwunden zu, dass er bei mir z.T. nicht mehr richtig durchblickt); aber da die Sache derzeit bei meinem Anwalt liegt und alles über den läuft, könnte es dann wieder zu Komplikationen kommen. Verärgert bin ich übrigens darüber, dass mein Anwalt bisher noch nicht reagiert hat: Tja, das kommt davon, wenn mensch vorab erstmal frist- und formwahrend Widerspruch einlegt.

An dieser Stelle zeigt sich m.E. auch wieder, dass sich Bürokratie selbst manchmal zum "Monster" entwickelt – und zwar unkontrolliert. Jedenfalls frage ich mich, ob es denn nicht einfacher ginge oder ob sich die Arbeitsgemeinschaft mit den ihr auferlegten Restriktionen selbst ein Bein stellt. Wenn ich mich an die Reportagen im TV und in der Zeitung erinnere, dass ein Großteil der Bescheide fehlerhaft ist und dann den Aufruf meiner Gewerkschaft, möglichst gegen JEDEN Bescheid Widerspruch einzulegen, vor Augen führe, dann überkommt mich jedenfalls dieser Eindruck.

Schade ist das vor allem für die SachbearbeiterInnen, die sich versuchen, recht unkompliziert zu geben. In der Hinsicht war ich gestern angenehm überrascht: Sowohl mein Widerspruchsmitarbeiter als auch mein Arbeitsvermittler scheinen doch recht i.O. zu sein.

Montag, 12. November 2007

Der unglaubliche Heinz ... von Foerster


Ja gut, der Heinz war im unten befindlichen Video schon recht alt. Aber trotzdem, ein wirklich interessanter und sympathischer Typ, den Wikipedia da zu den "radikalen Konstuktivisten" zählt. Einen wirklich netten Spruch hat die Heinz-von-Foerster-Gesellschaft parat: The negative is to constuct.





Quelle: Youtube.com


Allen, die sich selbst nicht zu ernst nehmen (wollen) und dafür eine gute Begründung benötigen, sei deshalb jenes Kleinod wärmstens ans Herz gelegt, welches ich kürzlich auf Youtube.com aufstöberte.

Links
Heinz von Foerster bei Wikipedia
Die Heinz-von-Foerster Gesellschaft
the n.e.t. - der interessante Dokufilm von Lutz Dammbeck, aus dem das Interview stammt.

Sonntag, 11. November 2007

Arbo graduiert

Mit dem Erhalt meiner neuen Uni-Karte am letzten Freitag darf ich mich nun endlich als "graduierter Student" fühlen, d.h. mit anderen Worten: Ich arbeite an meiner Promotion (= Doktorarbeit). Ein wenig komisch ist es schon, wenn ich mir überlege, dass ich jetzt immer noch an der Uni rumwusle und vom "normalen" Studenten sicher kaum zu unterscheiden bin. Naja, vielleicht daran, dass ich kaum Seminare besuchen muss. Aber wer will mensch daran erkennen? ;-)

Auf jeden Fall ist es jetzt ein ziemlich gutes Gefühl, sich bei den Mensa-Besuchen nicht – wie sonst immer – bei Frau W. durchschnorren zu müssen. Endlich kann ich mit der eigenen Uni-Card Essen bestellen ... und kopieren ... und Bücher ausleihen.

Iva Nova im Halle 5 e.V.

Ja, gestern war ich – mal wieder – zu einem kleinen Konzert: IVA NOVA spielten auf. Eine Frauen-Band, die russischen Folk mit Rock und Pop mixt. Das alles im Halle 5 e.V. des Werk II in Leipzig. Der Eintritt war noch recht fair: Im Vierertrupp je Person 5 Euro, normal 9 Euro und ermäßigt 7 Euro.

Vom Publikum her war es recht gemischt – offenbar kannten einige der Besucherinnen die Band schon. Andere, wie ich, kannten die Band nur von ihrer Webseite her. Und das ist auch irgendwie der Knackpunkt: Ich hatte IVA NOVA etwas rockiger im Gedächtnis. Auf der Bühne hielt sich der "Rock" [ ;-) ] aber in Grenzen.

Trotzdem wurden den Zuschauerinnen eine schöne Show und angenehme Musik geboten: Gesanglich machte das alles verdammt viel Spaß, weil russisch gesungen wurde, was trotz überbordender Energie-Explosionen eine leichte Melancholie unterlegte.



Wie auch immer: Enttäuscht, dass es doch nicht so rockte und manchmal vom Sound her ziemlich dünne war (bzw. noch "fetter" hätte sein können), war es insgesamt ein gutes Konzert und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Nicht so dolle war die "Disko" danach – was als "Russendisko" verkauft wurde, schien irgendwo mittendrin an unbezahlten Rechnungen gescheitert zu sein: Denn kann mir jemand mal erklären, was sone Ansammlung von Kuriositäten wie "Headaway" bei einer Russendisko zu suchen haben?

Links
IVA NOVA
Halle 5 e.V.

Mittwoch, 7. November 2007

Emanzipation in der Umkleide

Es wird ja immer wieder davon geredet, dass Frauen in die Männerdomänen vordringen, sie – die Männer – förmlich verdrängen. Keine Ahnung ob DAS stimmt. Aber eine ganz bestimmte Männerdomäne nehmen sie mit Sicherheit in Beschlag: Den Männer-Umkleidebereich in meiner Uni-Schwimmhalle, in der ich Training habe.

Frisch geduscht schlurfe ich heute also wieder aus meinem "Männerbereich" vor, um die Umkleidekabinen herum und sehe, was am Dienstag Abend fast immer zu sehen ist: Holde Weiblichkeiten, mit einem Föhn bewaffnet, die im Männerumkleidebereich ihre Schöpfe frisieren. Offenbar reichen die Steckdosen im Frauenabteil nicht aus.

Im Grunde ist das aber kein Problem: Außer ein paar belustigenden Kommentaren "abgedrängter" Männlichkeiten gab es da nichts. Die meisten Männer benötigen sowieso keinen Föhn. Lustig ist halt nur, wenn sich "Langlotsche" mit den Fraulichkeiten die Plätze streitig machen – zumindest würde ich das gerne mal so sehen. Denn ich selbst brauch ja auch keinen Föhn. Und außerdem bin ich nett. Tja, aber hypothetisch könnte das Ganze irgendwann so enden, dass mensch sich zum Föhnen anstellen muss. Und bei manchen "Föhngeschwindigkeiten", bestehen gute Chancen, dass die Haare schon allein durch das Warten trocknen. ;-)