Sonntag, 2. Dezember 2007

Swinging Arbo

Vom Freitag bis Samstag war in "McCormacks Ballroom" ein Swinger-Event. "Jaja, so richtig 20'er-Jahre-Style Hardcore-Swing!", dachte ich mir und schwelgte schon in den Erinnerungen an jene Neo-Swing-Heroen wie "Cherry Poppin Daddies". Dumm nur, dass mich Frankfurt / M. noch immer dahingerafft hatte – kurz: Ich bin erkältet.

Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, wenigstens am Samstag im "McCormacks Ballroom" einzukehren. Vorher hatte mich Frau W. schon darauf hingewiesen, dass die Leute dort "very stylish" umhertanzen – um 19.00 Uhr sollte es auch einen "Tanzworkshop" geben. Nun dachte ich mir natürlich, ohne "Style" ist das alles natürlich auch wieder doof. Doch was anziehen, wenn es sich um 20'er-Swing handelt? Ich habe dann noch etwas gefunden, wobei ich optisch wohl eher als "working class hero" duchging; das einzige was fehlte, war der Krug schalen Biers und eine fette Zigarre.

Noja, im McCormacks selbst war dann alles halb so wild, d.h. stilistisch war alles gemixt: Angefangen von der "zugehackten" Psychobilly-Punk-Beauty über wohl gekleidete Damen und Herren im Outfit der 50'er Jahre, bis zu einer interessanten Mixtur aus Skinhead-Hardcore-Look war alles vertreten (inkl. der "Normalos" und jenen, die wie eine "Dark Flower" umherhuschten ;-) ). Also fehl am Platze kam ich mir also nicht vor.

Zu Tanzen gab es auch recht wenig, da der Ballroom schlicht sehr voll war. Nichtsdestotroz war es dann sehr tanzbare Musik und mensch konnte im Grunde auch nicht anders, als sich dazu zu bewegen. Da waren also "Miss Betty Blue" aus Dänemark und "Nosey Joe & the Poolkings", wobei letztere optisch wirkten, als ob ältere Hardcoreveteranen mit einer Schulband unterwegs wären (aber genau dies gab dem ganzen m.E. das wirklich typische mit "Verruchtheit" angehauchte Swing-Feeling, das ich persönlich immer mit Swing in Verbindung bringe). Das Einzige, was mensch hier als Negativpunkt aufwerfen mag: So ganz rein 20'er-Jahre-Style war das doch nicht, hier und da mischten sich ganz klar Rock'n'Roll-Sachen mit ein. Aber schlimm ist das m.E. überhaupt nicht – im Gegenteil, es lockerte die Sache dann doch noch mehr auf.

Was mir dann wieder mal auffiel: Zwischen Swing, Punk und Rock gibt es doch irgendwie auffällige Parallelen. Ja, ich gehe mal soweit und behaupte, dass ein Großteil der Songs an diesem Abend einfach rockte! Da war Energie drin, es hatte irgendwie Groove ... und es hat einfach Spaß gemacht. In der Summe war es also ein schöner Abend. Ich kann das nur weiter empfehlen, insbesondere wegem "Ballroom", der eine wirklich schöne Veranstaltungsstätte darstellt.

Links


McCormacks Ballroom auf Gig-Guide (mit GoogleMap)
McCormacks Ballroom bei abstrus-promotion.de (mit Bildern)

Miss Betty Blue, Swing-Band aus Dänemark
Nosey Joe & the Poolkings aus Schweden

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