Dienstag, 25. September 2007

Ämtermarathon

Irgendwie ist das schon verrückt: Da gebe ich heute das neue Wohnungsangebot bei meiner Agentur für Arbeit ab, komme nach Hause und schon liegt mir ein Mahnschreiben meiner Krankenkasse im Briefkasten. Mein Beitrag für August wäre nicht gezahlt worden und nun droht mir das Ruhen der Krankenkassenleistung. Und das, obwohl ich denen schon kurz nach Erhalt meines neuen ALG-2-Bescheides diesen als Kopie vorlegte, worauf diese mich dann wieder als "pflichtversichert" anmelden sollten. Nun rufe ich also bei denen an, die sagen mir wieder, die Arbeitsagentur hätte mich noch nicht angemeldet.

Diese Info hatte ich schon letzte Woche, als ich bei der Agentur die Pferde wegen dieser Wohnungssache scheu machte; deshalb fragte ich gleichzeitig an, wie das mit den mir zustehenden Rückzahlungen der Beiträge aus der freiwilligen Versicherung aussähe (die Agentur muss mich nämlich rückwirkend versichern, weil mit diesem neuen Bescheid eine alte Berechnung zurückgenommen wurde). Also setzte ich jetzt wieder ein Schreiben auf, in dem ich die Agentur jetzt aufforderte, diesen Sachverhalt mit meiner Krankenkasse endlich zu klären, denn ich würde sonst unversichert dastehen. Tja, so düste ich heute schon zum zweiten Mal in die Agentur: Die Dame an der Rezeption meinte dann nur verschmitzt, "Ah, Sie waren heute ja schon mal da. Das sehe ich an Ihrer Nummer – da sind so viele Einsen drin.".

Nun komme ich nach Hause und bin 16.00 Uhr zu einer Wohnungsbesichtigung verabredet – das neue Wohnungsangebot. Wirklich super, für den Preis. Bis Montag soll ich mich entscheiden. "Mist!", denke ich mir, weil ja das Amt bekanntlich sehr langsam reagiert und ich das Angebot für diese Wohnung erst heute abgab. Bis Montag ist das nicht zu schaffen.

Wieder zu Hause, öffne ich den Briefkasten: Drinnen ein Schreiben von der Agentur. Dem Antrag auf Umzug ist stattgegeben, auf meine telefonische Anfragen bzgl. der Rückzahlungen meiner Krankenkassenbeträge sollte ich mich (nochmal!) mit meinem neuen Bescheid bei der Krankenkasse melden. Super: Eine Genehmigung für eine Wohnung, die schon vermietet ist, und wieder der gleiche Hinweis, mich an die Krankenkasse zu wenden. Genau die hatte mich ja am Vormittag an die Agentur verwiesen, weshalb ich ja mein Schreiben aufsetzte.

Nun, ziemlich frustriert, rief ich bei der Arbeitsagentur an, meinte, es liegt eine "kleine" formelle Sache wegen dem Umzug vor, die aber sehr wichtig ist. Die Sachbearbeiterin sah schon das Angebot, welches ich am Morgen abgegeben hatte und teilte mir mit, mensch würde sich telefonisch oder per Mail bei mir melden – auf jeden Fall noch vor Ende dieser Woche. Nach diesem Gespräch kopierte ich mein heutiges Schreiben von der Agentur und wuselte zu meiner Krankenkasse.

Die Bearbeiterin dort erzählte mir nun wiederum erneut, ich wäre von der Agentur nicht als pflichtversichert gemeldet worden. Nun legte ich da zum zweiten Mal den entsprechenden Bescheid vor – mit dem heutigen Schreiben der Agentur, wonach ich mich bei der Krankenkasse melden soll. Irgendwie wirkte die Frau ziemlich verlegen, tippte im Computer herum, rief eine Sachbearbeiterin an, um mir anschließend mitzuteilen, sie hätte die Sache an "die Zentrale" weitergeleitet und ich würde von der nun "eingetragen" werden. Das Ganze nähme aber etwas Zeit in Anspruch, d.h. ich muss gegen Ende der Woche anrufen, ob ich schon "drin" bin (im System). Um die Zahlung für den August käme ich – insbesondere wegen der Kürze der Zeit – nicht herum. Aber ich würde die Beträge natürlich wieder zurückbezahlt bekommen. Toll, die etwas über 120 Euro sind aber erstmal weg. Die Mahngebühren werde ich aber auf jeden Fall nicht überweisen! Wäre ja noch schöner: Dafür, dass dieser blöde Verein rumschlampt, zahle ich doch keinen Bonus.

Abermals zu Hause angekommen und meinen Antrag auf "Fortzahlung der Leistung" (ALG 2) stellend, klingelt mein Mobiltelefon: Dran ist mein Sachbearbeiter von der Agentur, das mit dem neuen Wohnungsangebot ginge in Ordnung; ich solle nur bitte meinen Antrag auf Fortzahlung noch vor Ende des Monats abgeben. Schön, dass ich gerade daran saß. Und irgendwie komisch, wie "unkompliziert" das auf einmal ging.

Nächsten Monat werde ich dann also in eine schöne 2-Raumwohnung ziehen. Ärgerlich bleibt aber dieser blöde Stress mit der Krankenkasse (von der ich in Sachen Bearbeitung immer eine recht positive Meinung hatte).

Die Weisheit am Ende dieses chaosreichen Tages: Offenbar muss mensch den Leuten immer ziemlich dolle auf's Schwein gehen. Schön, dass mensch als Arbeitsloser so viel Zeit dazu hat.

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