Donnerstag, 20. September 2007

The Devil's Rejects - Rob Zombies Kill Bill 2

Ein vermummter Hüne schlurft über den staubigen Boden eines eher lichten Dickichts - mit einer nackten Frauenleiche im Schlepptau. Mehrere Polizeiautos preschen über eine Ranch - wirbeln Staub auf. Sonnenstrahlen schlagen sich ihren Weg durch die stickigen Ausdünstungen eines Schlafzimmers, in dem ein bärtiger Langhaariger friedlich und lieblich neben einem sichtbar toten und nackten Frauenleib liegt. Es kommt zu einer Schießerei. Eine Person wird festgenommen. Zwei Personen fliehen - ein Flüchtling ist der bärtige Langhaarige.

So in etwa der Auftakt zu "The Devil's Rejects" (TDR), der Fortsetzung von Rob Zombies "Haus der 1000 Leichen". Der Inhalt ist kurz erzählt: Das Schlachthaus der Familie Firefly wird ausgehoben. Fortan sind Babe und Otis Firefly samt Cpt. Spauldings auf der Flucht vor dem sadistischen Sheriff, dessen Bruder sie eher weniger als mehr auf dem Gewissen haben.

Während der Vorgänger sich noch deutlich des regen Splatterwerks erfreute, ist TDR ein etwas zurückhaltender Roadmovie. Aber meiner Meinung nach um keinen Deut gewaltloser. Die Gewalt spielt sich eher auf einer etwas anderen Ebene ab. Es ist hier etwas mehr der Sadismus und Zynismus sowie die Beiläufigkeit von Gewalt, die einem den Atem stocken lassen. Weniger Schock-Visualität, dafür mehr Schock-Emotion.

Dazwischen ganz banale Szenen und Gespräche - etwa, wenn Babe Firefly ein Eis möchte oder wenn die ganze Bande bei einem befreundeten Zuhälter Zuflucht findet und erstmal in Ruhe chillt. Zombie hat auf diese Weise einen wirklich interessanten Kontrast geschaffen, wodurch die Gewaltszenen deutlich an Intensität gewinnen und sich die gesamte Handlung an Absurdität förmlich zu überfressen scheint. Die Fireflys - eine (fast) normale Familie. Geradezu sympathisch. Just diese Sympathie wird zum Ende hin verstärkt herauf beschworen, wenn die Fireflys auf ihren Peiniger vor der Hölle treffen.

Ein besonderes Augenmerk sei auch auf die Musik gelegt. Die eben beschriebene Absurdität wird vor allem auch durch passende Musikstücke untermalt - fast meisterhaft. Insbesondere die "Chill-Szene" und das Ende sind mir im Gedächtnis geblieben.

FAZIT

Insgesamt also ein eher ruhiger Film. Im Vergleich zum Vorgänger verhält es sich daher ähnlich wie bei Kill Bill. So richtig vergleichbar sind die beiden Teile nicht. "Das Haus der 1000 Leichen" war Splatter. "The Devil's Rejects" ist ein Roadmovie und wirkt irgendwie "erwachsen" - sofern mensch das von einem Film dieses Splattergenres behaupten kann ;) . Allein die Tatsache, dass Rob Zombie mit Cpt. Spauldings den wohl bösartigsten und bissigsten Clown geschaffen hat, den die Kinowelt bisher erleben durfte, dürfte diesen Film zum Pflichtprogramm für alle nicht zu zart besaitete Personen machen. Ich persönlich fand ihn klasse.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

HI
TDR hat mir sehr viel besser gefallen als Haus der 1000 leichen. Roadmovies wie From Dusk till Dawn halt!