Donnerstag, 29. Januar 2009

„Alter schafft Neues“ oder „Aus alt mach neu“

“Hey, unsere Gesellschaft wird immer älter! Da müssen wir was machen!“, wird sich wohl das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gedacht haben, als sie ihre neue Kampagne „Altes schafft Neues“ auflegte. Tja, nur wie könnte das gemeint sein? Ich bitte dazu, mal auf die entsprechende Seite zu gehen: hier. Einfach anklicken, auf eines der Plakate bzw. Banner schauen, so unten rechts (alternativ: hier mehrere Plakate).

Fällt da jemandem was auf? Nein? Dann schauen wir doch mal hier.


Tja, kaum zu glauben, welch „unterschwellige Botschaft“ da versteckt ist. Also: „Alter schafft Neues“ ergibt im besten Recycling-Verständnis „Aus alt mach Neu“. Ist doch prima! Geben wir „den Alten“ einfach einen Sinn. Die letzten Jahre, die müssen doch nicht „wertlos“ sein! Gerade, wenn „die Alten“ so fit wie nie zuvor sind!! Gemeinsam gegen die Finanzkrise, gegen den Hunger in der Welt! Verschachern wir „die Alten“ einfach „fair“!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich fürchte, da bist du ganz schön übers Ziel hinausgeschossen. Mit so viel Gewalt eine solche Kampagne fehlinterpretieren und dann noch statt dem grünen Punkt (Recycling) ein Fair-Trade-Symbol einflechten (Fairer Handel)?

Schlaf nochmal drüber und bügel den Beitrag aus. So ist er ein wenig peinlich.

Arbo Moosberg hat gesagt…

Naja, das Symbol auf den Plakaten ähnelt schon ziemlich stark dem "Fair Trade". Eingeflechtet wurde das von mir nicht - das ist im Original so! Und dass das den Werbefuzzis nicht auffiel, ist schon ein starkes Stück, angesichts der Steuergelder, die dafür draufgegangen sind. Da müssen also auch im Ministerium ganz schön verkalkte Leute sitzen.

Ansonsten passt's ironischerweise. Oder sollte ich lieber "zynischerweise" schreiben? Der Mensch taucht dort einfach viel zu stark als "Wirtschaftsfaktor" auf. Angesichts der Tatsache, dass der Sozialstaat immer stärker gekürzt wird, selbst für diverse kleinen Dinge kein Geld mehr da zu sein scheint, ist es eine ganz schöne Geschmacklosigkeit, "die Alten" z.B. daran zu erinnern, dass sie ja auch ehrenamtlich "nützlich" sein können. Das erinnert mich ein wenig an die Lobpreisungen der (Speise-) Tafeln bzw. Armenspeisungen als "gesellschaftliche Solidarität"; auch das betrifft Bereiche, in denen der Sozialstaat offenbar "Lücken" aufweist!

Ohnehin scheint mir unterschwellig die Botschaft durchzuschimmern, sich für einen "Müßiggang im Alter" schämen zu müssen. Was angesichts drohender Altersarmut und hochgesetzter Renteneintrittsalter ebenfalls einen ganz abgeschmackten Charakter besitzt. Warum soll mensch sich "nützlich" machen müssen?

Angesichts des aktuellen politischen Klimas und anderer Kampagnen ("Du bist Deutschland" u.ä.), kann das eigentlich niemand "fehlinterpretieren".

Arbo