Donnerstag, 9. Oktober 2008

Seltsamer Gedenktag

Heute ist der 9. November, jener Tag, dem maßgeblich das Ende der DDR und der Fall der Mauer zugeschrieben wird. Zu Recht darf dieses Tages in Leipzig gedacht werden. Auch ein Herr Steinmeier (SPD) dachte sich das wohl und hat dann an historischem Ort in L.E. eine Rede gehalten. Jedenfalls berichtet das die LVZ.

Als mündiger Bürger darf ich mir aber von dem, was Steinmeier so erzählte, allerdings reichlich veralbert vorkommen.

“In Teilen der Wirtschaft habe sich zuletzt ein falsches Verständnis von Freiheit durchgesetzt, 'in dem der 'homo oeconomicus' zum alleinigen Maßstab des Handels wurde, Gier über ökonomische Vernunft siegte' [...]
'Mit einem Bild vom Menschen als einem Individuum, dass sich alles schafft und alles schaffen darf, ohne auf die moralischen Grenzen und gesellschaftlichen Ressourcen seines Tuns zu achten, drohen wir insgesamt Schiffbruch zu erleiden', betonte Steinmeier in seiner 'Rede zur Demokratie' in der Nikolaikirche anlässlich des 19. Jahrestages der friedlichen Revolution in der DDR. [...] Der demokratische Staat sei Garant der Freiheit - gerade indem er Rahmenbedingungen bestimmt.“


DAS sagt also Herr Steinmeier. Jener, der symbolisch die „Agenda 2010“, steht. Jener Steinmeier, der sich vor dem Untersuchungsausschuss zur Sache Kurnaz und Guantanamo ziemlich bedeckt gibt (siehe hier). Jener Herr Steinmeier, der als Kanzleramtschef und Beauftragter für den Nachrichtendienst natürlich auch keine Ahnung davon hatte, was die BND-Aktivitäten kurz vor dem Irak-Krieg betrifft (hier und hier).

Hallo? Welcher Volldepp hat den eigentlich zu dieser „Festagsrede“ geladen?

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