Sonntag, 29. Januar 2017

Die missverständlichen Kapazitätsgrenzen von Frau W.

Der Umstand, dass es in der letzten Zeit hier im Blog etwas ruhiger war, sollte nicht drüber hinwegtäuschen, dass es nichts zu schreiben gegeben hätte. Tatsächlich hat mich im letzten Jahr vor allem die Debatte über die Äußerungen von Sahra Wagenknecht umgetrieben. Leider hatte ich arbeitsbedingt wenig Zeit, dazu etwas zu schreiben. Das will ich nun nachholen.

Mir ist natürlich bewusst, dass alle, die nicht sonderlich von einer „sozialen“ Politik angetan sind, jede Unstimmigkeit aus dem „linken“ Lagen freudig aufgreifen, um eben eine Partei, die auf eine „soziale“ Politik hinwirken möchte, zu diskreditieren. Aber eingedenk dieses teils sehr offensichtlichen Umstands stört mich ehrlich gesagt mindestens ebenso, wie unkritisch und polarisiert die Debatte auch von „linker“ Seite geführt wird, ganz so, als ob völlig auszuschließen sei, dass Wagenknecht selbst ziemlich weit daneben greift. Offen gestanden finde ich manche ihrer Argumente ziemlich fragwürdig und bisweilen auch dreist in dem Versuch, Leute wie mich für dumm zu verkaufen.

Seitens Wagenknechts heißt es dann vereinzelt, sie hätte sich unglücklich“ (offenbar aber nicht falsch) ausgedrückt, es wären Missverständnisse entstanden. Komisch nur, dass diese Missverständnisse in einem bestimmten Kontext ziemlich häufig und geradezu systematisch vorkommen. Mely Kiyak bringt das wie folgt auf den Punkt:

Sahra Wagenknecht fühlt sich missverstanden. Ausgerechnet sie, deren Popularität sich auch aus ihrer Gabe speist, komplizierte ökonomische Verhältnisse talkshowgerecht zu servieren. Bei einem Thema wie Bankenregulierung hat sie bislang nie damit kämpfen müssen, dass jemand sie falsch versteht. Ihre Einstellung zur Riesterrente kann sie ebenfalls in einer halben Minute präsentieren. Das Verzocken der Renten auf den Kapitalmärkten über Mario Draghi und die EZB ist schon fast ein geflügeltes Wort. Nichts davon musste Sahra Wagenknecht jemals korrigieren. Nie fühlte sie Erklärungsbedarf. Das Ganze noch einmal in anderen Worten erklären? Niemals!“ (Mely Kiyak, ZEIT, 3.08.2016)

Gastrecht und Silvester

Nehmen wir die Debatte um die Silvester-Nacht in Köln 2016: In diesem Zusammenhang sprach Wagenknecht davon, dass jene, die ein Gastrecht missbrauchen, dieses verwirkt hätten (siehe z.B. taz, 13.01.2016). Ein Gastrecht ist nun aber eine eher informelle Idee, dazu gibt es kein Gesetz. Was es gibt, das ist ein Asylrecht, das als universelles Menschenrecht gilt. Und genau dort liegt der rhetorische Trick: Das „Gastrecht“ sollte als „Asylrecht“ gelesen und verstanden werden, ohne auch nur Letzteres auszusprechen. Auf diesem Wege ließ sich die Einschränkung eines universellen Menschenrechts fordern, ohne es direkt auszusprechen.

Der Ehrlichkeit halber ist aber darauf hinzuweisen, dass diese Wortwahl in der Partei „Die Linke“ als „unglücklich“ empfunden (RND, 8.08.2016) wurde, was Wagenknecht dann in einem Interview im Sommer 2016 einräumte, wobei sie auch betonte, diese Wortwahl nicht mehr verwenden zu wollen (ZEIT, 4.8.2016).

Kapazitätsgrenzen

Wäre die Diskussion um die Silvesternacht ein Einzelfall, dann könnte ich sagen „Schwamm drüber“. Tatsächlich wilderte Wagenknecht angesichts der Flüchtlinge zusätzlich im rechtspopulistischen Spielfeld, als sie von natürlichen Kapazitätsgrenzen sprach und vor einem Zerreißen der Gesellschaft warnte, sollte noch eine Million Flüchtlinge nach Deutschland kommen (RND, 14.01.2 016a, und RND, 14.01.2016b).

Auch hier wieder ein rhetorischer Kniff, der aber reichlich plump als Spitzfindigkeit daherkommt. Natürlich hatte Wagenknecht nicht von „Obergrenzen“, sondern von „Kapazitätsgrenzen“ gesprochen (LVZ, 17.03.2016). Lassen wir das mal so im Raum stehen, dann bleibt das Sprechen von „Kapazitätsgrenzen“ dennoch problematisch und zwar aus mindestens zwei Gründen.

Erstens: Wenn Wagenknecht von Kapazitätsgrenzen sprach und davon, dass die Flüchtlingsbewegungen die Gesellschaft auseinanderreißen könnten, mag das gerne als „Realismus“ ausgelegt werden (übrigens auch eine Strategie der Neu-Rechten und Rechts-Populisten: man/frau sieht die „Realität“, die anderen sehen sie nicht oder wollen sie nicht sehen). Stillschweigend werden aber mit diesem „Realismus“ die vorherrschenden sozialen Verhältnisse einfach so akzeptiert (inkl. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit). Dabei hätte es Wagenknechts Aufgabe als „linke“ Politikerin sein können, darauf hinzuweisen, dass die Menschen, die nach Europa kommen, letztlich ebenso „Globalisierungsverlierer“ sind wie die Menschen, die bereits hier am Rande der Gesellschaft leben. Natürlich steigt mit mehr Menschen auch die Zahl der Erwerbsfähigen, so dass die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt zunimmt. Aber davon sind alle betroffen. Das hätte eine „linke“ Politikerin auch zum Anlass nehmen können, um an die Solidarität zu appellieren, neue Allianzen und Möglichkeiten für sozialen Protest aufzuzeigen und auf diese Weise die bestehenden Ängste abzubauen. Stattdessen steigt sie mit „Kapazitätsgrenzen“ in die Diskussion ein, mit der die Frontstellung „Wir gegen die“ bedient wird und damit auch noch in eine völlig falsche Richtung: Denn die eigentlichen Probleme liegen doch in der Vernachlässigung und im Schleifen des Sozialstaats.

Es ist nicht so, dass Wagenknecht diese Aspekte völlig ignoriert hätte - sie könnte immer darauf verweisen, dass sie auf den mangelnden sozialen Wohnungsbau, die Situation der Flüchtlinge vor Ort usw. aufmerksam machte. Aber das steht dann eben neben provokativen Äußerungen, die ein konfrontatives „Wir gegen die“ bedienen, statt Solidarität zu fördern und Ängste abzubauen. Anders formuliert: Wenn es mir darum geht, soziale Spaltung zu vermeiden, dann sollte ich doch alles vermeiden, was einer „Wir gegen die“-Rhetorik Nahrung gibt. Verschärft wird das dadurch, dass sie ganz klar AfD-Argumente und -Motive bedient, wenn sie z. B. meint, es müsse das Ziel sein, dass Flüchtlinge wieder heimkehren (RND, 14.01.2016b). (Kritisch lässt sich hier anmerken, dass in dieser Forderung ein Mangel an Empathie für Flüchtlinge aufkommt: Können wir überhaupt verlangen, dass die Menschen wieder dorthin zurückkehren, wo sie herkommen? Existiert diese „Heimat“ denn überhaupt noch? Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass es manchen Flüchtlingen aus verschiedenen Gründen nicht zuzumuten ist, wieder zurückzukehren - selbst dann, wenn dort Demokratie, Rechtsstaat usw. Einzug halten.)

Zweitens ist die Debatte um Kapazitätsgrenzen schlicht unnötig – außer, natürlich für die, die am „rechten Rand“ fischen wollen. Zwar wird wohl niemand bestreiten, dass es theoretisch „Kapazitätsgrenzen“ für die Aufnahme von anderen Menschen geben kann. Aber sind wir denn schon an einer Kapazitätsgrenze angelangt? Dass Wagenknecht immer wieder an der Behauptung festhält, es gäbe natürliche Kapazitätsgrenzen, wirkt reichlich absurd angesichts jener Länder, die gemessen an ihrer Einwohnerzahl, ihrer im BIP gemessenen Wirtschaftsleistung usw. viel mehr Flüchtlinge z. B. aus Syrien aufnehmen als Deutschland und dabei wohl noch viel eher an Kapazitätsgrenzen stoßen müssten (Beispiel Libanon via ZEIT, 7.05.2015). Interessant ist in diesem Kontext, was die UNO-Flüchtlingshilfe unmissverständlich feststellt:

Selbst in Zeiten stark ansteigender Zahlen sind Flüchtlinge global sehr ungleich verteilt. Reichere Länder nehmen weit weniger Flüchtlinge auf als weniger reiche. Knapp neun von zehn Flüchtlingen (86 Prozent) befanden sich 2015 in Ländern, die als wirtschaftlich weniger entwickelt gelten.“ (UNO-Flüchtlingshilfe, Globale Trends – Jahresbericht 2015).

Nun kommt also eine als „links“ bekannte Spitzenpolitikerin und spricht ohne Not (!) über hypothetische Kapazitätsgrenzen von reicheren Ländern wie Deutschland. Dass in diesem Kontext gerade linke Politikerinnen und Politiker ein ziemliches Problem mit den entsprechenden Äußerungen von Wagenknecht haben, das ist mehr als verständlich.

Fazit

Es handelt sich bei Wagenknechts Äußerungen also um alles andere als bedauerliche Einzelfälle. Dahinter steckt etwas Systematisches. Die konkrete Strategie besteht offenbar darin, zunächst entsprechende Äußerungen zu tätigen, sie danach zu relativieren und/oder als „missverstanden“ darzustellen. Das war übrigens bereits bei Wagenknechts Mann Oskar Lafontaine schon so, als er den Begriff „Fremdarbeiter“ benutzte, ihn danach erst verteidigte und sich davon distanzierte (Standard, 18.06.2005; Stern, 9.10.2005). Wagenknecht verfährt ähnlich und verliert sich in Spitzfindigkeiten wie die Diskussion um „Kapazitätsgrenzen“ zeigt, bei der aber für jeden und jede sichtbar ist, dass Wagenknecht damit an die „Obergrenzen-Debatte“ anschließen will. Es kommt nicht von ungefähr, wenn sie mit diesen Äußerungen auch Beifall von der AfD erhält.

Im Übrigen hat Wagenknecht selbst gesagt, dass sie auch die erreichen will,
 „die zurzeit aus Frust, aus Verärgerung über die bisherige Politik darüber nachdenken, AfD zu wählen, aber nicht, weil sie deren Parolen unbedingt gut finden, sondern wirklich nur, weil sie sagen: ‚Ich will deutlich machen, dass sich was ändern muss‘“ (zitiert nach Stern, 7.01.2017).
 Das ist natürlich etwas schräg. Denn wenn es nur danach ginge, „Protest“ abzuholen (es muss sich etwas ändern), dann könnte Wagenknecht das auch mit „linken“ Parolen machen. Da sie aber auf Wechselwählerinnen und Wechselwähler der AfD abzielt, muss (!) sie sich begrifflich in die Nähe der Neu-Rechten und Rechts-Populisten begeben.

Angesichts der Kritik sieht sich Wagenknecht einer Kampagne ausgesetzt (Tagesspiegel, 8.01.2017; siehe auch Telepolis, 10.01.2017). Die NachDenkSeiten (NDS) springen ihr zur Seite und schreiben von einer „Neujahrskampagne“ (NDS, 9.01.2017). Kein Wunder, gehen die NDS doch schon länger von einer Kampagne gegen Wagenknecht aus (z.B. 28.07.2016 oder 30.09.2016, hier zur Nominierung der SpitzenkandiatInnen des Bundestagswahlkampfs 2017) und sehen „Die Linke“ von außen gesteuert, fremdbestimmt oder als Opfer einer anti-deutschen Kampagne.

Nun kann es tatsächlich sein, dass Wagenknecht mit einer Kampagne konfrontiert ist. Und natürlich will ich auch nicht unterschätzen, was z.B. seitens anti-deutscher Kritik regelrecht ins Kraut schießt. Aber erstens heißt das nicht, dass jede Kritik an ihr automatisch unberechtigt sei. Und zweitens liefert sie selbst reichlich Material für die Kritik an ihr. Letzteres ist eine zwangsläufige Konsequenz daraus, dass sie die AfD-Wechselwähler erreichen will. Damit steht sie aber zielsicher bestimmten als „links“ angesehen Grundwerten entgegen.

Nun ist es so, dass Wagenknecht auch oft Dinge sagt, die vernünftig klingen und die durchaus in den Kanon einer linken Politik passen. Nur ist das schon seit längerer Zeit in einen Kontext eingebettet, der mich nachdenklich stimmt.

Mag am Anfang noch das Bild einer taffen, intellektuellen und versierten linken Politikerin im Raum gestanden haben, sieht es derzeit für mich danach aus, dass Wagenknecht schlicht auf ihren eigenen politischen Vorteil aus ist, indem sie u.a. rechtspopulistischen Trends hinterherjagt. Dabei scheint sie den eigentlichen linken Werten immer mehr entgegen zu stehen, was in der Folge die entsprechende Kritik in der Linken selbst auslöst. Das hat zunächst nichts mit Kampagne oder Verschwörung zu tun (obwohl diese Kritik dafür genutzt werden kann), sondern schlicht mit dem Umstand, dass Wagenknecht knallhart auf Wahlstimmenmaximierung aus ist und dabei das als „links“ angesehene Wertefundament verlässt.

Vermutlich werden die einen oder anderen ähnliche Gedanken mit sich herumtragen. Es ist schlicht so, dass es irritiert und misstrauisch macht, wenn zwischen „linken“ Forderungen und dem „rechten“ Spielfeld herumgewuselt wird. Eine soziale Politik möchte ich ungern von Leuten umsetzen lassen, die eine „Wir gegen die“- und nationale AfD-Rhetorik bedienen.

Ob Wagenknecht mit ihrem Kurs tatsächlich Erfolg hat und viele Wahlstimmen abholt, das werden wir sehen. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass das nach hinten losgeht. Ob das dann aber im erfolgreichen Falle zu einer „linken“ Politik führt, das steht für mich ebenfalls in den Sternen. Jedenfalls erwarte ich von ihr keine „linke“ Politik. Aber ich lasse mich auch gerne überraschen.

(Update 29.01.2017, 13.30 Uhr, stilistische Änderungen)

3 Kommentare:

Charlie hat gesagt…

Herzlichen Dank für diesen ausführlichen, guten Text! Ich verstehe bis heute nicht, weshalb notwendige und konstruktive Kritik von links an Wagenknecht oder anderen "Ikonen" der Linken von nicht wenigen Menschen nach wie vor als "Sakrileg" betrachtet wird - ich schreibe mir zu diesem Thema schon seit Jahren die Finger wund, ohne auch nur einen einzigen Menschen zu erreichen, der diesem wahnwitzigen Dogma anhängt. Im Gegenteil wurde ich aus diesem Lager stets nur angefeindet, verspottet oder gleich komplett ignoriert.

Umso erbaulicher ist es, hier einen solchen fundierten, ambivalenten Text zu lesen, der um Längen besser ist als das, was mir bisher dazu eingefallen ist. Ich würde ihn ja gerne "klauen" und als "Gastbeitrag" bei mir einstellen - selbstverständlich mit Verweis auf die Originalquelle. Erlaubst Du das?

Ich halte das Thema für immens wichtig, denn aus meiner Sicht schadet jeder eventuellen linken Alternative nichts mehr als das Wildern in rechtspopulistischen Gefilden, um Wählerstimmen zu "erbeuten" oder medial "populärer" zu werden.

Liebe Grüße - und in jedem Falle danke für den Text!

Arbo Moosberg hat gesagt…

Lieber Charlie,

danke für die positive Rückmeldung. Offen gestanden war das schon länger ein Anliegen von mir, weil mir insb. die Reaktionen z.B. der NDS richtig auf den Magen geschlagen sind. Deine Erfahrungen - Anfeindung, Spott usw. - waren es auch, warum ich lange gezögert habe, etwas zu schreiben (und warum ich den Text hier mehr oder minder anonym veröffentlich habe).

Es ist natürlich so, dass manche Kritik auch ins Kraut schießt. Ich selbst kann auch mal Fünfe gerade sein lassen. Aber gerade beim Thema Flüchtlinge geht's um ganz fundamentale Sachen und da war und bin ich extrem sauer, wenn mir hier eine AfD-Meinung als "linker Realismus" vorgehalten wird.

Da liegt übrigens noch viel mehr im Argen. Wenn Du mal die Äußerungen von Wagenknecht zur Wirtschaft nimmst, ist es auch reichlich schräg, dass sie auf einmal mit dem - für im Westen sozialisierte Linke (ich komme aus dem Osten) - konservativen Kampfkonzept der Sozialen Marktwirtschaft kommt und dann auch noch vor allem immer wieder Erhard im Munde führt. Dazu hätte ich auch noch etwas schreiben können/wollen, dann hätte ich aber noch etwas mehr recherchieren müssen und der Text wäre auch noch viel länger geworden. ;-)

Wie auch immer, Du kannst den Text gerne als Gastbeitrag einstellen - als Fachmann würde ich Dich nur bitten, nochmal zu schauen, ob sich da ggf. noch ein arger Schreibfehler o.ä. eingeschlichen hat. Hier beim Bloggen bin ich da leider etwas faul und seh' manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. ;-)

Arbo Moosberg hat gesagt…

@ Charlie:

Du schreibst:

>> Ich verstehe bis heute nicht, weshalb notwendige und konstruktive Kritik von links an Wagenknecht oder anderen "Ikonen" der Linken von nicht wenigen Menschen nach wie vor als "Sakrileg" betrachtet wird - ich schreibe mir zu diesem Thema schon seit Jahren die Finger wund, ohne auch nur einen einzigen Menschen zu erreichen, der diesem wahnwitzigen Dogma anhängt. Im Gegenteil wurde ich aus diesem Lager stets nur angefeindet, verspottet oder gleich komplett ignoriert. <<<

Gut, da mag vielleicht die eine oder andere Wortwahl mitbestimmend sein (habe das aber bislang nicht verfolgt). Das eigentliche Problem scheint mir im System der Aufmerksamkeitsökonomie zu liegen. Wagenknecht hat halt medial dazugelernt und sich mehr oder minder "unverzichtbar" gemacht. Das andere Personal ist meist ziemlich farblos und/oder weniger angepasst. Da wollen die es sich nicht mit ihr verscherzen. Fällt Dir aus dem Stehgreif jemand ein, der sachkompetent aus der Hüfte heraus - nicht auswendig gelernt - einen geraden Satz in die Kamera bekommt?

Die andere Sache ist, dass - wie geschrieben - die Kritik auch ins Kraut schießt, hier insb. die anti-deutsche Kritik. Wie absurd das sein kann, habe ich mal als Dozent unter jungen Leuten bemerkt.

Du befindest Dich halt immer in diesem Spannungsfeld aus berechtigter Kritik, die von der Gegenseite wiederum zum Niedermachen der Strömung herangezogen wird. Und in dem Kontext vermute ich mal, dass es automatisch zu einem "group think" kommt.

Die "in der Gruppe" wirst Du nicht erreichen, die haben eine mentale Wagenburg errichtet. Und die außerhalb, die werden wohl resigniert die Schultern zucken und gar nicht erst zur Wahl gehen...